Herrentrup1_01Mit Hochdruck wurde in Herrentrup offenbar an einem Alternativkonzept zum Verkauf des Sportplatzes gearbeitet. Das Konzept verfolgt das Ziel die Fläche zum Gemeinwohl in öffentlicher Hand zu halten. Nachstehendes Konzept wurde unserer Redaktion zur Verfügung gestellt. Der Wunsch den Sportplatz „in den eigenen Händen“ zu halten ist deutlich erkennbar.

 

Einleitung und Problemstellung

Bedingt durch die Aufgabe des Sportplatzes Herrentrup durch den TV-Reelkirchen unterliegt die damit frei werdende Fläche künftig keiner geordneten Nutzung. Aus Kostengründen sieht die Stadt Blomberg sich nicht in der Lage, eine langfristige Pflege der Flächen und des ehemaligen Sporthauses zu übernehmen. Eine Lösung aus städtischer Sicht stellt der Verkauf der Liegenschaft an einen Privatinvestor dar. Der Dorfausschuss und der Tennisclub Herrentrup möchten diese Fläche nutzen, um die Fortentwicklung der Ortschaft Herrentrup im Rahmen der Öffentlichkeit in Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft zu nutzen. Auch überörtliche Belange sollen Berücksichtigung finden. Hierdurch ergibt sich die Vorlage eines alternativen Konzeptes durch die Dorfgemeinschaft Herrentrup.

 

IST-Situation

Zurzeit befinden sich in der Ortschaft Herrentrup keine Institutionen, Vereine oder Gremien, die für sich oder als Kollektiv eine kurzfristige Lösung anbieten können. Ursache sind auch hier die entstehenden Kosten. Es besteht aber der Wille gemeinsame Lösungen zu arbeiten und diese langfristig umzusetzen.

 

Lösungsansatz

Die Fläche von ca. 13.000 qm wird in mehrere funktionale Teilbereiche unterteilt.

 

Teilbereich A

Schaffung von ca. 20 allgemein zugänglichen KFZ-Stellplätzen an der Nordseite des Geländes incl. einer Zuwegung vom Parkplatz Buschberg kommend in Richtung Tennisclub.

 

Teilbereich B

Grillhütte mit überdachtem Grill, zwei Boccia Bahnen, Kinderspielbereich mit geschützte Sitzgelegenheit für Eltern und Großeltern unter altem Baumbestand. Die Stadt Blomberg kann die Option wahrnehmen, den Kinderspielplatz im Schwalbenweg projektintegriert zu verlegen und so gegebenenfalls ein Baugrundstück zu erhalten.

Das bestehende „Sporthaus“ wird weiterhin als Toilette und Unterstellmöglichkeit für Pflegeequipment genutzt.

 

Teilbereich C

Fläche für größere Veranstaltungen wie 1.Mai Fest, Oktoberfest, Drachenfliegen, Patchwork, Sport, Hunde, Ballonstarts für Gäste, Flohmarkt – um nur einige Beispiele zu nennen. Diese Fläche bietet außerhalb derlei Events Gestaltungsspielraum für alle Nutzer.

 

Umsetzung

In Herrentrup wird ein eingetragener Verein „XYZ e.V.“ gegründet, der sich dem Aufbau dieser öffentlichen Begegnungsstätte und der damit verbundenen Fortentwicklung der Ortschaft verpflichtet. Dieser Verein verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke im Sinne „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung. Der Verein bestreitet die Instandhaltung, Unterhaltung und den Aufbau bzw. Ausbau der Fläche durch Beiträge, Spenden, Erlösen aus Veranstaltungen oder auch durch Fördergelder.

 

Ein solcher Verein bietet demokratische Strukturen und wird durch die Mitglieder gesteuert. Hieraus ergibt sich, dass die Dorfgemeinschaft Herrentrup auf demokratischen Grundsätzen die Eigenverantwortung über Gestaltung und Nutzung, sowie Unterhalt und Weiterentwicklung übernimmt. So können nur Ziele verfolgt werden, die auch im Sinne der Dorfgemeinschaft sind.

