Cornelia Müller-Hisje führt durch die Sonderausstellung „Machtwort! Reformation in Lippe“, am Dienstag, dem 26. Dezember, um 11 Uhr, im Lippischen Landesmuseum Detmold.
Detmold, 19. Dezember 2017. Stille Nacht oder Weihnachtstress? Das Lippische Landesmuseum bietet zur Entschleunigung an den manchmal doch hektischen Feiertagen eine öffentliche Führung durch die Sonderausstellung an.
Die beliebte Stadtführerin Müller-Hisje nimmt die Besucher mit auf eine Reise in die Lippische Vergangenheit. Vor 500 Jahren entschied der Landesherr per „Machtwort“ über die Konfession seiner Untertanen. Glauben verordnen? Geht das? Aus heutiger Sicht unvorstellbar, war es tatsächlich so. Was ist wirklich passiert in dieser aufregenden Epoche, der Reformation in Lippe? Heiligenbilder wurden uninteressant, Mönche und Nonnen verließen ihre Klöster. Die Hinwendung zum reformierten Bekenntnis sorgte für eine Art Kahlschlag. Kirchen wurden von sakraler Kunst gereinigt, mancherorts Marienfiguren zerstört, um die Anbetung zu unterbinden. Zuvor waren Pilger nach Wilbasen geströmt, um dort eine Madonna anzuflehen, in der Hoffnung auf ihren Zuspruch. Das Landesmuseum hat das große Glück, diese einzig noch erhaltene Madonnenfigur aus Lippe zu verwahren – doch auch sie ist gezeichnet von Jahrhunderten der Missachtung: Die Farbfassung ging gänzlich verloren und in den tiefen Falten ihres Kleides haben sich Staub und Gras vereint. Gut möglich, dass sie dieser Zerstörung zum Opfer fiel, denn Nase und Hände fehlen.
Fundiert und unterhaltsam zeigt Müller-Hisje, wie der „verordnete“ Glaubenswandel den Alltag und das Leben der Menschen in Lippe veränderte. Beginn der kurzweiligen Führung ist am zweiten Weihnachtstag, dem 26. Dezember, um 11 Uhr, die Teilnahme kostet drei Euro zuzüglich zum Eintritt.
Da die Plätze bei dieser Führung begrenzt sind wird um Voranmeldung gebeten: 05231 99250 oder shop@lippisches-landesmuseum.de
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