Nach einer mehr als zweiwöchigen Länderspielpause reist der TBV Lemgo am 29. Spieltag in den hohen Norden. Am Sonntag geht es um 15 Uhr gegen den Titelanwärter SG Flensburg-Handewitt. „Wir haben intensiv trainiert und eine Teambuildingmaßnahme durchgeführt. Jetzt ist die letzte und für uns ganz entscheidende Phase der Saison angebrochen“, blickt TBV-Trainer Florian Kehrmann voraus. Und die erste Aufgabe dieser entscheidenden Phase besteht nun darin, gegen einen Meisterschaftskandidaten in der restlos ausverkauften Flens-Arena zu bestehen.

Flensburg hat in der Bundesligasaison erst sechs Minuspunkte auf dem Konto. Niederlagen gab es Kiel und Berlin, gegen Melsungen und Magdeburg jeweils ein Unentschieden. Aus den anderen Wettbewerben musste sich das Team von Ljubomir Vranjes bereits verabschieden: Im DHB-Pokalfinale unterlag man dem THW Kiel deutlich und in der Champions League scheiterte man an Vardar Skopje im Viertelfinale, sodass die SG nun alle Kraft in den Kampf um die Deutsche Meisterschaft legt. Am letzten Spieltag gewann man dann auch relativ deutlich gegen Leipzig, doch dieser Sieg war schmerzhaft: Linkshänder Holger Glandorf zog sich einen komplizierten Daumenbruch zu und fällt den Rest der Saison aus.

Auf Rückraumrechts muss es nun wohl Johan Jakobsson richten, der diese Aufgabe bereits in Leipzig annahm und prompt acht Treffer markierte. Unterstützt wird er im Rückraum von Kentin Mahé, Thomas Mogensen oder Rasmus Lauge, doch noch weitere Hochkaräter warten auf der Bank. Am Kreis spielt vorne Henrik Toft Hansen, für die Defensive kommt Abwehrriese Tobias Karlsson ins Spiel. Die Flensburger Tormaschinerie läuft auf Außen: Lasse Svan und Anders Eggert nutzen beinahe jeden Tempogegenstoß, Winkel oder Siebenmeter und haben zusammen über 250 Tore geworfen. Weltklasse bietet die SG auch im Tor: Mit Mattias Andersson hat Flensburg eine echte Bank zwischen den Pfosten.

 

Das Hinspiel in der Lipperlandhalle im Oktober letzten Jahres verlor der TBV Lemgo achtbar mit 29:33. Vor allem in der Anfangsphase hatten die Lipper noch zu viel Respekt vor der 6-0-Abwehr der Nordlichter gehabt und gerieten zeitweise mit sieben Toren in Rückstand. Lobenswert fand Kehrmann im Nachgang den Kampfgeist seiner Mannschaft, die sich bis kurz vor Ende noch einmal auf zwei Tore heranarbeitete. Für das Rückspiel hat sich das Kehrmann-Team vorgenommen, Vollgas zu geben und sich nicht zu schonen. „Die Jungs sind jetzt froh, endlich wieder in den Wettkampfmodus zu schalten“, so der Coach. Mit Rolf Hermann und Donát Bartók fallen gleich zwei Linkshänder aus. Ob der Kader noch von den Youngsters unterstützt wird, entscheide sich erst kurzfristig.


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