 

Ziele

Dem Verein ist es möglich ohne Inanspruchnahme städtischer Mittel die Entwicklung dieser geplanten Begegnungsstätte umzusetzen. Das bürgerschaftliche Engagement der Dorfbewohner, deren Eigenverantwortung und Initiative, findet volle Unterstützung und wird integriert.

 

Es werden Anreize geschaffen, die Zukunft des Dorfes verantwortlich und nachhaltig zu gestalten, weiter zu entwickeln und damit auch dem demografischen Wandel entgegen zu wirken. Ferner erhalten die Dorfbewohner die Möglichkeit das Gemeinschaftsleben in seiner vielfältigen sozialen und kulturellen Ausprägung im Dorf zu stärken, gleichzeitig die Eigenverantwortung für die Gestaltung des Lebensumfeldes zu übernehmen, Perspektiven zur Entwicklung von Dorf und Region gemeinschaftlich zu entwickeln und umzusetzen, dabei wirtschaftliche Potentiale zu erfassen und zu nutzen und damit vorhandene Arbeitsplätze zu sichern, wo möglich neue zu schaffen.

 

Die individuellen dörflichen Strukturen einschließlich der erhaltenswerten historischen Bausubstanz auf der Grundlage historischer und landschaftlicher Gegebenheiten zu erhalten und weiter zu entwickeln und die Belange von Natur und Umwelt bei der Pflege der Kulturlandschaft und der Entwicklung des Dorfes als Wohn-, Wirtschafts- und Erholungsstandort bewusst zu machen und zu stärken.

 

Zielgruppen

Eine freie Nutzung der Flächen wird jederzeit gewährleistet. Das Angebotsspektrum soll sich an allen örtlichen Zielgruppen orientieren, wie Senioren, Familien, Jugendliche und Kinder. Gäste, die im Rahmen ihrer Freizeitaktivitäten Herrentrup erleben möchten, sind ebenso willkommen. Denkmalsbesichtigungen als weiterer Motor des Fremdenverkehrs sollte auch nicht außer Betracht gelassen werden. Kirchen, Schulen, Kindergärten, Vereine, Unternehmen und andere Institutionen erhalten ebenfalls die Möglichkeit, die Einrichtungen zu nutzen.

 

Zielkonflikte

Grundsatzfragen sind im Vorfeld mit der Stadt Blomberg und den Bürgern zu klären. Der Verwaltung obliegen die endgültigen Entscheidungen. Zur Vermeidung von Zielkonflikten bietet der e.V. aufgrund seiner demokratischen Struktur eine solide Basis.

Strategie

 

Die Strategie des noch zu gründenden Vereines verfolgt ein längerfristig ausgerichtetes Streben, das formulierte Ziel unter Berücksichtigung der verfügbaren Mittel und der eigenen Ressourcen zu erreichen.

 

Voraussetzungen

Dem Ansinnen dieses Konzept umzusetzen muss seitens der Verwaltung die erforderliche Zeit gegeben werden, um Schritt für Schritt die notwendigen Massnahmen ergreifen zu können. Sicher wird das Ergebnis nicht so komfortabel und schnell wie ein Verkauf erscheinen, aber der entscheidende Punkt ist, dass es im öffentlichen Interesse und unter Einbeziehung des Bürgers umgesetzt wird und sich durch Nachhaltigkeit auszeichnet.

Aufbauorganisation

Übergreifende (z.B. bauliche) Entscheidungen werden in Zusammenarbeit mit der Verwaltung und dem Vorstand getroffen. Der Vorstand erarbeitet ein Aufbauorganisationskonzept mit realistischem Zeit- und Kostenbudget.

