Ein Kommentar zur gestrigen Sendung „Die Waldschneise von Blomberg“ des Satire-Magazins „Extra3“ von Markus Bültmann. Von der „Angelegenheit Vattipark“ mag man ja halten was man will … Fakt ist jedoch, dass die von den Blomberger Bürgerinnen und Bürgern gewählten Lokalpolitiker verpflichtet sind, nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne der Stadt und deren Bürger zu handeln. Wenn all diejenigen, die an der Abstimmung zum Thema Vattipark beteiligt waren, diese Frage für sich mit „Ja, so habe ich gehandelt.“ beantworten können, so haben sie zumindest in Funktion nichts falsch gemacht. Man mag diese Entscheidung nun gutheißen oder auch nicht, dass liegt sicherlich im Auge des Betrachters und wir wollen hier nun auch keine erneute Diskussion lostreten. Die Bäume sind (leider) weg, es gilt aus dieser Situation jetzt das Beste zu machen.
Das Beste daraus zu machen heißt aber offenbar für einen jungen Ratsherrn der Blomberger Grünen, die Situation als was auch immer, nennen wir es „Sprungbrett“, für sich zu nutzen um zumindest auf sich persönlich aufmerksam zu machen. Ob seine Worte/ Vorgehen mit der Fraktion abgesprochen worden sind entzieht sich unserer Kenntnis. Doch um welchen Preis geht er diesen Weg? Der Ratsherr nimmt billigend in Kauf, dass zur Steigerung der Bekanntheit seiner Person die Stadt Blomberg in der Öffentlichkeit in ein schlechtes Licht gerückt wird. In ein Licht, in welches sie nicht gehört. Blomberg ist sicherlich nicht der Nabel der Welt, ist nicht Paris oder New York, nicht mal Hamburg oder Köln. Viele der hier lebenden Menschen engagieren sich tagtäglich ehrenamtlich um die lebens- und liebenswerten Lebensumstände weiter zu verbessern. Diese Menschen nun in erfolgter Art darzustellen, wie es vom selbstgerechten Hauptdarsteller durch die Sendung getan wurde, sollte sich für jemanden, der sich dem Wohl der Bürger und der Stadt verpflichtet hat und dies zudem mit einem Eid bekräftigt hat, nicht geziemen.
Der abschätzig geäußerte Begriff „Feierabendpolitiker“, untermauert durch „eine spontane Eingebung“ wird die Blomberger Lokalpolitiker wohl kaum erfreuen. Sich selbst über seine Kollegen erhebend, zieht der offensichtliche „Ausnahmepolitiker“ gleich alle durch den sprichwörtlichen Kakao und unterstellt durch Wortwahl und Betonung ein doch eher unüberlegtes Verhalten. Auch fortfolgend lässt der Ratsherr kein gutes Haar an seinen Kollegen von CDU und FDP. Kollegen scheinen sie ja alle zu sein, kollegiales Verhalten lässt der Ratsherr denn jedoch vermissen. Wenngleich ein Feierabendpolitiker per Definition einen Menschen meint, „der etwas nur nebenher betreibt“, so meint es aber eben auch „der etwas nicht professionell ausübt“. Sich über Kollegen zu erheben, die nicht nur aufgrund vorangeschritteneren Alters ein wenig mehr Respekt verdienen hätten, die die Geschicke unserer Stadt (wie auch immer) schon ein paar Donnerstage länger leiten, ist nicht nur unschicklich, es ist eine reine Frechheit – eine Beleidigung.
Was jedoch in jedem Fall bleibt, ist die tolle Werbung für unsere Nelkenstadt – ein Dankeschön an den Ratsherrn. Zum WOHLE der Stadt? Das sieht WOHL anders aus.
Wer die Sendung am gestrigen Abend verpasst haben sollte, der findet diese unter: https://daserste.ndr.de/extra3/sendungen/Realer-Irrsinn-Sichtfenster-in-Blomberg,extra14318.html
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