Im FabLab|OWL stehen unter anderem mehrere 3D-Drucker zur Verfügung.

Die Hochschule OWL verfügt ab sofort über ein FabLab, in dem neben Studierenden und Wissenschaftlern auch die Öffentlichkeit arbeiten kann. An den beiden Laborstandorten in Lemgo und Detmold stehen Geräte wie 3D-Drucker, Lasercutter und Schneidplotter zur Verfügung, die unter Anleitung von allen Interessierten genutzt werden können. Zum Tag der offenen Tür am 5. Mai 2018 sind die Labore erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich.

 

Hammer, Zange und Schraubenzieher hat fast jeder im heimischen Werkzeugkasten. 3D-Drucker, Lasercutter und Schneidplotter? Damit ist wohl kaum eine private Werkstatt ausgerüstet. Wer trotzdem Anlagen wie diese nutzen möchte, kann FabLabs aufsuchen, die sich weltweit gerade immer weiter verbreiten. Auch die Hochschule Ostwestfalen-Lippe lädt nicht nur Studierende und Wissenschaftler zum Tüfteln ein, sondern alle Bürgerinnen und Bürger, vom Schüler bis zur Seniorin. Das FabLab|OWL hat zwei Standorte: den Raum 3.107 auf dem Campus Lemgo und den Raum 4.017 auf dem Campus Detmold. Das erste Mal für die Öffentlichkeit zugänglich sind die beiden FabLab-Labore beim Tag der offenen Tür der Hochschule OWL am 5. Mai 2018 von 10 bis 16 Uhr.

 

„Mit dem FabLab|OWL öffnet sich die Hochschule OWL noch stärker für die Öffentlichkeit und unterstützt den Wissenstransfer in die Gesellschaft“, sagt Hochschulpräsident Professor Jürgen Krahl und betont: „Ein Fokus liegt dabei auf der Kommunikation und dem Austausch – die Nutzerinnen und Nutzer können nicht nur die technische Ausstattung der Hochschule nutzen, sondern gemeinsam mit Gleichgesinnten kreative Lösungen entwickeln und innovative Ideen Realität werden lassen.“ In Lemgo und in Detmold wird es künftig Open-Lab-Zeiten geben, die jeweils aktuell angekündigt werden unter www.hs-owl.de/fablab. Die Nutzerinnen und Nutzer müssen über eine private Haftpflichtversicherung verfügen. Unterstützt werden sie bei der Arbeit an den Maschinen von Tutorinnen und Tutoren. Rund ein Dutzend Studierende und zwei Mitarbeiter sind in die Betreuung der beiden Labor-Standorte eingebunden. Da die Hochschule OWL das FabLab finanziell trägt, ist die Nutzung zunächst kostenfrei.

 

Ausgangspunkt für das FabLab|OWL am Standort Lemgo ist das Labor für Entwicklung und Konstruktion des Fachbereichs Produktion und Wirtschaft, dessen Team rund um Professor Franz-Josef Villmer sich seit mehr als 20 Jahren mit additiven Fertigungsverfahren befasst – also den Dingen, die heute unter das Schlagwort 3D-Druck gefasst werden. In Detmold, am Fachbereich Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur, hat Professor Hans Sachs den bestehenden Werkstättenverbund weiterentwickelt. Organisatorisch verankert ist das FabLab|OWL am Institut für Wissenschaftsdialog (IWD) der Hochschule OWL, die Gesamtleitung liegt bei Matthias Meier, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IWD und am Fachbereich Produktion und Wirtschaft.

 

In Lemgo stehen dem FabLab rund 70 Quadratmeter zur Verfügung. Der Schwerpunkt bei der Ausstattung liegt auf der Produktentwicklung und dem Prototypenbau. In Detmold erstreckt sich das FabLab auf etwa 120 Quadratmetern und fokussiert neben dem Modell- und Prototypenbau auf die Schnittstellen zwischen Virtual, Augmented und Mixed Reality. Diese unterschiedlichen Schwerpunkte sind historisch in den beiden beteiligten Fachbereichen gewachsen und geben dem FabLab|OWL sein individuelles Profil. Es gibt eine Grundausstattung an Maschinen, die an beiden Standorten zur Verfügung steht. Wer darüber hinaus speziellere Ideen und Bedarfe hat, wird vom FabLab-Team an den passenden Standort vermittelt. Perspektivisch ist eine Ausweitung des Angebots möglich – um weitere Anlagen und auch auf den Hochschulstandort Höxter.

 

Stichwort: FabLab

Das erste „Fabrication Laboratory“ wurde 2002 am MIT in den USA initiiert – die Keimzelle der heute mehr als 1.200 FabLabs weltweit. FabLabs sind ausgestattet mit digitalen Produktionsanlagen wie 3D-Druckern, Lasercutter, Plotter und CNC-Fräsen und ermöglichen es, Ideen zu Innovationen weiter zu entwickeln. So können am Computer gestaltete Produkte direkt in Prototypen umgesetzt werden. Nutzbar sind diese nicht-kommerziellen High-Tech-Werkstätten für jedermann – Wissenschaftler ebenso wie Studierende, aber auch Schüler und Privatpersonen. FabLabs sind global vernetzt und über eine gemeinsame Fab Charter verbunden. Um in diese Gemeinschaft aufgenommen zu werden, muss ein neues Labor von drei FabLabs aus der Community zertifiziert werden – diese können aus der ganzen Welt stammen und prüfen das neue Lab anhand strenger Kriterien. „Dieser Zertifizierung möchten wir uns gerne stellen, um Teil der weltweiten Gemeinschaft zu werden. Dafür muss der Betrieb des FabLab|OWL aber zunächst reibungslos laufen – deshalb gehen wir das Thema nicht kurz-, sondern eher mittelfristig an“, erklärt FabLab|OWL-Leiter Matthias Meier.

 

Weitere Informationen: www.hs-owl.de/fablab

Kontakt:

Matthias Meier, Gesamtleitung des FabLab|OWL und Leiter des Lab-Standorts Lemgo

Telefon 05261 702-5037, E-Mail matthias.meier@hs-owl.de

Professor Hans Sachs, Leiter des Lab-Standorts Detmold

Telefon 05231 769-6430, E-Mail hans.sachs@hs-owl.de

 

 

Fotos: Lena Wöhler, Copyright: Hochschule OWL
Text: Katharina Thehos


«« vorheriger Beitrag: 22 Gärten haben ihre Pforten geöffnet.

nächster Beitrag: Entlastung des Bürgermeisters. »»