Am 29. Spieltag empfing der TBV Lemgo Lippe den Tabellen-Achten FRISCH AUF! Göppingen zum Heimspiel in der Phoenix Contact-Arena und musste dabei neben den fünf Verletzten Suton, Kogut, Lemke, Bartók und Carlsbogård aus familiären Gründen kurzfristig auch auf Linksaußen Patrick Zieker verzichten. Dafür standen Alexander Engelhardt, Julius Rose, Maxim Schalles und Fynn Hangstein vom Team HandbALL im Kader.

 

Zwar gingen die Punkte nach einer 25:30-Niederlage ins Schwabenland, die dezimierten Lipper präsentierten sich aber kampf- und willensstark und gaben nie auf. Bester Torschütze auf Lemgoer Seite war Tim Hornke mit acht Treffern. In der ersten Sechs vertraute Trainer Florian Kehrmann auf Peter Johannesson im Tor, Tim Hornke und Robin Hübscher auf den Flügeln sowie Fabian van Olphen, Dani Baijens und Isaias Guardiola im Rückraum.

 

Am Kreis gab es einen Angriff-Abwehr-Wechsel zwischen Christoph Theuerkauf und Christian Klimek. Die Gäste gingen zunächst mit 0:2 in Führung, bevor Hornke vom Punkt in der 5. Minute den ersten TBV-Treffer erzielen konnte. Peter Johannesson kam sehr gut ins Spiel und entschärfte direkt zwei hundertprozentige Chancen der Göppinger, bevor Fabian van Olphen und wenige Sekunden später Tim Hornke zum 3:2 trafen. Das Lemgoer Publikum reagierte von Beginn an großartig und feuerte die Spieler in Blau-Weiß lautstark an.

 

Auch Rebmann im Göppinger Tor kam gut in die Partie und konnte einige Lemgoer Würfe parieren und Tempogegenstöße einleiten, so dass Kehrmann in der 13. Minute beim Stand vom 3:7 seine erste Auszeit nahm. Der TBV versuchte, die Angriffe lange auszuspielen, um angesichts der personellen Lage Kraft zu sparen, leistete sich aber bedingt durch die ungewöhnliche Aufstellung auch den ein oder anderen technischen Fehler, was die Göppinger 4:9 bis zur 18. Minute auf davonziehen ließ.

 

Das Publikum monierte bei diesem Treffer lautstark einen Schrittfehler von Rentschler, der nicht geahndet wurde. Kehrmann bekam für seinen Protest in gleicher Sache die Gelbe Karte. In der 20. Minute schlug die Stunde der Youngster, als Julius Rose und Fynn Hangstein aufs Feld kamen. Rose holte direkt einen Siebenmeter heraus, den Hornke zum 5:10 verwandeln konnte. Dass der Rückstand nicht noch größer wurde, hatte der TBV vor allem Peter Johannesson zu verdanken, der eine überragende Leistung zeigte und nach 23 Minuten bereits zehn Paraden verbuchen konnte.

 

Rose holte in den letzten Minuten der ersten Halbzeit zum Doppelschlag aus und erzielte seine ersten beiden Bundesliga-Saisontreffer zum 7:13 und 8:13. Große Aufregung gab es wenig später, als Göppingens Zelenovic Hübscher bei seinem Treffer zum 8:14 abräumte, der mit einer Verletzung am Kopf zunächst in die Kabine musste, später aber doch zurückkommen konnte. Der TBV rackerte und kämpfte vorne wie hinten und belohnte sich mit dem blitzsauberen Treffer zum 10:14 von Hornke auf Zuspiel von van Olphen eine Sekunde vor dem Pausenpfiff.

 

Die zweite Halbzeit begann wie die erste mit Treffern des Gästeteams, bereits in der 34. Minute hatten die Göppinger ihren Vorsprung auf 10:18 ausgebaut und profitierten dabei auch von Missverständnissen im TBV-Angriff. Kehrmann musste sein Team schon früh zu seiner zweiten Auszeit zusammenrufen. Wenig später erzielte das Baijens den ersten TBV-Treffer in Halbzeit zwei, Klimek traf kurz darauf nach Anspiel von Guardiola zum 12:19 vom Kreis. Anschließend konnten die 4.145 Zuschauer einen Gegenstoßtreffer von Isaias Guardiola bejubeln sowie die Finte von Hübscher, der bis zum Anwurf auf der Bank sitzen blieb, dann aufs Feld stürmte, den Göppingern den Ball klaute und ins leere Tor einnetzte.

 

Auch der nächste Treffer ging auf sein Konto, so dass es in der 40. Minute 15:20 stand. Frisch Auf! zog bis auf 17:24 in der 45. Minute davon, doch der TBV gab nicht auf und kämpfte in der Abwehr um jeden Ball. Als das Schiedsrichtergespann Dani Baijens den Treffer zum 21:26 abpfiff und ihn direkt danach in der Abwehr mit zwei Minuten vom Platz stellte, wurde es wieder laut auf der Tribüne. Rose gelang dann in Unterzahl das 21:27, doch plötzlich standen nur noch vier Lemgoer auf dem Feld, als auch Guardiola eine Zeitstrafe kassierte.

 

Hinten parierte der inzwischen eingewechselte Wyszomirski gegen Sörensen und Heymann, vorne trafen Theuerkauf, Hornke, Hangstein und Guardiola. Das Publikum feierte Lemgo in den letzten Sekunden, obwohl die Mannschaft von Florian Kehrmann am Ende in eine 25:30-Niederlage einwilligen musste. So fällt dann auch Kehrmanns Fazit gemischt aus: „Wir haben heute zu viele technische Fehler gemacht, möchte meine Mannschaft trotzdem loben.

 

Die Jungs haben um jeden Zentimeter gekämpft und haben alles versucht. Wir müssen jetzt weiter trainieren und versuchen uns Lösungen im Rückraum zu erarbeiten. Ein ganz, ganz herzlicher Dank geht an das Publikum, das hat man selten, dass sich die Zuschauer trotz der Niederlage erheben. Das Publikum hat gemerkt und honoriert, dass die Mannschaft alles investiert und gekämpft hat.“

 

TBV Lemgo Lippe: Wyszomirski, Johannesson, Guardiola (2), Ebner (1), van Olphen (3), Theuerkauf (1), Hornke (8/4), Hübscher (2), Schalles, Hangstein (1), Engelhardt, Rose (3), Klimek (2), Baijens (2).


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