 

Finanzierung

Die Kosten für die Vereinsgründung selbst betragen zwischen 70 und 130 Euro. Die Projektfinanzierung selbst wird durch die Einnahmequellen der Mitgliedsbeiträge, Spenden und ggf. öffentliche Fördergelder bestritten. Eine konservative Budgeterwartung stellt sich wie folgt dar:

 

Vereinsbeiträge (1/3 der Einwohner, 10 €) 2.000 €

Spenden 6.000 €

Hierdurch ergibt sich ein Jahresbudget i.H.v. 8.000 €.

 

Zuschüsse aus der Städtebauförderung können an dieser Stelle nicht abgeschätzt werden.

 

Termin

Eine Terminierung des Projektes ist Abhängig von der Kooperationsbereitschaft der Stadtverwaltung. Angestrebter Beginn einer Realisierung ist November 2014.

 

Kommunikation

Die Kommunikation zu Konzept und späterem Betrieb wird über die folgenden Kanäle betrieben: Blomberg Medien, Blomberg Voices, Lippische Landes Zeitung, Lippe Aktuell, Nelkenwelt, Blog Herrentrup, Öffentliches Infoportal Stadt Blomberg, Blog TC-Herrentrup, Blog des noch zu gründenen Vereines

 

Organisation eines Vereins

 

(1) Der Vorstand i. S. d. § 26 BGB besteht aus

dem Vorsitzenden, dem Schriftführer und dem Kassenwart. Jeweils ein Stellvertreter wird gewählt.

 

(2) Der Verein wird durch zwei Mitglieder des Vorstandes gerichtlich und außergerichtlich vertreten. Vertretung in diesem Fall durch den Vorsitzenden und den Schriftführer. Monetäre Entscheidungen (oberhalb einer Verfügungsgrenze, die individuell abgestimmt wird) bedürfen dem vier Augen Prinzip. Soll heißen, der Vorsitzende und der Kassenwart müssen gegen zeichnen.

 

(3) Der Vorstand wird durch die Mitgliederversammlung für die vereinbarte Dauer gewählt. Eine Wiederwahl ist zulässig. Die Mitglieder des Vorstandes bleiben so lange im Amt, bis ein neuer Vorstand gewählt worden ist. Die Dauer der Amtszeit kann frei gewählt werden. Üblicherweise werden drei bis vier Jahre Amtszeit festgelegt. Für den Fall, dass die Wahl nicht rechtzeitig durchgeführt werden kann, gilt ein Übergangsmandat für die im Amt bestätigten der letzten Periode.

 

Eine Geschäftsordnung wird noch festgelegt Beschlussfähigkeit und Fassung wird noch festgelegt

Interne Zuständigkeitsregelung wird noch festgelegt

 

(5) Der Vorstand führt die Vereinsgeschäfte ehrenamtlich oder kann auf Basis des Mehrheitsbeschlusses der Vereinsmitglieder eine angemessene Vergütung erhalten.

 

Darüber hinaus obliegen dem Vorstand die folgenden Aufgaben:

 

Grundsätzlich übt der Vorstand seine Aufgaben ehrenamtlich aus. Soll der Vorstand eine Vergütung erhalten, so wird dies in der Satzung ausdrücklich geregelt. Dies gilt auch für die sog. »Ehrenamtspauschale«.

 

Der Ersatz der Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Vorstandstätigkeit entstehen, wird durch die Ehrenamtlichkeit nicht ausgeschlossen.

 

Nächste Schritte

Prüfung und Anpassung des Konzeptes im Bedarfsfall durch die Bürgerschaft und Verwaltung.

Besprechung am 24.09.2014 mit Vorstand des TC-Herrentrup, Besprechung im Dorfausschuss Herrentrup am 26.09.2014.

Nach Freigabe durch die Institutionen DAS und TC-Herrentrup Weitergabe an Bürgermeister Geise zur Verwendung in der Infoveranstaltung am Dienstag, 30.09.2014 um 19.00 Uhr im Sauren Krug Herrentrup.

 

Quellen

http://www.bezreg-detmold.nrw.de/ Städtebauförderung

http://www.dorfwettbewerb.de/ziel/index.htm

http://www.buergergesellschaft.de/

 

Reinhard Heilig


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