Es hat sicherlich in der Historie der lippischen Landesliga-Derbys schon prickelndere Spiele gegeben als dieses letzte. Nach einer für Zuschauer und Trainer wenig erbaulichen ersten Halbzeit (von beiden Teams) brauchte es schon eine heftige Motivationsspritze von FC-Trainer Mario Gottschalk sowie lautstarkes Coaching von der Seitenlinie, um schließlich die eingeplanten drei Punkte auch am Platz zu behalten. Nach torloser erster Halbzeit gab es am Ende einen 2:0 Erfolg für die DonVoß-Frauen im Spiel gegen den TuS Asemissen, der immer weiter in den Abstiegsstrudel hineinrutscht. Gleichzeitig konnte sich der FC damit für die 0:1 Hinspiel-Niederlage revanchieren.
Beide Mannschaften traten stark ersatzgeschwächt an, bei den DonVoß-Frauen mussten kurzfristig noch Marie Wollbrink und Milena Szymkowiak passen, sodass aus der 2. Mannschaft Nele Grauert und Rea Wohlan zu ihrem ersten Startelf-Einsatz kamen. Melanie Gutsch organisierte hinten die Abwehr. Die erste Hälfte bot wenig Ansehnliches. Der TuS Asemissen kam kaum mal vor das gegnerische Tor und der FC agierte übervorsichtig im Spielaufbau – öffnende Pässe in die Mitte oder auf die Außen waren Mangelware, sodass das Spiel insgesamt sehr statisch wirkte.
Dies sollte sich im zweiten Durchgang ändern, wobei insbesondere die beiden Meier-Schwestern – Anna-Lena und Charlotte das Heft in die Hand nahmen, sich viele Bälle eroberten und gefährliche Angriffe einleiteten. Anna-Lena Meier war es dann auch, die – diesmal mit der Spielführerbinde ausgezeichnet – in der 54. Minute den erlösenden Führungstreffer erzielte. Danach gab es eine ganze Reihe weiterer Chancen und es sah zu keinem Zeitpunkt danach aus, dass Asemissen noch zum Ausgleich kommen sollte.
Der zweite Treffer für den FC ließ jedoch bis zur 83. Minute auf sich warten: Charlotte Meier hatte sich links bis zur Toraußenlinie durchgetankt und den Ball scharf vors Tor gezogen, wo sie am langen Pfosten in Julia Hartmann eine Abnehmerin fand. Damit war das Spiel entschieden. „Hauptsache gewonnen“, meinte FC-Coach Gottschalk im Anschluss – wohl wissend, dass dies eine der schwächeren Leistungen seiner Schützlinge gewesen war, auch wenn die klare Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit versöhnlich stimmte und auch die Debütantinnen ihre Sache gut gemacht hatten. Mit einem Sieg in Langenheide am kommenden Sonntag könnte sich der FC aus dem Kreis der Abstiegskandidaten vorzeitig verabschieden. Dazu wird aber sicherlich mehr nötig sein.
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