Wer bei einem Streit mit einem Händler oder Dienstleister nicht weiterkommt, kann sich in vielen Fällen den Gang zum Anwalt sparen. Denn Schlichtungsstellen sind eine Alternative, die Verbrauchern einen schnellen, einfachen und günstigen Rechtsschutz bieten. Das Verfahren ist fast immer kostenlos. Die Zeitschrift Finanztest hat in ihrer Oktober-Ausgabe Schlichtungsstellen für elf wichtige Branchen aufgelistet, z.B. die für Reisen, Telekommunikation oder Interneteinkauf.
Schlichter, auch Ombuds- oder Schiedsleute genannt, vermitteln bei Konflikten zwischen Kunden und Unternehmen. Die unabhängigen und unparteiischen Fachleute und Juristen sollen eine sachkundige, neutrale und interessengerechte Lösung ermöglichen. Die Aussicht auf Erfolg ist gut: Im Jahr 2014 wurden zum Beispiel 91 Prozent aller Flugstreitigkeiten gelöst, bei Streitigkeiten mit Energieversorgern waren es 85 Prozent. Der Bedarf nach Schlichtung steigt stark. Bald soll es für alle Branchen staatliche und staatlich anerkannte Anlaufstellen geben sowie eine interaktive und mehrsprachige Webseite der EU-Kommission, die Kunde, Händler und zuständige Schlichtungsstelle zusammenbringen.
Eine Schlichtung kostet nichts. Einzige Ausnahme: Für ein Verfahren der Bundesnetzagentur bei Streit mit einer Telekommunikationsfirma zahlt man mindestens 35 Euro. Die Kosten für Porto, Kopien oder Telefonate trägt man aber immer selbst.
Der ausführliche Artikel Schlichtungsstellen erscheint in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (ab 16.09.2015 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/schlichter abrufbar.