Am 8. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga war für den TBV Lemgo bei den Füchsen Berlin nichts zu holen. Mit 36:23 unterlag man dem jetzigen Tabellenführer in der Max-Schmeling-Halle. Bester Lemgoer Werfer war Donát Bartók mit fünf Treffern.
Patrick Zieker und Dominik Ebner begannen auf den Außen, Fabian van Olphen, Tim Suton und Isaias Guardiola im Rückraum, Christoph Theuerkauf am Kreis und Piotr Wyszomirski im Tor. Im ersten Lemgoer Angriff fand Suton die Lücke in der Berliner Abwehr, doch Keeper Silvio Heinevetter parierte. Die Gastgeber konnten dank des Nationaltorhüters 2:0 in Front gehen, doch beim dritten Versuch verkürzte van Olphen auf 2:1. Der TBV startete mit einigen Unkonzentriertheiten, die die Gastgeber zu einfachen Toren einluden. Beim Stand von 1:6 aus Lemgoer Sicht musste Florian Kehrmann schon nach acht Minuten die erste Auszeit nehmen. Die Lemgoer begannen, sich etwas zu stabilisieren, sodass Hornke in Spielminute zwölf auf 8:4 verkürzen konnte, doch immer wieder hatten die Gastgeber eine Antwort parat. Kehrmann reagierte schon früh mit einem Torwartwechsel und brachte den unter der Woche noch angeschlagenen Peter Johannesson, der sich mit zwei Paraden einfügte und Hans Lindberg noch einen Siebenmeter abknöpfte. Für den rechten Rückraum kam nach 18 Minuten Donát Bartók. 12:7 der Stand in der Max-Schmeling-Halle zu diesem Zeitpunkt und der TBV-Trainer musste sich etwas einfallen lassen. Der siebte Feldspieler in Person von Jari Lemke sollte es sein, das Lemgoer Tor blieb leer. Die Lipper kamen zwar jetzt öfter zu ihren Chancen, doch dann war es Heinevetter, der den Berliner Kasten dicht machte. Mit einem deutlichen Rückstand ging es in die Kabine, 17:8 das Halbzeitergebnis.
Nach dem Seitenwechsel kamen Tim Hornke und Azat Valiullin zum Einsatz. Lemgo versuchte es jetzt vermehrt über den Kreis: Einmal traf Theuerkauf, einmal der eingelaufene Hornke, danach noch der mitgelaufene Christian Klimek. Da auch die Gastgeber kontinuierlich weitertrafen, stand es nach 37 Minuten 22:12. Ein Dreierpack von Bartók brachte den TBV wieder auf 24:16 heran. Kehrmann nahm 17 Minuten vor Schluss seine zweite Auszeit. Auch wenn punktemäßig an diesem Sonntag nichts mehr drin zu sein schien, wollte man sich noch einmal aufbäumen und die Partie ordentlich zu Ende spielen. Nach einer erneuten TBV-Auszeit, die vor allem zur Beruhigung der Gemüter gebraucht wurde, wurde noch einmal gewechselt. Suton und Lemke kehrten auf das Spielfeld zurück. Näher rankommen sollte der TBV aber nicht mehr, die Gastgeber spielten all ihre Stärken aus und führten kurz vor Ende mit satten elf Toren, 33:22. Mit einer 36:23-Niederlage musste sich der TBV Lemgo auf den Heimweg machen, während sich die Füchse Berlin an die Tabellenspitze der DKB Handball-Bundesliga setzten.
Florian Kehrmann: Wir sind vier Minuten im Spiel gewesen, dann werden wir ganz schnell ganz unsicher. Wir halten uns nicht mehr an das System und lassen einfache Situationen zu. Wir haben dann versucht, neu zu justieren, waren beim 10:6 wieder ein bisschen besser drin. Dann kommt aber der nächste Break, wo wir die Nerven verlieren und schlechte Entscheidungen getroffen haben. Wenn man keine Sicherheit im 7-gegen-6 hat, muss man das auch drangeben. In der zweiten Halbzeit plätscherte das Spiel so dahin. Es gab nie die Gefahr für Berlin, dass wir rankommen. Ich habe früh versucht, durchzuwechseln und die Belastung zu verteilen, denn am Donnerstag haben wir ein schweres Spiel in Gummersbach. Als Resümee kann man wohl sagen: In den letzten Spielen haben wir uns vielleicht zu viel Selbstvertrauen geholt und wurden dann ganz schnell wieder auf den Teppich geholt. Unsere Leistung war heute einfach zu schlecht. Das Schöne im Sport ist aber, dass wir am Donnerstag alles wieder grade biegen können.
TBV Lemgo: Wyszomirski, Johannesson; Kogut (2), Guardiola, Ebner, van Olphen (1), Theuerkauf (3), Hornke (3), Hübscher (2), Suton (3), Lemke, Bartók (5), Valiullin (1), Klimek (1), Zieker (2).