Neue Herangehensweise, sich über kulturelle Angebote zu informieren: Auf der 1. Schul-KulTour konnten Kulturbeauftragte von Grundschulen “Schnupperworkshops“ auf der Burg Sternberg ausprobieren.

Kulturelle Bildung ermöglicht Kindern, sich mit allen Sinnen Wissen anzueignen. Dadurch wird das eigenständige Lernen gefördert und der Schullalltag bereichert. Damit bereits Grundschüler die positiven Effekte von kulturellen Angeboten nutzen können, hat das Regionale Bildungsnetzwerk die Grundschulen gebeten, einen Kulturbeauftragten zu benennen.

Auf der 1. Lipper Schul-KulTour sind diese nun erstmals auf Einladung des Netzwerkes zusammengekommen. Bei dem Treffen auf der Burg Sternberg haben die Teilnehmer Herausforderungen und Chancen der Kulturellen Bildung besprochen sowie Lernangebote des Landesverbandes, der die Veranstaltung mit organisiert hat, auf der Burg ausprobiert.

 

Über 30 Kulturbeauftragte aus 27 lippischen Grundschulen tauschten sich über ihre neue Funktion aus. Dabei stellten sie fest, dass die Bedeutung von Kulturarbeit den Schulen durchaus bewusst ist, sie jedoch meist zu kurz kommt. „Oft sind nicht genug Zeit oder finanzielle Ressourcen vorhanden. Daher kommt den Kulturbeauftragten eine wichtige Rolle zu, denn sie können sich darum kümmern, dass kulturelle Bildung regelmäßig stattfindet und nachhaltig im Schulprofil verankert wird“, erklärt Saskia Frei-Klages, Teamleiterin im Regionalen Bildungsnetzwerk.

 

Besonders beim Thema Mobilität sahen die Veranstaltungsteilnehmer Handlungsbedarf. Kultureinrichtungen müssen nach Ansicht der Fachkräfte einfacher und kostengünstiger erreichbar sein. Arne Brand, Allgemeiner Vertreter der Verbandsvorsteherin des Landesverbandes Lippe, kennt die Problematik: „Es geht darum, dass alle Beteiligten sich bei diesem Thema wesentlich stärker engagieren und die Rahmenbedingungen für die Nutzung außerschulischer Lernorte verbessern müssen. Der Landesverband ist mit der Verdopplung des Fördertopfes für den Kulturbus einen ersten Schritt gegangen, es müssen aber weitere Schritte folgen.“

 

Gemeinsam mit den Kulturbeauftragten und dem Landesverband will das Regionale Bildungsnetzwerk ein Konzept erarbeiten, das Politik und Verwaltung vorgelegt werden soll. „Unsere Vision ist es, allen Kindern und Jugendlichen in Lippe einen durchgängigen Zugang zu kulturellen Angeboten über die gesamte Schullaufbahn zu bieten. Mit der 1. Lipper Schul-KulTour haben wir dafür definitiv den ersten Grundstein gelegt“, freut sich Frei-Klages über die rege Beteiligung.

 

Die Idee, Kulturbeauftragte zu benennen und miteinander zu vernetzen, entstand auf der Bildungskonferenz im November 2017. Das Konzept ist neu für Lippe und soll nach und nach ausgebaut werden. Neben den Grundschulen will das Regionale Bildungsnetzwerk demnächst auch weiterführende Schulen bei Schul-KulTour einbinden. Das Veranstaltungsformat wird im nächsten Schuljahr fortgesetzt. An wechselnden Kulturorten soll das Netzwerktreffen jeweils halbjährlich stattfinden und den Kulturbeauftragten dabei einen Einblick in außerschulische Lernorte ermöglichen.

 

Im Bildungsbüro des Kreises wurde bereits eine Teilzeitstelle eingerichtet, die die Kulturbeauftragten stärken soll. Sybille Kulinna, ebenfalls Grundschullehrerin und Kulturbeauftragte an ihrer Schule, ist ab sofort Ansprechpartnerin für alle Belange der kulturellen Bildung. Sie steht immer dienstags für Fragen unter S.Kulinna@kreis-lippe.de zur Verfügung.

 


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