Lemgo TBVAm Sonntag, den 11. September steht für den TBV Lemgo ab 15 Uhr gegen den deutschen Rekordmeister THW Kiel eine große Auswärtshürde an. „Mit Kiel kommt auswärts ein ganz harter Brocken auf uns zu. Mit seinem Kader ist Kiel sicherlich einer der drei Meisterschaftskandidaten“, weiß TBV-Trainer Florian Kehrmann um die Schwierigkeit der Aufgabe. Sport1 überträgt das Spiel live im Free-TV.

Für den THW Kiel ist die Partie gegen den TBV Lemgo die Heimpremiere in der neuen Saison. Zuvor mussten die Nordlichter bereits auswärts in Stuttgart und Wetzlar ran. Gegen den TVB Stuttgart hatte sich der Rekordmeister lange schwer getan, lag zur Halbzeit nur mit einem Treffer vorn. Am Ende siegte der THW mit 27:22 und fuhr somit seinen ersten Saisonsieg ein. Bereits am Dienstag darauf musste die Truppe von Trainer Alfred Gislason erneut ran. Bei der HSG Wetzlar, dem Ex-Club von THW-Keeper Andreas Wolff, hagelte es eine überraschende 24:27-Niederlage. „Ich will nichts Schönreden, aber nur eine Woche Vorbereitung mit der gesamten Mannschaft und sogar nur ein Tag Vorbereitung auf das Spiel waren nicht optimal. Und einigen meiner Spieler merkt man an, dass sie nach Olympia müde sind“, äußerte sich Gislason nach der Pleite. Auch wenn der Kieler Kader vor allem in der Breite erheblich aufgestockt wurde, haben die „Zebras“ mit der Verletzung von Rückraum-Riese Christian Dissinger und dem angeschlagenen Spielmacher Domagoj Duvnjak momentan Probleme auf den Schlüsselpositionen.

Die prominenteste Verstärkung ist wohl Europameister Andreas Wolff, der zusammen mit Niklas Landin das wohl stärkste Torhütergespann der Liga bildet, wie auch TBV-Trainer Florian Kehrmann findet. Im Rückraum setzt Kiel auf einen Mix aus jungen Wilden und erfahrenen Akteuren. Den 35-jährigen Blazenko Lackovic hatte man bereits im Laufe der letzten Saison nachverpflichtet, mit dem gleichaltrigen Christian Zeitz, der erst 2014 seinen Abschied aus Kiel in Richtung Ungarn zelebrierte, kehrte ein erfahrener Kieler in den Kader zurück. Der Linkshänder hatte satte elf Jahre das schwarz-weiße Trikot getragen. Mit dem österreichischen Nikola Bilyk und dem Schweden Lukas Nilson, beide Jahrgang 1996, verpflichteten die Kieler gleich zwei junge Supertalente für den linken Rückraum. Auf Rückraumrechts agieren neben Zeitz Europameister Steffen Weinhold und Weltklassemann Marko Vujin, als Back-Up steht der Este Dener Jaanimaa bereit. Nach dem Abgang von Dominik Klein, der eine neue Herausforderung in Frankreich sucht, fand der THW mit Raul Santos vom VfL Gummersbach einen sprunggewaltigen Ersatz, der sich die Linksaußen-Position mit Europameister Rune Dahmke. Auf Rechtsaußen ziehen Niklas Ekberg und Christian Sprenger ihre Bahnen. Am Kreis ist der wieder genesene Patrick Wiencek zuhause, der gemeinsam mit Goldmedaillengewinner Rene Toft Hansen den Innenblock bildet.

„Der THW Kiel ist eine Wundertüte, mit vielen neuen jungen Talenten. Wenn die Olympiafahrer wieder gut rein kommen, können sie sicherlich auch in Sachen Meisterschaft ein Wörtchen mitreden“, prophezeite Florian Kehrmann vor Saisonbeginn. Dass die müden Olympiafahrer noch nicht ganz wieder im Spiel sind hat vor allem die Partie in Wetzlar gezeigt. „Es wird Wochen und vielleicht Monate dauern, bis wir richtig eingespielt sind“, meint THW-Coach Gislason. Trotzdem muss der TBV Lemgo gewarnt sein: Die Kieler Sparkassen Arena ist für seine Kulisse berühmt berüchtigt und der THW Kiel wird seinen Zuschauern im ersten Heimspiel einen Sieg bieten wollen. Doch auch der TBV, der mit der Niederlage gegen Aufsteiger Minden nicht optimal in die Saison gestartet ist, wird top motiviert sein. „Wir haben unsere letzten beiden Partien detailliert aufgearbeitet. Wir müssen konstanter werden und über 60 Minuten Vollgas geben“, zieht Kehrmann sein Fazit aus den vergangenen Spielen. „Wir müssen außerdem viel in unsere Abwehrarbeit investieren und unser phasenweise schon sehr gutes Umschaltspiel nutzen, um zu einfachen Toren zu kommen.“

Geleitet wird das Spiel von den Unparteiischen Nils Blümel und Jörg Loppaschewski. Die Partie wird von Sport1 ab 15 Uhr live im Free-TV gezeigt.


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