Westfalenpokal Runde 1: FC Donop-Voßheide – SV Germania Hauenhorst 1-2 (1-1)
Auch im 6. Anlauf bedeutete die 1. Runde des Westfalenpokals für die Fußballfrauen des FC Donop-Voßheide das Aus. Mit einer Ausnahme wurden alle Spiele in den Vorjahren in diesem Wettbewerb nur mit einem 1 Tor Abstand verloren – auch gestern.
Trainer Ivan Maros konnte mit Ausnahme der immer noch verletzten Genephe Mäder das erste Mal diese Saison aus dem Vollen schöpfen, und wählte eine etwas defensivere Aufstellung als in den Spielen zuvor. Bei der Ansprache vor dem Spiel verwies er nochmals auf den „Spaßcharakter“ des Spiels. Er machte sich und seiner Mannschaft keine Illusionen, und appellierte an die Spielerinnen sicherlich alles zu geben, aber nach dem Spiel gegen den scheinbar übermächtigen Gegner nicht die Köpfe hängen zu lassen.
Die Gästetrainerin Anja Siegers hatte in der Vorwoche ein Spiel unter ähnlichen Voraussetzungen zu bestreiten. Nachdem in der 1. Runde des DFB-Pokals sensationell der Zweitligist Union Berlin besiegt werden konnte, bekam es der amtierende Westfalenpokalsieger mit niemand Geringerem als dem 1. FFC Turbine Potsdam zu tun. Dieses Spiel wurde zwar mit 0-8 verloren, aber dies sei „ein einmaliges Erlebnis“ gewesen. Mit dem aktuellen Westfalenliga-Tabellenführer DSC Arminia Bielefeld hatte Siegers auch bereits den Gegner 2 Tage später im Kopf, und erhoffte sich eine schnelle deutliche Führung um Kräfte sparen zu können.
Es sollte anders kommen.
Von Anfang nahm die Germania das Zepter in die Hand und baute sehr ballsicher enormen Druck auf. Die Lipperinnen wehrten sich jedoch mit Zähnen und Klauen, so dass Hauenhorst bis zur 30. Minute sich zwar ein deutliches Übergewicht, aber keine klare Torchance erspielen konnte. Im Gegenteil hatte diese in der 31. Minute die heute „hängende Spitze“ der Gastgeber – Marina Heidebrecht. Diese scheiterte jedoch freistehend vor der heute sehr sicheren Gästetorhüterin Andrea Brümmer. Diese Szene veränderte das Spiel. Unzufriedenheit machte sich an der Gästebank bemerkbar, die Hausherrinnen konnten sicher immer mehr aus der Umklammerung befreien. In der 41. Minute dann – aus einer Kontersituation heraus – ein Zuckerpass von Marina Heidebrecht auf die im richtigen Moment gestartete Anna-Lena Meier. Im Stile einer „Alten“ vollendete die erst 18-jährige eiskalt ins kurze Eck zum vielumjubelten 1-0! Die trotz ungeschickterweise parallel angesetzter 1. Kreispokalrunde gut besuchte Passadekampfbahn in Voßheide stand Kopf. Würden die Lipperinnen diese Führung mit in die Halbzeit nehmen? Leider nicht, denn die schon fast sprichwörtliche Schwäche bei gegnerischen Eckbällen wurde ihnen auch diesmal wieder zum Verhängnis, und mit Hilfe von einem Mix aus schlechter Zuordnung, unzureichendem Zweikampfverhalten beim Kopfball und einer zögernden Torfrau kam Hauenhorsts Kapitänin Mona Schmidt aus 4m frei zum Kopfball und nickte locker zum 1-1 ein.
In der Halbzeit zeigte sich Trainer Ivan Maros trotzdem hochzufrieden und nahm erstmal keine Änderungen vor. Anders bei den Gästen, wo die recht unzufriedene Gästetrainerin gleich zwei Auswechslungen vornahm.
Auch in der 2. Halbzeit leistete DonVoß den Gästen verbissenen Widerstand. In der 47. Minute war Marina Heidebrecht bei einem zu kurz geratenen Rückpass auf die Gästetorhüterin leider einen Sekundenbruchteil zu zögerlich, sonst wären die Hausherrinnen wieder in Führung gegangen. Das Spiel lief weiter nach dem gleichen Muster. Drückende Hauenhorsterinnen, immer wieder gefährlich konternde Donoperinnen. In der 75. Minute dann die vielleicht spielentscheidende Szene. Die extrem zweikampfstarke und immer umsichtig agierende Lena Kuhlmann knickt bei einem Zweikampf um und muss verletzt durch Alisa Goldmann ausgewechselt werden. Die kurzfristige Unsortiertheit in der Defensive nutzte der Gast eiskalt aus, und nach einem schön durch die 4-er Kette durchgesteckten Pass erzielte Kim-Lea Wolters das 1-2. Trainer Ivan Maros versuchte nun noch ein letztes Mal das Ruder herumzureißen, und wechselte in Minute 77 und 82 die völlig entkräftenden Jana Wiemann-Großpietsch und Marina Niemeier für Laura Faßbender und Christin Soltau ein. Leider konnte sich die Heimmannschaft keine Torchance mehr erspielen, und so blieb es bei dem letztendlich gerechten Sieg für den Favoriten aus Hauenhorst.
Trotzdem brandete lauter Applaus nach dem Schlusspfiff auf. Die Heimmannschaft hatte alles gegeben und dem favorisierten Titelverteidiger alles abverlangt.
Sonntag wartet bereits der nächste dicke Brocken. Mit dem SC Enger wartet der bisher verlustpunktfreie Tabellenführer auf die Lipperinnen. Anstoß ist um 15:00 Uhr auf dem Kunstrasen in der Kaiserstraße in Enger.
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