IHK-Wirtschaft

Präsentierten den aktuellen Konjunkturlagebericht: IHK-Präsident Ernst-Michael Hasse (r.) mit IHK-Hauptgeschäftsführer Axel Martens und IHK-Geschäftsführerin Maria Klaas Foto: IHK Lippe

Die lippische Wirtschaft befindet sich aktuell auf dem Wachstumspfad. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Die Kapazitätsauslastung hat weiter zugenommen. Die Umsätze haben sich positiv entwickelt. Allerdings blieb die Ertragslage unter Druck. Steigende Erwerbstätigkeit, eine unverändert niedrige Inflationsrate und günstige Zinsen beflügelten den Konsum und den Wohnungsbau. „Der Blick in die Zukunft ist angesichts der politischen Risiken jedoch skeptisch“, fast Ernst-Michael Hasse, Präsident der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Lippe zusammen. Der IHK-Konjunkturklimaindikator ging leicht um 1,5 auf 124,8 Punkte zurück.

An der aktuellen Konjunkturumfrage beteiligten sich 210 Unternehmen mit rund 20.000 Beschäftigten in Lippe. Weltweit arbeiten in diesen Unternehmen rund 50.000 Personen.
Die Geschäftslage hat sich in den letzten 16 Monaten kontinuierlich verbessert. Sie wird aktuell weitaus besser eingeschätzt als bei der Umfrage im Frühjahr dieses Jahres. Die lippischen Unternehmen beurteilen ihre konjunkturelle Situation so gut wie zuletzt vor sieben Jahren. Fast alle Unternehmen sind zufrieden. Dabei schätzt jedes zweite Unternehmen die derzeitige Lage als gut ein (Frühjahr 2014: 45 Prozent) und 43 Prozent unverändert als befriedigend. Die treibende Kraft waren das verarbeitende Gewerbe und der Bau. Lediglich knapp zehn Prozent (Frühjahr 2014: zwölf Prozent) sind mit ihrer derzeitigen Situation unzufrieden.

Während sich die Einschätzung der aktuellen Lage weiter verbessert hat, haben die Erwartungen einen Dämpfer erfahren. Nur noch ein Fünftel (Frühjahr 2014: ein Viertel) blickt optimistisch in die Zukunft. Diese Unternehmen wollen mit innovativen Produkten, der Erschließung neuer Märkte sowie neuen Kunden das bisherige stetige Wachstum fortsetzen.

Der Anteil der Skeptiker hat sich im Vergleich zur Vorumfrage auf zehn Prozent fast verdoppelt. Die Umsatz- und Ertragsprognosen fallen ebenfalls niedriger aus. Die Spannungen in der Ukraine und in Nahost sind in ihren Folgen noch nicht absehbar. Sie tragen daher zur Verunsicherung der Unternehmen bei. „Unsicherheit ist immer schlecht fürs Geschäft“, erklärt Hasse. Bisher allerdings sind die realen Folgen für die Wirtschaft in Lippe kaum messbar. Die heimischen Unternehmen befürchten aber, dass die Sanktionen gegen Russland den Export zukünftig beeinträchtigen könnten.

In der Vergangenheit haben die lippische Unternehmen umfangreiche Investitionen realisiert. Die Investitionsneigung für dieses Jahr sinkt daher. Das Hauptmotiv bleibt der Ersatzbedarf. An die zweite Stelle rücken Produktinnovationen gefolgt von Rationalisierungsbestrebungen.

Der Arbeitsmarkt hat von der guten Konjunktur profitiert. Die lippische Wirtschaft hat mit steigendem Geschäftsvolumen zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. In Zukunft soll der Mitarbeiterstab bei der Mehrheit der antwortenden Unternehmen auf dem erreichten hohen Niveau konstant gehalten werden. Ein Siebtel plant, in den kommenden Monaten weiteres Personal einzustellen. Knapp ein Fünftel rechnet mit weniger Beschäftigten. Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt stabil und stützt die Binnenkonjunktur.

Pressemeldung IHK Lippe Detmold


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