Am 25.Mai tritt die neue Datenschutzgrundverordnung in Kraft, die Verbraucher besser vor dem missbräuchlichen Umgang mit ihren persönlichen Daten schützen soll. Allerdings ist bislang nur ein Bruchteil der Unternehmen in Deutschland gut darauf vorbereitet.

Nur jedes zehnte Unternehmen ist bereit für die DSGVO

Obwohl das Inkrafttreten der DSGVO seit Jahren bekannt ist, zeigen sich die Betriebe im Land schlecht vorbereitet: Eine Studie des Eco-Verbandes ergab, dass 90% der Unternehmen noch keine ausreichenden Maßnahmen für die Umsetzung getroffen haben. So hapert es zum Beispiel daran, ausdrückliche Genehmigungen von E-Mail-Empfängern für das Zusenden von Werbemails einzuhalten. Betroffen von der DSGVO sind ausnahmslos alle Geschäftstätigen, die in irgendeiner Weise Kundendaten erheben, ganz gleich ob es sich um ein Großunternehmen handelt oder um einen kleinen Webshop-Betreiber. Selbst Blogger müssen aufpassen, wenn sie beispielsweise Social Media-Plug Ins auf ihrem Blog einbauen. Eine hilfreiche Checkliste für die Einhaltung der DSVGO hat die IHK Dortmund in einem übersichtlichen PDF zusammengestellt.

Ohne Big Data geht es nicht

Um die Beschäftigung mit der DSGVO wird niemand herumkommen, denn ohne Kundendaten geht es nicht. Zwar können die Behörden nicht jeden Fall fehlender Compliance überprüfen, doch es ist davon auszugehen, dass die berüchtigten Abmahnanwälte schon in den Startlöchern stehen, um etwaige Fehler aufzuspüren und die Betroffenen kostenpflichtig abzumahnen. Dazu kommen hohe Bußgelder in Höhe von bis zu vier Prozent des Jahresumsatzes. Bei größeren Unternehmen kommen leicht Millionenbeträge zusammen, denn alleine in NRW konnten sich weit über 100 Unternehmen im letzten Jahr über Umsätze in Milliardenhöhe freuen.

Das Geschäft mit Daten wird auch in Zukunft höchstens noch zunehmen. Big Data ist mehr als ein kurzfristiger Hype. Immer mehr Unternehmen investieren in hochkarätige BI-Tools zur Datenanalyse. BI steht dabei kurz für Business Intelligence. Diese Software führt diverse Datenquellen zusammen und wertet sie aus. Unternehmer können so auf einen Blick sehen, welche Produkte sich gut verkaufen, welche Marketingaktionen zum Erfolg geführt haben (und welche nicht). Die Analyse zeigt außerdem interessante Zusammenhänge und Muster auf, die ein Mensch gar nicht erkennen könnte. Eine zielgerichtete Ansprache der Kunden ist offline und online heute unverzichtbar. So greift der Kunde viel eher zu, wenn ihm ein persönlich auf seine Vorlieben ausgerichtetes Produkt angeboten wird, als wenn ihm allgemeine Werbung ins Postfach flattert. Hier bleibt abzuwarten, wie das Zusammenspiel von Big Data und dem verantwortungsvollen Umgang mit Kundendaten nach der DSGVO in Zukunft aussehen wird.

Bild: ©istock.com/Stadtratte


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