Die Umstellung für den „Gelben Sack“ lief bekanntlich nicht ganz reibungslos – aller Anfang ist schwer. Unsere Redaktion hat unter der angegebenen Servicenummer (0800-0785600) angerufen um Details zu erfragen. Leider ergebnislos. Nach erfolgter Eingabe der Vorwahl kam zunächst ein Freizeichen, nach sechsmaligem Klingeln wurde das Gespräch beendet. Über die Internetseite brachten wir eine weitere Nummer in Erfahrung und erreichten eine sehr nette, scheinbar junge Dame. Auf die Frage warum es an den Ausgabestellen nur jeweils einen Sack gibt: „Für Sie sind unsere Säcke kostenfrei, für uns natürlich nicht. Damit unsere reißfesteren Säcke nicht anderen Zwecken zugeführt werden, müssen wir das Ausgabekontingent eben begrenzen.“ Aus unternehmerischer Sicht sicherlich verständlich.

 

Leider gibt es in Blomberg neben dem Bürgerservice Blomberg mit dem Trinkgut am Hellweg nur eine weitere Ausgabestelle. Ein Ausbau des Services, also die Hinzunahme weitere Ausgabestellen, bestenfalls in den Ortsteilen, ist aktuell jedoch nicht geplant. Sehr schade.

 

Was der Aussage der Dame nach kein Problem darstellt ist, wenn der rote Ausgabezettel verloren geht: „Sie können einfach einen anderen Zettel gut sichtbar an einen Sack kleben und die Fahrer werden eine Rolle hinterlassen.“ Auf dem roten Zettel selbst soll man seine Anschrift hinterlassen. Ist das mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vereinbar? „Wir speichern diese Daten nicht, die Zettel werden vernichtet“, war die Antwort. Aber die Daten sind dann ja an der Straße für jeden Passanten sichtbar…? „Es ist ja nur Ihre Adresse, wenn Sie sich nicht wohl dabei fühlen, dann können Sie auch gerne den Fahrer direkt ansprechen. Wird schwierig wenn Sie arbeiten müssen, dass ist mir klar, es handelt sich aber auch nur um eine Übergangslösung“, so die Erklärung des Entsorgers.

 

Die Sache mit der DSGVO kann man natürlich auch übertreiben. Wer sein Namensschild an der Klingel hat gibt durch das Ausfüllen tatsächlich keine Daten preis, die ein Passant nicht auch ohne Zettel in Erfahrung bringen könnte. Ob die aktuelle Lösung jedoch die richtige Dauerlösung ist …? Viel entscheidender wäre doch die Erweiterung der Ausgabestellen – und hier sollten die Ortsteile keinesfalls vergessen sondern in jedem Fall bedacht werden.


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