Der TBV Lemgo Lippe traf am 25. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga zu ungewohnter Anwurfzeit auf die Eulen Ludwigshafen. Wie im Vorfeld erwartet, sahen die mitgereisten TBV-Fans ein hartes und spannendes Spiel. Nachdem die Lipper in der ersten Halbzeit mit einer knappen 10:11-Führung in die Kabine gehen konnten, konnte sich in der zweiten Hälfte weiterhin keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen. Am Ende musste sich der TBV Lemgo Lippe mit einem Gegentreffer in der Schlusssekunde knapp mit 20:19 geschlagen geben. Bester Lemgoer Schütze war Tim Hornke mit insgesamt fünf Treffern.
TBV-Trainer Florian Kehrmann konnte bis auf Bartók und Lemke wieder auf seinen gesamten Kader zurückgreifen und ging mit Zieker, Carlsbogård, Suton, Guardiola, Hornke, Theuerkauf und Wyszomirski ins Spiel. In der Abwehr kam der Wechsel zwischen Theuerkauf und van Olphen.
Der TBV startete zunächst in der Abwehr ins Spiel und konnte direkt den ersten Ball erobern. Im Angriff trafen die Lipper auf eine offensive 5:1-Abwehr der Eulen und konnten bis auf Linksaußen Patrick Zieker abräumen, der den ersten Treffer in der Partie erzielte. Auch Piotr Wyszomirski kam gut in die Partie und verteidigte direkt den ersten Wurf auf sein Tor. Die nächsten Spielminuten blieben jedoch torlos, ehe erneut Zieker erfolgreich war und in der siebten Minute für den TBV auf 0:2 erhöhte. Nachdem Patrick Bührer von den Eulen zum 1:2 verkürzen konnte, gab es im Gegenzug den ersten Siebenmeter für die Lemgoer, den Tim Hornke sicher zum 1:3 verwandelte. Die Abwehr konnte den nächsten Ball erobern und schickte Zieker in den Tempogegenstoß, der den nächsten Siebenmeter herausholte. Jedoch scheiterte Hornke zunächst vom Punkt und konnte auch den Nachwurf nicht im gegnerischen Tor unterbringen. Bereits nach 13 Minuten bekam der TBV seinen dritten Strafwurf zugesprochen, den Hornke wieder verwandeln konnte und den TBV mit 2:5 in Führung brachte. Anschließend bekam Nationalspieler Tim Suton eine kurze Pause, für ihn kam Mannschaftskapitän Andrej Kogut ins Spiel, der direkt gut ins Spiel fand und die Treffer sechs und sieben für den TBV erzielen konnte. Somit konnten sich die Lipper nach 17 Minuten eine 4:7-Führung erspielen, als Eulen-Trainer Benjamin Matschke seine erste Auszeit zog. Nachdem der TBV im Angriff häufiger an Eulen-Torhüter Asanin scheiterte und die Gastgeber in der 21. Spielminute den 6:7-Anschlusstreffer erzielen konnten, zog Kehrmann ebenfalls seine erste Auszeit und brachte im Anschluss Ebner für Guardiola im Angriff.
In der 28. Spielminute erzielte der ehemalige Lemgoer Gunnar Dietrich den 8:8-Aus-gleichstreffer, zusätzlich musste Carlsbogård für zwei Minuten auf der Bank Platz neh-men. Kehrmann agierte direkt, nahm den Torhüter im Angriff raus und brachte Suton, Kogut und Guardiola im Lemgoer Rückraum. Kogut ging ins Eins-gegen-Eins gegen den Mittelblock der Eulen und konnte ebenfalls eine Zeitstrafe gegen die Eulen und den nächsten Strafwurf rausholen. In dieser Situation verletzte sich Kogut jedoch und fiel für den Rest der Partie aus. Hornke trat erneut zum vom Punkt an und brachte den TBV wieder in Führung. Den Eulen gelang der erneute Ausgleich, jedoch schaltete Tim Suton blitzschnell um und erzielte mit seinem Wurf aufs leere Tor postwendend das 9:10. Anschließend ließ die Lemgoer Abwehr kein Tor mehr zu und konnte mit einer knappen Führung in die Halbzeit gehen.
Im zweiten Durchgang erzielte Guardiola den ersten Treffer für den TBV und brachte die Lemgoer erneut mit 10:11 in Führung. Nachdem Wyszomirski den nächsten Ball der Gastgeber parieren konnte, erzielte Carlsbogård mit seinem Treffer das 10:12 und brachte den TBV erneut mit zwei Toren in Führung. Nach schnellen Abschlüssen von beiden Mannschaften erzielten die Eulen in der 37. Spielminute zunächst den 12:12-Ausgleichstreffer und konnten zwei Minuten später zum ersten Mal in der Partie in Führung gehen. Anschließend zog Kehrmann seine nächste Auszeit und forderte seine Mannschaft auf insbesondere im Angriff konzentrierter abzuschließen. Zusätzlich kam im Angriff Christian Klimek an den Kreis, der direkt einen Siebenmeter und eine Zeitstrafe gegen die Eulen rausholen konnte. Dieses Mal musste Hornke gegen Hanemann antreten, scheiterte jedoch am Pfosten.
Knapp eine Viertelstunde vor dem Ende zog Matschke seine zweite Auszeit. Nachdem die Eulen auf 14:12 erhöhen konnten, holte Suton den nächsten Siebenmeter für den TBV heraus. Dieses Mal trat Theuerkauf im Duell gegen Hanemann an und verwandelte zum 14:13-Anschlusstreffer. In der 49. Spielminute trat Theuerkauf erneut vom Siebenmeterpunkt an und erzielte mit seinem zweiten Treffer den 16:16-Ausgleich. Nachdem die Gastgeber jedoch zwischenzeitlich wieder mit zwei Toren in Führung gehen konnten, gelang Theuerkauf in der 55. Minute wieder per Strafwurf, zum 18:18, auszugleichen. Eineinhalb Minuten vor dem Schluss parierte Wyszomirski beim 19:19-Unentschieden den Ball auf sein Tor, Kehrmann zog seine dritte Auszeit und gab genaue Anweisungen für die letzte Spielminute. 37 Sekunden vor dem Ende wurde Suton auf Halblinks freigespielt, der scheiterte jedoch an Asanin und im Gegenzug zogen auch die Eulen ihre letzte Grüne Karte. Nachdem die Eulen noch einige Male den Ball vor der Lemgoer Abwehr laufen lassen konnten, gelang David Spiler in der Schlusssekunde der Treffer zum 20:19-Endstand.
TBV-Trainer Florian Kehrmann fehlten nach der nervenraubenden Schlussphase etwas die Worte: „Wir haben heute einiges richtig gemacht, aber haben die freien Bälle nicht reingeworfen. Dann begibt man sich in eine Situation, in der man von der Reaktion des Gegners abhängig ist und das haben wir eigentlich gar nicht nötig und müssen uns den Vorwurf machen, dass wir heute unsere Chancen nicht konsequent genutzt haben.“
Johannesson, Wyszomirski; Hornke (5/3), Suton (4), Theuerkauf (3/3), Zieker (2), Kogut (2), Carlsbogård (1), Guardiola (1), van Olphen (1), Klimek, Hübscher, Ebner
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