Jugendliche, die beim Jobcenter Lippe oder der Agentur für Arbeit Detmold trotz intensiver eigener Bemühungen und fachlicher Unterstützung im Herbst eines Jahres noch als „ausbildungssuchend“ gemeldet sind, werden zur sogenannten Ausbildungsoffensive eingeladen. „Erfahrungsgemäß folgen mehrere Dutzend Interessenten dieser Einladung und nutzen die Gelegenheit, um mit Vertretern von Jobcenter, Agentur für Arbeit, Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK), Handwerkskammer OWL zu Bielefeld und Netzwerk Lippe direkt ins Gespräch zu kommen“, erklärt Wolfgang Eidmann vom Jobcenter Lippe.
Vor Ort können sich die Jugendlichen über aktuelle Stellenangebote von Ausbildungsbetrieben informieren oder ihre Bewerbungsmappen von Profis überprüfen lassen. Gezielt wendet sich die Veranstaltung auch an junge Menschen, die bei den gängigen Bewerbungsverfahren bisher keinen Erfolg hatten. „Das Veranstaltungsformat ist eine Zusatzchance“, macht Eidmann deutlich.
Während die Beratungskräfte des Jobcenters, der Agentur für Arbeit sowie Mitarbeiter vom Netzwerk Lippe die Jugendlichen bei der jüngsten Ausbildungsoffensive im Oktober dahingehend berieten, welche Ausbildungsberufe für sie eventuell in Frage kommen könnten, warteten die Vertreter von IHK und Handwerkskammer mit praxisnahen Informationen aus der Arbeitswelt auf und hatten nicht zuletzt einige freie Ausbildungsstellen im Gepäck. Bereits im Vorfeld der Nachvermittlungsaktion hatten die Kammervertreter bei heimischen Betrieben angefragt, wo es noch freie Plätze für das laufende Ausbildungsjahr gibt.
Christina Rathmann, Berufsberaterin der Agentur für Arbeit in Detmold, rät Schülerinnen und Schülern, sich bei der Ausbildungsplatzsuche nicht nur auf den einen Traumberuf festzulegen, sondern auch andere Optionen zu erwägen: „Das kann beispielsweise eine Alternative zum Wunschberuf sein, eine schulische Aus- oder Weiterbildung, ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr, ein Auslandsaufenthalt oder ein Praktikum.“
Sebastian Prange, der für die IHK das Projekt „Passgenaue Besetzung“ betreut, zeigte sich zufrieden: „Ich konnte einen fantastischen jungen Mann akquirieren, der womöglich noch in eine Ausbildung als Automobilkaufmann einsteigen kann“. Das Unternehmen sei auf der Suche nach einem redegewandten, hochmotivierten Bewerber mit „Benzin im Blut“ gewesen. Den könnten sie heute endlich gefunden haben, freute sich Prange. Diese Art von Bewerber sei genau das, was die Wirtschaft von jungen Menschen erwarte. Im Laufe des Tages habe er außerdem weitere verheißungsvolle Kandidaten kennengelernt, so Prange.
„Bei vielen Jugendlichen klappt der Übergang von der Schule in den Beruf leider nicht auf Anhieb“, erklärt Wolfgang Eidmann. Dann kommen Jobcenter und Agentur für Arbeit ins Spiel und unterstützen die jungen Leute mit verschiedenen Förder- oder Beschäftigungsangeboten. Eines dieser Jobcenter-Instrumente, mit denen junge Menschen an den Arbeitsmarkt herangeführt werden sollen, ist „Kreativ in den Beruf“. Moritz Lippa vom durchführenden Netzwerk Lippe informierte die Ausbildungssuchenden über dieses Projekt, das mit theaterpädagogischen Mitteln versucht, den Teilnehmenden einen passenden Weg in die Ausbildung zu weisen.
Wer Beratungsbedarf hat, kann sich gerne beim Jobcenter Lippe oder der Detmolder Arbeitsagentur melden. Das Jobcenter Lippe ist unter den Telefonnummern 05231/4599-141 und -185, die Agentur für Arbeit unter der gebührenfreien Service-Hotline 0800 4 5555 00 zu erreichen.
BUZ: Gaben Hilfestellung bei der Suche nach dem passenden Ausbildungsplatz (v.l.): Wolfgang Eidmann (Jobcenter Lippe), Moritz Lippa (Netzwerk Lippe), Ulrike Rödding und Christina Rathmann (beide Agentur für Arbeit Detmold) sowie Andreas Heipieper (Handwerkskammer) und Sebastian Prange (IHK).
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