Auf rund 17.000 m² entsteht in Blomberg Sicherheit auf modernsten Standard.
Blomberg Schon lange herrscht an zwei Stellen in Blomberg akuter Platzmangel: Sowohl die Rettungswache als auch das Gebäude der Johanniter im Paradies sind für die gewachsenen Ansprüche zu klein und die räumliche Ausstattung ist nicht mehr angemessen. „Da lag es nahe, dass wir eine gemeinsame Lösung finden“, erklären Landrat Dr. Axel Lehmann und Matthias Schröder, Vorstand des Johanniter-Regionalverbandes Lippe-Höxter.
Auf einem ehemaligen städtischen Grundstück von rund 17.000 m² im Gewerbegebiet „Am Diestelbach“ wurde nun der Grundstein für ein Großbau-Projekt gelegt. Neben der neuen Rettungswache entsteht hier die Verwaltung des Johanniter-Regionalverbandes, das Einsatzzentrum für die ehrenamtlichen Johanniter des Blomberger Ortsverbandes, eine große Fahrzeughalle und ein neues Katastrophenschutz-Zentrum der Johanniter für Ostwestfalen-Lippe. Anfang nächsten Jahres, so hofft Matthias Schröder, werden „Am Diestelbach“ die 46 haupt- und rund 30 ehrenamtlichen Johanniter-Mitarbeiter am Standort Blomberg ihr neues Zuhause finden.
„Als die Rettungswache 1980 gebaut wurde, gab es die heutigen modernen Ansprüche besonders im Bereich der Hygiene noch nicht. Auch gab es damals noch kaum Frauen im Rettungsdienst, sodass keine nach Geschlechtern getrennten Dusch- und Toilettenräume eingeplant wurden“, zählt Landrat Lehmann einige Gründe auf, warum der Kreis schon länger an eine neue Lösung für die Rettungswache dachte. Der Leiter des lippischen Bevölkerungsschutzes Meinolf Haase ergänzt: „Die Einsatzzahlen des Rettungsdienstes stiegen in den letzten Jahren jährlich um fünf Prozent an. Deshalb müssen wir überlegen, die Wache sowohl personell als auch in der Fahrzeug-Ausstattung aufzustocken. Das ist aber in der alten Wache aus Platzgründen nicht möglich.“ Mangelnder Platz wird im Neubau kein Thema mehr sein: Die neue Wache wird mit 900 m² rund 700 m² größer sein als die bisherige. Bauherr des gesamten Baukomplexes sind die Johanniter, die nach der Fertigstellung die Wache langfristig an den Kreis vermieten werden.
Das Projekt der Johanniter und zusätzlich eine größere, modernere Rettungswache – darüber freut sich natürlich auch der Bürgermeister der Nelkenstadt. „Mit der Vereinbarung des Kreises und der Johanniter ist eine positive Weichenstellung in die Zukunft erfolgt, die dauerhaft einen hohen Standard im Rettungswesen für den lippischen Südosten gewährleistet“, betont Klaus Geise.
Tür an Tür mit der Rettungswache entsteht das neue Gebäude für die Johanniter. Der Regionalverband der Hilfsorganisation ist in den letzten Jahren stark gewachsen und hat neue Aufgaben z.B. im Bereich Rettungsdienst, Kindertagesstätten, Offene Ganztagsschulen, Kassenärztlicher Notfalldienst, Hausnotruf oder der Integration von Flüchtlingen übernommen. „Dieser starke Anstieg an Aufgaben und Mitarbeitern war im Jahr 2000, als wir unser jetziges Domizil bezogen, noch nicht absehbar“, erzählt Schröder. Das Ergebnis waren einige Notlösungen, wie die Anmietung von zusätzlichen Hallen im Stadtgebiet Blomberg. „Unser Neubau wird neben mehr Büro- und modernen Schulungsräumen eine große Fahrzeughalle für die Einsatzfahrzeuge beinhalten“, so Schröder.
Den Auftrag für den Bau hat das Generalunternehmen „Kögel + Nunne Bau GmbH“. „Ich wünsche keinem, dass er aus dem Paradies ausziehen muss, aber in diesem Fall kann ich dem etwas Positives abgewinnen“, lacht Geschäftsführer Dietmar Nunne mit Blick auf die jetzige Anschrift der Johanniter „Paradies 1-3“. Er freut sich auf das Projekt und verspricht, bei der Auswahl der Nachunternehmer verstärkt auf regionale Firmen zu setzen.
BU: Freuen sich auf eine moderne Rettungswache in Blomberg – v.l.: Landrat Dr. Axel Lehmann, Bürgermeister Klaus Geise, Bauunternehmer Dietmar Nunne sowie die Johanniter-Regionalvorstände Jürgen von Olberg und Matthias Schröder.