König3Alle zwei Jahre findet mit dem Blomberger Schützenfest die Highlight-Veranstaltung statt. Während in Karnevalshochburgen zur Narrenzeit von der 5. Jahreszeit die Rede ist, so gilt dies wohl im gleichen Maße für Blomberg und sein Schützenfest. Das Wetter präsentierte sich mit zahlreichen Facetten, von Regen, Donner, Blitz und Hagel war alles dabei, vorwiegend jedoch freuten sich die Schützenfestler über viel Sonne und maximale Temperaturen. Wenngleich die Traditionsveranstaltung immer recht ähnlich abläuft, so ist sie doch immer auch etwas ganz Besonderes. Nicht nur für den Vorstand des ABS und die angeschlossenen Rötter, auch für Besucher aus nah und fern.

Bernd Riedel heißt der neue Schützenkönig des Alten Blomberger Schützenbataillons und kommt aus dem Pinselrott, ihm gelang der beste Schuss – der Königsschuss! Es war Bürgermeister Klaus Geise in diesem Jahr eine besondere Freude auf dem festlich geschmückten Marktplatz im Rahmen der Königsproklamation zu verkünden, dass sein Rottbruder nun König Bernd I. ist. Folglich holte er sich bei Oberst Peter Begemann auch die Erlaubnis dafür, statt im Vorstand eingereiht zu marschieren wie üblich, in „seinem“ Rott zu marschieren. Eine schöne Geste, über die sich auch König Bernd I. sehr gefreut hat.

Unsere Redaktion bat die königliche Majestät zum Interview – es wurde gewährt.

 

Das Schützenfest war heiß, nur in Sachen Temperatur?
Nein, bestimmt nicht. Ein super Rott und ein super Hofstaat haben für eine noch bessere Stimmung gesorgt. Alle haben während des ganzen Schützenfestes zur Stange gehalten.

 

Was ist als König anders?
ALLES. Wenn man als Nichtschütze zum Schützenfest geht, dann fehlt schon etwas, weil man die komplette Vorbereitung nicht mitbekommt. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich zum Erleben des Fests als Rottmitglied. Als König ist das noch mal anders und bislang mit nichts zu vergleichen. Ich werde diese drei, im Positiven nervenaufreibenden drei Tage nie vergessen – sie gingen viel zu schnell vorbei.

 

Hat das Schützenfest Tradition in der Familie Riedel? Seit wann sind Sie selbst dabei?
Nein, ich kannte das nur durch Freunde. Selbst bin ich seit 1997 aktiv dabei.

 

Welche Ämter bekleiden Sie innerhalb des „ABS“?
Im ABS direkt bekleide ich kein Amt. Ich bin im Rottvorstand des Pinselrotts und dort Kassenwart.

 

Sind Sie bewusst angetreten, um zu gewinnen?
IMMER (schmunzelt). Das gilt für jeden sportlichen Wettkampf – im Besonderen beim Schießen.

 

Mit dem Königsschuss geht ein Kindheitstraum in Erfüllung?
Kindheitstraum vielleicht nicht gerade, aber spätestens seit 1999 wuchs in mir der Wunsch einmal König zu sein. Das ist ein Punkt, den ich nun von meiner „life-to-do-list“ streichen kann.

 

Nach dem Schuss ein gutes Gefühl gehabt?
Ja, ich hatte echt ein gutes Gefühl.

 

Erste Gedanken nach der Verkündung?
Das kann ich nicht sagen. Es waren eigentlich ganz viele und kein einzelner
Gedanke. Wenn ich mich festlegen müsste, dann wird es wohl JAWOLLL gewesen sein.

 

Wie hat Ihre Lebensgefährtin Sandra reagiert?
Sandra habe ich im Vorfeld beim „Rumspinnen“ als Erste gefragt. Hätte sie gesagt, dass es für sie nicht infrage kommen würde, dann wäre es ein K.-O.-Kriterium gewesen. Das war glücklicherweise nicht so. Sie hat gleich gesagt, dass sie im Fall der Fälle natürlich mitmachen würde.

 

War gleich klar, wer noch im Hofstaat sein würde?
Gefühlt hätte der Hofstaat größer sein müssen, es wären noch weitere aus einem eingeschworenen Kreis infrage gekommen. Letztlich folgte ich meinem Bauchgefühl. Ich habe bewusst einmal das ganze Rott „auf den Thron“ geholt.

 

Persönliches Highlight auf dem Fest selbst?
Als mein Name verkündet wurde, war das schon einmalig und ganz besonders. Aber auch zu sehen, wie das Rott, auch diejenigen, die sonst eher weniger aktiv sind, auf einmal zum Rott stehen – einfach toll. Der ABS-Vorstand hat sich super um uns gekümmert, die Offiziere haben uns alle im Block auf dem Marktplatz gegrüßt. Das Spielen der Nationalhymne „für mich“ hat ebenfalls für Gänsehaut gesorgt, selbst bei 45 Grad Hitze. Eigentlich war das Highlight: drei Tage Schützenfest!

 

Was steht als Nächstes auf dem Programm?
Am 5. September findet unsere Schützenfestnachfeier statt. Hatten wir in den letzten Jahren eigentlich wenig zu feiern (Ausnahme vor sechs Jahren, da stellten wir den Vizekönig), werden wir das nun so richtig tun.

Im Gespräch mit Bernd Riedel wurde deutlich: Er ist ein König aus Überzeugung, ein Schütze durch und durch. Einer, der seine Amtszeit nicht auf dem Rücken des Rotts ausleben wird. Ein König, der sich gemeinsam mit seinem Hofstaat auf spannende zwei Jahre freut und diese Zeit in vollen Zügen genießen wird.

Eine seiner Kernaussagen verdeutlicht dies sehr deutlich:

„WIR sind zwei Jahre Königsrott und das soll das Rott im positiven Sinne auch merken!“


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