Ein Handballtag, wie er besser nicht sein konnte und an dem einfach alles stimmte: Eine neue Hymne, eine neue Einlaufzeremonie und eine junge und hoch motivierte Mannschaft, geführt von einem kompetenten Trainerstab. Doch von Anfang an: Die Lipperlandhalle füllte sich ab 17.30 Uhr stetig, bis letztendlich 4022 Zuschauer den Weg auf die Ränge gefunden hatten. Es folgte die Premiere der neuen TBV-Hymne, die sehr gut angenommen wurde.
Anschließend konnten die Zuschauer die neue Einlaufzeremonie verfolgen, viele sprachen von “Gänsehautstimmung”. Dann kam der eigentliche Höhepunkt, nämlich das Spiel gegen die Gäste aus Kiel. Und das ließen sich die jungen Wilden aus Lemgo von Anfang an nicht aus der Hand nehmen. Die junge Truppe von Trainer Nils Pfannenschmidt dominierte das Spielgeschehen und ging verdient mit 14 zu 13 in die Halbzeitpause.
An den Theken und auf den Rängen kam jetzt die bange Frage auf, ob das Tempo gehalten werden kann und ob ein Einbruch kommt. Doch alle Zweifel wurden schnell beseitigt. Eine Abwehr wie aus dem Lehrbuch und ein überragend starker Nils Dresrüsse im Lemgoer Tor zeigten schnell, wo der Weg hingehen sollte. Trotz einiger fragwürdiger Schiedsrichterentscheidungen, die wohl allesamt aus dem hohen Spieltempo hervorgerufen wurden, ging der TBV Lemgo seinen Weg und baute die Führung mehr und mehr aus.
Etwa ab der Hälfte der zweiten Halbzeit war der komplette Fanblock permanent auf den Beinen und verwandelte die Lipperlandhalle in den gefürchteten Hexenkessel Lemgo. Am Ende stand es verdient 27 zu 21 für die Hausherren, wohl sehr zur Überraschung eines bekannten ehemaligen Magdeburger Nationalspielers, der den THW Kiel schon mit 0(!) Gegenpunkten zur Meisterschaft gehen sah. Aber eben dieser Handballexperte sah in der vergangenen Saison im TBV Lemgo einen sicheren Absteiger.
Noch lange war die Lipperlandhalle nach Spielende gefüllt und auch auf Lemgos Straßen und im Restaurant wurde man anschließend auf dieses sehenswerte Spiel angesprochen.