Eine 15 Jahre alte Idee greift Wolfgang Thibault auf: Gemeinsam mit Wolfgang Rose aus Blomberg will der Keramiker Künstler zur Präsentation ihrer Werke an die Stadtmauer einladen. Ein solches Projekt gibt es in der Oschatzer Partnerstadt bereits. Die Oschatzer Stadtmauer verwandelt sich am dritten Augustwochenende in eine Künstlermeile. So wünschen es sich Wolfgang Thibault und Wolfgang Rose. Der Keramiker aus dem Oschatzer Ortsteil Schmorkau und der Kunstmaler aus der Oschatzer Partnerstadt Blomberg nehmen damit eine 15 Jahre alte Idee wieder auf.
Partnerstadt als Vorbild:
Anlässlich der ersten Oschatzer Kunstwoche im Jahr 2004, initiiert durch den damals neu gegründeten Kunstverein Oschatz, besuchte der Blomberger Wolfgang Rose die Partnerstadt, knüpfte Kontakte zur hier vertretenen Künstlerszene und brachte eine eigene Idee aus seiner Heimat mit. Seit dem Jahr 2002 sind jedes Jahr Anfang August, jeweils sonntags, Künstler an die Blomberger Stadtmauer eingeladen, ihr Werk auszustellen.
Bis 2008 organisierte Rose die Aktion dort selbst und konnte über 90 Kunstschaffende aus dem In- und Ausland dafür gewinnen. Seit 2009 obliegt die Organisation dem Verein Blomberg Marketing, welcher zuvor nur unterstützend tätig war. Wolfgang Thibault und Wolfgang Rose hatten 2004 die Vision, auch eine Kunstmauer in Oschatz zu initiieren. Rose hatte die Oschatzer Stadtmauer nur von vorn gesehen. „Damals scheiterte es am Konzept.
Wir hatten keine zündende Idee, wie Bilder und andere Kunstwerke präsentiert werden können“, erinnert sich Thibault. Das änderte sich am 5. November 2018. Vergangenes Jahr nahm Wolfgang Rose an einer Bürgerfahrt nach Oschatz teil. Bei diesem Besuch sah er die Mauer erstmals von ihrer Rückseite und war begeistert: „Ähnlich wie in Blomberg ist an der Rückseite eine Rasenfläche. Hier kann jeder Künstler Bilderbefestigungen eintreiben“, so Rose. Nach diesem Blick auf die andere Seite entstand die Idee der beiden, der Oschatzer Kunstmauer eine zweite Chance zu geben.
Musiker machen mit:
Wolfgang Thibault hat nun für „Kunst an der Mauer“ ein Konzept erarbeitet und außerdem die Erlaubnis der Stadt Oschatz, das Bauwerk für diesen kulturellen Zweck nutzen zu dürfen. Was noch fehlt, sind Künstler, die sich beteiligen. Thibault und Rose, die bezüglich der Kunstmauerpläne ständig in Verbindung stehen, haben als Termin den 17. und 18. August ausgesucht. Der Schmorkauer Keramiker sucht Menschen, die mit ihrer Kunst das Projekt bereichern.
„Vorrangig denke ich dabei natürlich an Bilder. Aber auch Installationen, Plastiken und vieles anderes mehr sind möglich“, sagt er.Auch Musiker und Gastronomen können mitmachen. Bereitschaft signalisiert haben bereits die Mitglieder der Oschatzer Band „querDURch“ um Christian Fischer. Die Musiker traten schon mehrmals in vergangenen Jahren im Rahmen der Blomberger Kunstmauer auf.
Auch Vereine, Gruppen und andere Institutionen können sich bei der Kunstmauer beteiligen. Ein Beispiel dafür wäre der Torgauer Kunstverein Johann Kentmann, der bisher unter anderem in der Oschatzer Collm-Klinik ausstellte. Quelle: Archiv Sven Bartsch. Voraussetzung für eine Beteiligung in Oschatz ist, dass sich jeder Künstler, jeder Verein oder Gruppe, die mitwirken wollen, bei einem der beiden Initiatoren die Teilnahme beantragt.
Hintergrund ist, dass, analog zu Blomberg, keine pornografischen oder gewaltverherrlichenden Inhalte gezeigt werden sollen. Es soll auch kein Kunsthandwerkermarkt werden“, präzisiert Wolfgang Thibault. Anmeldung und weitere Informationen: thibault-keramik@t-online.de oder kunst@wolfgangrose.de. Anmeldeschluss: 31. Mai 2019. Es wird eine Auswahl getroffen. Nach der Zahl der bestätigten Teilnehmer richtet sich die Anzahl der auszustellenden Werke jedes einzelnen beteiligten Künstlers.
Text: Christian Kunze, Leipziger Volkszeitung.
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