Ohne sie würden viele Betriebe nicht funktionieren: Die Helferinnen und Helfer in der Produktion, der Gastronomie, dem Baugewerbe, der Logistik und in anderen Bereichen. Dennoch werden für diese Zielgruppe selten Weiterbildungsangebote wie Schulungen und Trainings angeboten. Eine Möglichkeit der Unterstützung bietet das Zentrum für Bildung, Medien und Beratung des Kreises Lippe (ZBMB) nach Abstimmung im breit besetzten Arbeitskreis Weiterbildung für interessierte Unternehmen an, in dem es den Kontakt zum Projekt Grundbildung bewegt Unternehmen (Gruwe) herstellt, das vom Büro für betriebliche Bildungsplanung (BBB) angeboten wird, und fachkundige Trainer im Bereich „arbeitsorientierter Grundbildung“ vermittelt. Rosemarie Klein vom BBB betont: „Wir möchten einen Beitrag dazu leisten, dass mehr Unternehmen sich mit diesem wichtigen und lohnenswerten Thema auseinandersetzen, damit sie bei Bedarf ebenfalls arbeitsplatzorientierte Angebote für ihre Beschäftigten einrichten. Dafür sind auch finanzielle Anreize durch eine Teilförderung möglich.“
Denn häufig werden Mitarbeiter, die den gewünschten Anforderungen nicht genügen, entlassen, statt sie fachkundig und zielgerichtet für die Arbeit zu qualifizieren. Dabei bedarf es meist nur ein wenig Unterstützung, um auch diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter längerfristig und mit Nutzen für alle an den Betrieb zu binden. Ab und an fehlt es an Grundkompetenzen, wie zum Beispiel Probleme mit dem Lesen und Schreiben, mangelnde Erfahrungen mit der Arbeit am PC, unzureichende Deutschkenntnisse oder auch Probleme bei Absprachen mit den Kollegen. Oft ist auch das Selbstwertgefühl dieser Personengruppe niedrig, die Scheu, Fragen zu stellen und sich selbst einzubringen, sehr groß.
Eine Möglichkeit, insbesondere für Geringqualifizierte, ist dazu sicherlich das Nachholen eines Berufsabschlusses oder eine formale Nachqualifizierung. Doch auch kleinere Investitionen in die Weiterbildung können bereits dazu führen, dass Helfer ihre Arbeit besser und sicherer verrichten können. Dies kann den Arbeitsplatzerhalt sichern oder auch eine Vorstufe zu einer anspruchsvolleren beruflichen Weiterbildung sein.
Das Angebot in arbeitsorientierter Grundbildung enthält eine gründliche Bedarfsanalyse vor Ort und passgenaue Konzepte für den Einzel-, Tandem und Kleingruppenunterricht, der sich an den ermittelten Bedarfen aus den betrieblichen Abläufen orientiert. Inhalt des Trainings kann zum Beispiel sein, dass die Teilnehmer lernen, Arbeitsanweisungen oder Sicherheitshinweise besser zu verstehen und umzusetzen, eine höhere Kompetenz beim Lesen und Schreiben zu erwerben, die Kommunikation mit Kollegen oder Kunden zu verbessern oder auch einfache IT-Anwendungen selbstständig durchzuführen. Auch die Förderung der berufsbezogenen Deutschkenntnisse kann Inhalt der Schulung sein. „Denn oft hapert es noch am Verstehen von Fachbegriffen, auch wenn das Alltagsdeutsch bereits gut verstanden wird“, fügt Dr. Anja Mai vom Zentrum für Bildung, Medien und Beratung hinzu.
Interessierte Unternehmen sowie Arbeitnehmer können sich gerne mit dem ZBMB in Verbindung setzen. Für weitere Informationen zu den möglichen Trainings steht Dr. Anja Mai unter a.mai@kreis-lippe.de zur Verfügung.
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