In der Notfallversorgung gibt es nach Ansicht der Ärztekammer Westfalen-Lippe Fehlentwicklungen: Die Rettungsdienste beklagen immer mehr unnötige Einsätze, die Klinikambulanzen sind Anlaufstelle für immer mehr Menschen, die eigentlich den ärztlichen Bereitschaftsdienst in Anspruch nehmen müssten, der außerhalb der Praxisöffnungszeiten organisiert ist. Kammerpräsident Dr. Theodor Windhorst: „Die Patientinnen und Patienten erwarten zu Recht, dass sie auch und gerade in gesundheitlichen Notfallsituationen adäquat medizinisch versorgt werden.“
Die für die Notfallversorgung zur Verfügung stehenden personellen und finanziellen Mittel seien begrenzt. Deshalb würden Steuerungs- und Filterinstrumente wie etwa Portalpraxen diskutiert, um die Patientenströme besser lenken zu können. „Wir brauchen intelligente und effiziente Strukturen, die den ärztlichen Bereitschaftsdienst der Niedergelassenen mit den Notfallambulanzen der Krankenhäuser und dem kommunalen Rettungsdienst so verzahnen, dass Notfallpatienten regelhaft dort versorgt werden, wie es Art und Schwere der Erkrankung oder Verletzung erfordern.“ Es gehe um eine bessere Abstimmung und Kooperation über die Sektorengrenzen hinweg, um die Strukturen der Notfallversorgung in Zeiten knapper Ressourcen zukunftsfest zu gestalten. Dazu gehöre selbstverständlich auch eine kostendeckende Finanzierung der Notfallversorgung – ganz gleich, wo sie erbracht wird.
Darüber diskutiert der zehnte Westfälische Ärztetag unter dem Titel „Herausforderungen der Notfallversorgung in Zeiten knapper Ressourcen“ am kommenden Freitag, ab 15 Uhr im Ärztehaus Münster (Gartenstraße 210 – 214). Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist möglich unter westfaelischer-aerztetag@aekwl.de oder per Fax an 0251-929-2249.
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