Beim Vortrag über die Lichtverschmutzung von Professor Dr. Jochem Berlemann, zu dem die Lemgoer Ortsgruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz in Kooperation mit der VHS Lemgo-Detmold eingeladen hatte waren waren auch Besucher aus Blomberg, Kalletal und Hameln angereist. Jochem Berlemann wies in seinem Vortrag eindringlich auf die Folgen der Lichtverschmutzung hin. 90 Milliarden getötete Insekten pro Jahr alleine an öffentlichen Beleuchtungen in Deutschland und aufgrund von Untersuchungen sechs Millionen getötete Vögel in den USA und Kanada durch nächtliche Kollisionen mit beleuchteten Funktürmen sind alarmierende Zahlen.
Es sind nicht nur nachtaktive Insekten von der Lichtverschmutzung betroffen sondern auch andere nachtaktive Tiere wie Fledermäuse sowie tagaktive Tiere, denen die Ruhepause fehlt. Vögel sind durch die verkürzten Ruhepausen zu erschöpft um 2 mal im Jahr zu brüten. Die Forschung über die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf den Menschen steht erst am Anfang. Klar ist jetzt schon, dass die künstliche Aufhellung der Nacht durch den Menschen zu einer Verringerung von Melatonin führt – ein Antioxidans, das die Entstehung von Krebs hemmt. So wurden bei Personen, die viele Nachtschichten ableisten verstärkt Brust- und Prostatakrebs sowie Depressionen, Übergewicht und Verdauungsstörungen beobachtet.
Alle Teilnehmer der Veranstaltung waren sich einig, dass eine Bewusstseinsbildung und Aufklärung der Bevölkerung und der Politiker dringend notwendig ist. Es sollten Kommunen in Lippe gewonnen werden, durch Beratungsgespräche mit Verursachern die störenden Emissionen einzuschränken. Jochem Berlemann erklärte sich bereit, hier fachliche Unterstützung beizusteuern. Die technischen Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation sind vielfältig und auch nicht teuer. Weitere Informationen. Links zu Filmbeiträgen und der Vortrag von Professor Berlemann finden sich auf der BUND-Internetseite unter http://www.bund-lemgo.de/Lichtverschmutzung%20%E2%80%93%20ein%20Umweltproblem.html.
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