Im Dezember stieg die Arbeitslosigkeit in Lippe gegenüber dem Vormonat um 255 Frauen und Männer. Der Vergleich zum Vorjahresmonat Dezember zeigt, dass sich der lippische Arbeitsmarkt dennoch weiter entspannt: Innerhalb von zwölf Monaten sind 915 Lipper weniger von Arbeitslosigkeit betroffen gewesen. Das sind 7,9 Prozent weniger Menschen als im Dezember 2017.

 

Heinz Thiele, Leiter der Detmolder Agentur für Arbeit, bilanziert: „In den witterungsabhängigen Außenberufen, also auf den Baustellen oder im Garten-und Landschaftsbereich, haben die kälteren Tage für viele Betriebe wie gewohnt die Saison-Kurzarbeit eingeleitet. Die leichte saisonüblichen Steigerung der Arbeitslosenzahlen im Dezember ist normal und absehbar. Die gute Nachricht: Alle Faktoren lassen darauf schließen, dass die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt auch im Jahr 2019 weitergehen wird.“

 

Im Dezember meldeten sich im Kreis Lippe 2.126 Personen neu oder wieder arbeitslos; 1.885 Frauen und Männer meldeten sich im aktuellen Monat aus der Arbeitslosigkeit ab. Im Rechtskreis SGB III (Versicherungsbereich, Agentur für Arbeit Detmold) liegt die Arbeitslosigkeit im Dezember bei 2.887 Frauen und Männer, das sind 182 Personen mehr als im Vormonat und 274 Menschen weniger als im Vorjahresmonat.

 

Im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung, Jobcenter Lippe) gab es im Dezember 7.733 Arbeitslose. Das ist ein Plus von 73 Personen gegenüber November. Im Vergleich zum Dezember 2017 sind es 641 Arbeitslose weniger. Die anteilige SGB-III-Arbeitslosigkeit liegt bei 1,6 Prozent; die anteilige SGB-II-Arbeitslosigkeit bei 4,2 Prozent.

 

Personengruppen:
Die Jugendarbeitslosigkeit (unter 25 Jahren) nahm im Vergleich zum Vormonat um 38 Personen zu. Damit sind aktuell 1.165 junge Frauen und Männer arbeitslos. Die altersspezifische Arbeitslosenquote liegt bei 5,6 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 6,2 Prozent.

 

Bei den über 50-Jährigen nahm die Arbeitslosenzahl im Dezember gegenüber November ebenfalls zu. Diese liegt aktuell bei 3.265 Personen (plus 90 zum Vormonat). Die Zahl der Älteren in Arbeitslosigkeit in den vergangenen zwölf Monaten fiel um 177 Personen bzw. um 5,1 Prozent. Die altersspezifische Arbeitslosenquote beträgt fünf Prozent, gegenüber 5,4 im Vorjahresdezember.

 

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen nahm im Vergleich zum Vormonat um 22 Personen zu. Es sind aktuell 4.745 Menschen langzeitarbeitslos. Im Vergleich zum Dezember 2017 sind es weniger Menschen in Langzeitarbeitslosigkeit, und zwar 185 Frauen und Männer oder 3,8 Prozent.
Im Dezember sind 2.940 ausländische Arbeitnehmer arbeitslos. Das sind 74 Personen mehr als im Vormonat und 225 Personen oder 7,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

 

Kräftenachfrage/ Stellenentwicklung:
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Detmold, der mit dem Kreis Lippe deckungsgleich ist, waren im Dezember 2.575 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber November ist dies ein Minus von 180 Stellen oder sieben Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 325 Stellen mehr, was einem Plus von 14 Prozent entspricht. Arbeitgeber meldeten im Dezember 545 neue Arbeitsstellen.

 

Regionale Entwicklung:
In allen Geschäftsstellen des Agenturbezirkes Detmold war im Vergleich zum Vorjahresmonat die Arbeitslosigkeit rückläufig. Die Arbeitslosenquoten zeigen sich aufsteigend sortiert folgendermaßen: Geschäftsstelle Lemgo (4,4 Prozent), Geschäftsstelle Blomberg (4,8 Prozent), Geschäftsstelle Bad Salzuflen (6,1 Prozent), Hauptagentur Detmold (6,5 Prozent). Am günstigsten entwickelte sich der Arbeitsmarkt in Lemgo, wo der Bestand an Arbeitslosen gegenüber Dezember 2017 um neun Prozent abnahm. Dem gegenüber steht die Entwicklung in Bad Salzuflen mit einer Abnahme von sechs Prozent.

 

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe:

Mit dem Beginn des Winters im Dezember stagnierte die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe. So stieg in unserer Region die Zahl der Menschen ohne Arbeit im Vergleich zum November 2018 leicht um 0,8 Prozent auf 55.422 Personen. Das sind insgesamt 447 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote verbleibt bei 4,9 Prozent. Mit diesem Stand liegt sie 0,5 Prozentpunkte unter dem Ergebnis für den Dezember 2017.

 

Der Vergleich mit dem Vorjahresmonat stimmt positiv. Im Dezember 2017 waren noch 8,1 Prozent oder 4.867 Menschen mehr ohne Arbeit registriert. Damit liegt der Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Region Ostwestfalen-Lippe weiter über NRW-Schnitt. In NRW konnte die Zahl der arbeitslosen Menschen von Dezember 2017 zu Dezember 2018 um 7,2 Prozent reduziert werden.

 

Erfreulich ist, dass der zu beobachtende Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahresmonat weiterhin fast alle Personengruppen betrifft. Demnach profitierten von der guten Entwicklung Jugendliche, Langzeitarbeitslose oder auch Ausländer, deren Arbeitslosigkeit aufgrund der Fluchtmigration zugenommen hatte.

 

Die Zahl der offenen Stellen, die von den Jobcentern und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden konnten, lag auch im Dezember auf einem hohen Niveau. Gleichwohl lag der Bestand mit 20.787 freien Stellen um 403 Stellen niedriger, als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig sank die Zahl der von den Arbeitgebern in der Region gemeldeten neuen Stellen im Dezember. Dabei zeigen sich allerdings starke Unterschiede zwischen den Regionen in OWL.

 

Die günstigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Agenturbezirk Paderborn (4,5 Prozent), gefolgt von den Bezirken Herford (4,7 Prozent), Bielefeld (5,0 Prozent) und Detmold (5,7 Prozent). Alle Regionen liegen damit deutlich unter dem Landesschnitt von 6,4 Prozent.


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