Bewegung an der frischen Luft fördert die Gesundheit, deshalb ist das Wandern seit Jahren ein fester Bestandteil im sportlichen Angebot des TV Blomberg.
So ist die Kurzwandergruppe alle 14 Tage Mittwochnachmittags unterwegs. Meistens per Pedes in der näheren Umgebung. Eine gewisse Portion an Geselligkeit ist ebenfalls dabei. Zum Programm der Gruppe gehören deshalb auch Tagesausflüge zu interessanten Zielen, POIs wie es heute heißt, in der weiteren Umgebung.
Eine der diesjährigen Tagesfahrten führte in den Norden an den Rand, an den „Brem“ wie es im Mittelniederdeutschen heißt, nach Bremen. Mit dieser Stadt ist Brigitte Herdzin, die Leiterin der Kurzwandergruppe, als ehemalige Bremerin bestens vertraut. Für diesen Tag hatte sie sich allerdings noch mit einer sehr versierten Stadtführerin Unterstützung dazu geholt. Und so gab es zunächst eine kurze Einführung in die Stadtgeschichte.
Auf einer langgestreckten Düne entstand vor 2000 Jahren eine erste für die Menschen sichere Siedlung. Eine Furt durch die Weser auf der einen und der Zugang über den Fluss zum Meer waren für die weitere Entwicklung von großer Bedeutung. Unter Karl dem Großen wurde Bremen Bischofssitz. Später gewannen die weltlichen Einflüsse mehr und mehr die Überhand, im Stadtzentrum wurde neben dem Dom das Rathaus gebaut und der Roland errichtet. Die Stadt blühte durch die Freihandelszone der Hanse auf. Der Überseehandel mit Kaffee, Schokolade und Tee die Oberhand prägte Stadt und Umland in den folgenden Jahrhundeerten. Die Stadtführerin erläuterte den Blombergern viele prächtige Bauten aus diesen Zeiten mit interessanten Hintergrundinformationen. Nach der Zeitreise durch das geistliche und weltliche Herz der Stadt ging es flotten Schrittes durch das Schnoorviertel zur Weser und dort auf der Promenade flussabwärts bis zur letzten Brücke über den Fluss. Noch ein kurzer Blick auf die „Alexander von Humboldt“, dem Bier 3-Master, dann folgte der unvermeidliche Besuch des neben den Stadtmusikanten bekanntesten Bremer Kunstwerkes, der Böttcherstraße. Punkt 12 Uhr stand die Gruppe vor dem Haus Böttcherstraße Nr. 4 und lauschte dem berühmten Glockenspiel. In der „Ständigen Vertretung“ genau gegenüber wurde eine kurze Verschnaufpause eingelegt, wieder gewürzt mit Geschichten um die zahlreichen prominenten Besucher dieser Kultkneipe.
Am Nachmittag wurde der Wandergruppe im Stadtteil Walle ein Kapitel aus der neueren Bremer Stadtgeschichte nahegebracht. Es ging zunächst in den Europahafen, heute umbenannt in Überseestadt. Hier entsteht an den alten Kaianlagen in ehemaligen Lagerschuppen und Speichern ein weitläufiges Kunst- Kultur- und Dienstleistungszentrum. Rund um die alten Hafenbecken können Radler und Spaziergänger das weitläufige Gelände für ausgedehnte Touren nutzen. Ständig entwickelt sich Neues. So wird die Überseestadt nie langweilig. Die Besucher konnten auf ihrem Weg entlang der Kaje das maritime Flair und den Blick über die Hafenbecken genießen.
Ein Stückchen weiter konnten die Blomberger im Holz- und Fabrikhafen noch etwas Hafenatmosphäre erleben, es werden noch Holz und Getreide umgeschlagen. Und vor allen Dingen Kaffee. In Bremen wird mit 600.000 Tonnen gut die Hälfte des Kaffeeimports nach Deutschland abgewickelt. Große Röstereien befinden sich im Umfeld. Für die Wandergruppe stand noch der Besuch einer Kaffeerösterei auf dem Programm. Ein aus frisch gerösteten Bohnen zubereitetes belebendes Getränk wurde in einem mit Marmor ausstaffierten Saal angereicht und machte die Teilnehmer fit für die Heimfahrt.
In den kommenden Wochen stehen wieder alle 2 Wochen Kurzwanderungen zu unterschiedlichen Themen und Zielen auf dem Programm. Weitere Informationen dazu gibt es gerne bei Brigitte Herdzin unter Telefon 05235 7186.
«« vorheriger Beitrag: Drei Punkte zum Bezirksligaeinstand
nächster Beitrag: Kollision zwischen Motorrad und Radfahrer – zwei Schwerverletzte »»