Ein kostenloses museumspädagogisches Programm erhalten bis zu den Sommerferien die angehenden Schulanfänger aus den Kindertagesstätten sowie Grundschüler aus Lippe, die mit ihrer Gruppe/Klasse das Landesmuseum besuchen. Die Kosten werden dankenswerter Weise von der Lippischen Museumsgesellschaft übernommen.
Dieses Jahr steht das Thema „Spielen früher“ im Mittelpunkt. Vielfältige Anknüpfungspunkte dazu bieten die landeskundlichen Schausammlungen im Kornhaus des Lippischen Landesmuseums. Die Führung gibt Einblicke in verschiedene Kinderwelten in unterschiedlichen Zeiten. Die Vielfalt zeigt sich in den Spielmöglichkeiten in der Stadt und auf dem Land, in den armen Familien und in den reichen.
Während des Programms lernen die Kinder schwerpunktmäßig Kinderspielzeug aus der Zeit Ende 19. Jh./Anfang 20. Jahrhundert kennen, das in erster Linie aus bürgerlichen Familien stammt. So erfahren sie, wie in jenen Kreisen die Kinder mit Hilfe des Spielzeugs auf ihre zukünftige Rolle vorbereitet wurden. Während die Mädchen vorzugsweise zur Hausfrau und Mutter erzogen wurden, waren für die Jungen der Beruf des Soldaten attraktiv, aber auch Berufe wie Wagenlenker, Lokomotivführer, usw. Objekte wie Puppen und Puppenherd sind Zeugnisse aus dieser Zeit. Die Zinnsoldatensammlung zeigt den Stellenwert des Militärischen in den Kinderzimmern.
Anders gestaltet sich das Spielen auf dem Land, insbesondere bei den ärmeren Familien, wo die Kinder schon früh, teils spielerisch, erste Arbeitsaufgaben übernehmen mussten. Aber auch hier wurde gespielt, in erster Linie mit selbst hergestelltem Spielzeug oder mit Objekten aus der Natur, die entsprechend umfunktioniert wurden. Spiele mit Stock und Stein wie Wurf,- Hüpfspiele oder Singspiele kosteten nichts und machten ebenso viel „Spielspaß“.
Im praktischen Teil des Programms werden altbekannte Bewegungsspiele nachgespielt und Singspiele gemacht.
Nähere Informationen erhalten Interessierte an der Kasse des Lippischen Landesmuseums Detmold, Ameide 4, Tel. 05231 9925 0
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