Von Versorgungssicherheit über Energieeffizienz bis zur EEG-Umlage – IHK NRW, der Zusammenschluss der 16 Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen hat in einer neuen Veröffentlichung Fakten zu zehn zentralen Aspekten der Energiewende zusammengetragen. Die Faktensammlung soll dabei helfen, den Überblick zu behalten in der komplexen Debatte, welches der richtige Weg bei der Energiewende ist.

 

„Wenn es um Erzeugung und Verbrauch von Strom und Wärme oder die Zahl energieintensiver Betriebe geht, ist Nordrhein-Westfalen in Deutschland nach wie vor das Energieland Nr. 1“, erklärt Matthias Carl, stellvertretender Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). „30 Prozent des Industriestroms in Deutschland und sogar 37 Prozent der Primärenergie werden von den hiesigen Unternehmen verbraucht“, berichtet Carl.

 

Sichere und jederzeit verfügbare Energie sei für die Industrie von zentraler Bedeutung. „Die Energiewende stellt deshalb für NRW eine besondere Herausforderung dar“, betont Carl. Die Wirtschaft habe dafür schon viele Hausaufgaben erledigt. So habe NRW nach neuesten Zahlen sein für das Jahr 2020 gestecktes Klimaziel bereits heute erreicht. Die Treibhausgasemissionen sind um mehr als 25 Prozent gegenüber 1990 gesenkt worden.

 

Wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Am Beispiel der Anteile Erneuerbarer Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr zeigt das Faktenpapier, dass die Energiewende in Deutschland bislang hauptsächlich eine Stromwende ist. „Das reicht nicht! Elektrizität, Wärme und Mobilität müssen viel mehr vernetzt werden“, fordert Carl.

 

NRW ist der drittgrößte Erzeuger von Strom aus Erneuerbaren Energien in Deutschland. Trotzdem ist NRW im Bundesländervergleich der mit Abstand größte „Nettozahler“ bei der EEG-Umlage. „Das liegt an der hohen Bevölkerungs- und Industriedichte“, erklärt Carl. „Bürger und Unternehmen zahlen 3,1 Milliarden Euro mehr auf das EEG-Konto ein, als die Betreiber von Erneuerbaren Energien-Anlagen aus dem Fördertopf erhalten.“

 

Wichtig für das Gelingen der Energiewende sei es, so die Überzeugung der IHKs in NRW, Einigkeit über die Fakten zu schaffen und darauf aufbauend politische Entscheidungen zu treffen. „Unter der zunehmend emotional geführten Debatte, etwa um den Kohleausstieg, leidet die Planungssicherheit der Unternehmen“, meint Carl. Die energiepolitische Unsicherheit führe insbesondere bei umsatzstarken Unternehmen dazu, dass Investitionen in Deutschland zurückgestellt würden. Die „10 Fakten zu Energie und Klimaschutz in NRW“ sind unter http://www.detmold.ihk.de abrufbar.


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