Es ist schon etwas Besonderes, wenn eine Kultur noch lange nach dem Rückzug Verantwortlicher aufrechterhalten bleiben kann. Seit 50 Jahren besuchen Sint Nicolaas und seine Pieten nun schon die Nelkenstadt Blomberg. Mit einer entsprechenden Ausstellung sollte dies Würdigung erfahren befand Charles Vlaanderen, der die Idee zu dieser Veranstaltung hatte. SINT NICOLAAS MARKT IN BLOMBERG VOM 27. BIS 29. NOVEMBER 2015. Vlaanderen betonte, dass dann aber viele mitgewirkt haben, um die Ausstellung auch mit Leben zu füllen. Als Bärbel Knollmann die Anfrage nach der Möglichkeit zur Ausstellung bekam, sagte sie nach kurzer Rücksprache mit dem Vorstand sofort zu. „Die Sparkasse bietet einen tollen Rahmen für die Ausstellung und wir können das Brauchtum von Sint Nicolaas hier vielen Menschen zugänglich machen“, so Vlaanderen weiter.
Wolfgang Siesenop outete sich bei seiner Begrüßungsansprache als Pieten-Fan: „Die Pieten gefall mir offen gestanden am Besten. Ihre Unbeschwertheit erfreut mich in jedem Jahr“. Zeitgleich entschuldigte der den 1. Vorsitzenden von Blomberg Marketing e. V.: „Ich soll herzlichste Grüße von Hans-Oskar Wnendt bestellen und mich in seinem Namen für die gute Zusammenarbeit im Rahmen des Sint Nicolaas Markts bedanken“, bevor er dann das Wort an den 1. Vorsitzenden des Heimatvereins Sint Nicolaas e. V. Gerhard Brinkmann übergab.
Brinkmann freute sich Frau Tappe-Pollmann vom Landesmuseum, Hartmut Röstel vom Kulturring und Jan Maes als Ehrenvorsitzenden des eigenen Vereins begrüßen zu dürfen, bevor er den Anwesenden einen historischen Abriss über die Figur des Nikolaus im Allgemeinen schilderte. Aber nicht nur hier war Brinkmann hervorragend vorbereitet, als Vereinsvorsitzender natürlich auch als es um die Historie der Entwicklung in Blomberg seit 1965 ging. SINT NICOLAAS MARKT IN BLOMBERG VOM 27. BIS 29. NOVEMBER 2015. Als die niederländischen Truppen abgezogen wurden, war es Jan Maes, der als Initiator zur Gründung des heutigen Heimatvereines zu nennen ist. Blomberg ohne Sint Nicolaas? Da würde in der Tat etwas fehlen. Was Ende 1996 mit Gleichgesinnten beschlossen wurde, sollte dann im Januar 1997 auch offiziell werden und der Heimatverein wurde gegründet.
Der Verein ist in verschiedene Gruppen aufgeteilt. Neben der Hauptgruppe, bestehend aus Sint Nicolaas und seinen Pieten, gibt es die Gruppe der Fahrer, die in jedem Jahr für den Transport zu den Auftrittsorten sorgt. Auch gibt es die Arbeitsgruppe, die in jedem Jahr den Weihnachtsbaumverkauf organisiert und natürlich auf dem Sint Nicolaas Markt eine eigene Hütte betreibt. Eine wichtige Einnahme für den gemeinnützigen Verein. Eine weitere Gruppe besteht aus den Organisatoren des Marktes selber und nicht unerwähnt soll die Gruppe derer sein, die seit Jahren die Partnerschaft nach Oschatz pflegt – auch dort gibt es mittlerweile sächsische Pieten.
„Wir erheben keinen Vereinsbeitrag, stattdessen fordern wir viel zeitliches Engagement für den Verein, gerade zur „Saison“, ein. Die hohen Kosten, die im Laufe des Jahres entstehen, erwirtschaften wir durch den Markt, den Weihnachtsbaumverkauf und durch unsere gebuchten Auftritte. SINT NICOLAAS MARKT IN BLOMBERG VOM 27. BIS 29. NOVEMBER 2015. In vielen Einrichtungen (Schulen, Kindergärten, Senioreneinrichtungen) treten wir kostenlos auf – diese anfallenden Ausgaben werden vom Verein getragen“, so Brinkmann weiter.
Ursula Hahne-Eichhorn überbrachte in ihrer Funktion als stellvertretende Bürgermeisterin Grüße der Verwaltung und im Besonderen die des Bürgermeisters: „Ich soll im Namen von Klaus Geise nicht nur Grüße überbringen, sondern auch ein ganz großes Dankeschön für das unermüdliche ehrenamtliche Engagement! Zur damaligen Einführung von Sint Nicolaas war es etwas Neues, gerade mit den Zwarten Pieten, die frech ihr Unwesen trieben. Aus der Zeit, wo die Niederländer in Blomberg stationiert gewesen sind, ist Vieles geblieben. SINT NICOLAAS MARKT IN BLOMBERG VOM 27. BIS 29. NOVEMBER 2015. Die Städtepartnerschaft mit Papendrecht, der Vier-Abende-Marsch und eben das Brauchtum um Sint Nicolaas. Eine Bereicherung, damals wie auch heute. Ich bin froh, dass diese Tradition erhalten geblieben ist und auch ich möchte mich für das ehrenamtliche Engagement bedanken. Es ist ein guter Beitrag zum Gelingen gesellschaftlicher Integration. Ein Beispiel welches aufzeigt, dass wir viel zu gewinnen haben, wenn wir anderen Kulturen gegenüber aufgeschlossen sind.“
Bevor Wolfgang Siesenop dann vor der eigentlichen Eröffnung der Ausstellung zu einem kleinen Umtrunk einlud, nutzte Gerhard Brinkmann die Gelegenheit sich bei Bärbel Knollmann, Andrea Hofer und Isabella Oetzel für das bisherige Engagement zu bedanken. Die Ausstellung ist eröffnet und kann in den Räumen der Stadtsparkasse Blomberg noch bis zum 4.12.2015 zu den Öffnungszeiten besucht werden.
«« vorheriger Beitrag: SCP-Kicker wollen auch beim Tabellenführer in Freiburg punkten
nächster Beitrag: Aussagekraft von Gesundheitsportalen im Internet »»