VerbraucherzentraleVerbraucher sind grundsätzlich bereit, viele Milliarden Euro in nachhaltige Geldanlagen zu investieren, was wiederum den Erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz zu Gute käme. Doch zuvor müssten Hindernisse etwa in puncto Sicherheit beiseite geräumt werden. Das ist das Ergebnis einer von der Verbraucherzentrale NRW in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage in Nordrhein-Westfalen.
Anbieter nachhaltiger Geldanlagen versprechen, Geld „sauber“ anzulegen, indem sie ethische, soziale und ökologische Kriterien berücksichtigen wollen. So stehen häufig etwa Hersteller von Waffen auf der Tabuliste oder Unternehmen, die gegen Arbeits- und Menschenrecht verstoßen sowie Firmen, die Umweltschäden verursachen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der im Auftrag der Verbraucherzentrale NRW befragten Personen kennen solche Geldanlagen. Und fast jeder Vierte (24 Prozent) hat sogar schon einmal Erspartes nachhaltig angelegt.
Aber auch der Großteil der Befragten, die noch keine Erfahrung mit dem Thema haben, wäre grundsätzlich zu einer Investition bereit. Unter der Annahme, sie hätten 50.000 Euro gespart und frei zur Verfügung, sind 76 Prozent aus dieser Gruppe bereit, zumindest einen Teil davon in nachhaltige Geldanlagen zu stecken. Jeder siebte würde dafür sogar mehr als die Hälfte des freien Kapitals einsetzen. Bevorzugtes Investitionsziel von 53 Prozent der Befragten sind dabei Erneuerbare Energien und Energieeffizienz.
Die Umfrage zeigt, dass es eine hohe Investitionsbereitschaft der Bürger für nachhaltige Geldanlagen gibt. Doch die trifft bislang auf einen Markt, der sein Potential bei weitem noch nicht ausgeschöpft hat. Rechnet man das für Nordrhein-Westfalen repräsentative Ergebnis auf Bundesebene hoch, ergibt sich durchaus ein dreistelliger Milliardenbetrag, der den Erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz einen deutlichen Push nach vorn bringen könnte.
Doch zuvor müssten einige Hindernisse beiseite geräumt werden. Denn viele Befragte sind nicht bereit, hohe Risiken einzugehen. 76 Prozent würden nur in Produkte mit keinem oder geringem Risiko investieren. Im Gegenzug würden sie für die Sicherheit durchaus Abstriche bei der Rendite in Kauf nehmen.
Weiteres Manko: Nur jeder zweite, der von nachhaltigen Geldanlagen gehört hat, kennt hier auch sichere Produkte in Form von Zins- und Sparanlagen. Die überwiegende Mehrheit (73 Prozent) verbindet damit jedoch riskante unternehmerische Beteiligungen an Wind- oder Photovoltaikanlagen, wie sie etwa von geschlossenen Fonds vermarktet werden. Jeder Dritte (31 Prozent) bemängelt, dass ihm bisher noch keine „saubere“ Anlagealternative von seiner Bank oder Sparkasse angeboten worden ist.

Pressemeldung Verbraucherzentrale NRW


«« vorheriger Beitrag: Grünkohlessen im Steinbruch

nächster Beitrag: Mit dem Schlauch geht’s auch! »»