Im Jahr 2017 brachten nordrhein-westfälische Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren im Durchschnitt 1,59 Kinder zur Welt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war die zusammengefasste Geburtenziffer damit zum ersten Mal seit 2011 wieder niedriger als ein Jahr zuvor. Zuletzt war die Geburtenziffer von 2015 auf 2016 von 1,52 auf 1,62 gestiegen und hatte im Jahr 2016 damit ihren bisherigen Höchstwert erreicht.

 

Im Jahr 2017 wurden in NRW insgesamt 171 984 Kinder geboren; das waren 0,7 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Der Rückgang der Geburtenzahl bei relativ konstanter Bevölkerungsentwicklung ist auf die gesunkene Geburtenziffer zurückzuführen: Bei deutschen Frauen war sie mit 1,44 um 0,91 Punkte niedriger als bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit (2,35). 2016 hatten deutsche Frauen durchschnittlich 1,45 Kinder, ausländische Frauen 2,45 Kinder geboren.

 

Damit war der Rückgang bei den nichtdeutschen Frauen stärker (−0,11) als bei den deutschen Frauen (−0,01). Regional betrachtet gab es 2017 im Kreis Steinfurt (1,83) den höchsten und in Münster (1,29) den geringsten Wert bei der durchschnittlichen Kinderzahl pro Frau. In 37 Kreisen und kreisfreien Städten war die Geburtenziffer niedriger als 2016, in 16 konnte eine Zunahme verzeichnet werden. Im Kreis Minden-Lübbecke, für den im Vorjahr noch der höchste Wert ermittelt werden konnte, war die Geburtenziffer mit −0,12 überdurchschnittlich stark zurückgegangen.

 

Den größte Rückgang ermittelten die Statistiker für Remscheid (−0,18), den größten Anstieg für den Kreis Olpe (+0,17). Die zusammengefasste Geburtenziffer gibt die durchschnittliche Kinderzahl an, die eine Frau im Laufe ihres Lebens zur Welt bringen würde, wenn ihr Geburtenverhalten dem aller 15 bis 49-jährigen Frauen des betrachteten Zeitraums entspräche. Wie viele Kinder ein Frauenjahrgang im Durchschnitt tatsächlich geboren hat, ist erst bekannt, wenn die Frauen das Ende des gebärfähigen Alters erreicht haben, das statistisch mit 49 Jahren begrenzt wird.

 

Im Jahr 1968 geborene Frauen erreichten im Jahr 2017 das Alter von 49 Jahren; sie haben im Laufe ihres Lebens bisher durchschnittlich 1,46 Kinder zur Welt gebracht. Diese sog. Kohortenfertilität ist seit Anfang der 1950er Jahre stetig gesunken und erreichte mit dem Jahrgang 1968 ihren bisherigen Tiefststand. (IT.NRW).


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