„Heute steht die Wahl des neuen Kämmerers und Beigeordneten für die Stadt Blomberg an, da Herr Stodieck zum Jahreswechsel in den Ruhestand gehen möchte. Bemerkenswert ist – dazu kommen wir unter Tagesordnungspunkt 11 – es ist mittlerweile der 18. Haushaltsplan*, den Rolf Stodieck, der im Jahr 2000 Kämmerer der Stadt Blomberg wurde, einbringen wird. Für Blomberg bedeutet die heutige Wahl (also das nahende Ausscheiden des aktuellen Kämmerers) eine Zäsur, nur logisch, dass sich dieses Gremium besonderer Mühen bei der Entscheidung unterzieht um diese Lücke zu schließen. Die zweite Zäsur (Hintergrund am Ende dieses Artikels) besteht darin, dass in der Stadt Blomberg seit 1971 immer ein Kollege aus dem Hause (Rathaus) Beigeordneter geworden ist. Beide Bewerbe sind nun Externe“, leitete Bürgermeister Klaus Geise in den Tagesordnungspunkt der Ratssitzung ein.
„Wir haben uns viel Mühe mit dem Prozedere gemacht, es gab 15 Bewerbungen von denen es sechs in die Zwischenvorstellungsrunde (Halbfinale) geschafft hatten. Am Ende sind nun zwei übrig geblieben und haben vorhin im Nichtöffentlichen-Teil weiteres zu ihrer Person geschildert, Fachvorträge gehalten und Fachfragen beantwortet: Christoph Dolle (Warburg) und Michael Scholle (Steinheim). darf nun in die Mitte des Rates fragen, ob es Vorschläge aus Ihren Reihen für einen Bewerber gibt“, so Geise weiter.
Günther Borchard (SPD): Wir haben uns in zwei Runden mit einem möglichen Nachfolger für Herrn Stodieck ausgehend befasst. Für die Aufgabe wollen wir Herrn Christoph Dolle vorschlagen.
Susanne Kleemann (CDU): Auch wir haben sehr intensiv beraten und möchten uns bei beiden Kandidaten für die gute Vorstellung bedanken. Wir haben uns etwas schwer getan, aber das ein oder andere hat dazu geführt, dass wir Herrn Scholle vorschlagen möchten.
Klaus Geise: Auch ich hatte mich im Vorgespräch schon bei beiden Bewerbern, stellvertretend für den Rat, bedankt. Auch für den Mut sich diesem Gremium zu stellen.
Hans Adolf Albrecht (FDP): Ich habe mich eindeutig für Herrn Dolle entschieden und werde auch so votieren.
Günter Simon (FBvB): Wir haben auch intensiv diskutiert, geht es doch um die Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung. Für Fachkompetent halten wir beide, aber nach langer Diskussion haben wir uns für Herrn Dolle entschieden.
Nachdem Bürgermeister Klaus Geise erfragte ob eine geheime Wahl gewünscht oder öffentlich abgestimmt werden könne, lautete das Ergebnis der offenen Wahl 21 Stimmen für Dolle und acht Stimmen für Scholle.
Klaus Geise verkündete unter dem Beifall des kompletten Rates: „Damit ist Christoph Dolle der neue Beigeordnete und Kämmerer der Stadt Blomberg.“ (Wenn Rolf Stodieck zum Jahreswechsel in den verdienten Ruhestand eintreten wird.)
„Meine Damen und Herren, nachdem ich vorhin etwas stimmlos gewesen bin (aufgrund einer Erkältung), bin ich nun auch ein wenig sprachlos. Ich freue mich unheimlich über das Ergebnis und werde alles dafür tun diese Entscheidung zu rechtfertigen. Ich werde über die Parteigrenzen hinaus und für alle Blomberger mein Bestes geben“, so Christoph Dolle.
Anmerkung der Redaktion: Ergänzend zu unserem gestern Abend veröffentlichten Bericht (siehe hier) folgende Informationen: Der 41-jährige Volljurist aus Warburg arbeitet seit 2016 für die Bezirksregierung Detmold und ist derzeit Verwaltungsleiter der Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige in Büren (Dezernat 29). Zuvor war Dolle bereits für die Bezirksregierung Arnsberg oder die Flughafen Dortmund GmbH tätig. Als Mitglied der SPD kommt er in seiner Noch-Heimat einem ehrenamtlichen kommunalpolitischen Engagement nach.
Hintergrund:
Bis zum Dezember 1971 gab es innerhalb der Stadtverwaltung den stellv. Stadtdirektor. Anschl. wurde diese Funktion durch einen Beigeordneten (als Wahlbeamter) ausgefüllt. Die Besetzung der Stelleeines Beigeordneten erfolgte in Blomberg bislang immer „aus dem Haus“ heraus. Die Beigeordneten waren:
1971 – 1981 Werner Holste
1982 – 2000 Fritz Bauer
2000 – 2004 Klaus Geise
2005 – 2017 Rolf Stodieck
* Kämmerer und Beigeordneter sind nicht zwangsweise in Personalunion zu besetzen. Während der Kämmerer die nächste Stufe nach der „für das Finanzwesen bestellte Person“ ist, handelt es sich bei dem Beigeordneten um eine Person, die u. a. mit viel Personalverantwortung im Verwaltungsbereich agiert. Und wie es häufig der Fall ist, mit 18 wird man volljährig und verlässt das Elternhaus, so nun auch Rolf Stodieck, der mit „seinem“ 18. eingebrachten Haushaltsplan zum Jahreswechsel in den Ruhestand wechseln wird. Seitens der Redaktion an dieser Stelle schon jetzt alles erdenklich Gute für den Ruhestand und herzlichen Dank dafür, dass Sie alle unsere Fragen bisher immer geduldig beantwortet haben. Es war immer eine gute Zusammenarbeit – dafür nochmals ganz herzlich: DANKE!
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