Die E-Zigarette hält sich trotz strengerer Richtlinien wacker im Markt. Entgegen mancher Prognosen des letzten Jahres konnte die Branche sogar noch zulegen, wie kürzlich bekannt wurde.

 

Stolze Wachstumsquote trotz Regulierung

 

Close-Up of an Electronic Cigarette/E-Cigarette in smoke

Die offizielle Statistik des Bundesamts spricht für sich: 2017 wird mit einem Gesamtumsatz von 600 Millionen Euro gerechnet – und das alleine in Deutschland. 2016 waren es noch 420 Millionen, 2013 sogar nur 100 Millionen Euro. Innerhalb von vier Jahren wurde der Umsatz also versechsfacht. Nur wenige andere Marktsegmente können eine solche Steigerung vorweisen. Angesichts der neuen Richtlinien im Rahmen der TPD2 ist das umso erstaunlicher. Doch es erklärt, warum führende Händler wie mr-smoke.de ihr Sortiment sogar noch ausbauen konnten.

 

Tatsächlich finden Kunden bei der Anschaffung mehr Optionen denn je vor. Angefangen bei günstigen Einsteiger-Sets bis hin zu den sogenannten Box-Mods, die mehr Leistung versprechen, statten die Hersteller die Händler mit breiten Katalogen aus. Langzeitstudien zum Thema Gesundheit existieren zwar noch nicht, doch das tut der Entwicklung keinen Abbruch. Denn vor allem Umsteiger berichten durchweg positiv, wenn es um die Ersatzbefriedigung geht. Da Tabakzigaretten weiter rückläufig sind, gibt es also sogar eine logische Erklärung für den E-Boom.

 

Probleme zeichnen sich im Ausland ab

 

Doch mit wachsender Bekanntheit kommen in der Regel auch neue Probleme. Diese Erfahrung müssen E-Zigaretten-Besitzer gerade rund um die Welt machen. In vielen Ländern ist der Besitz verboten, etwa in Thailand, wo ein Schweizer Tourist sogar verhaftet wurde, da er auf offener Straße die E-Zigarette genutzt hatte.

 

In anderen Ländern greift das Verbot noch nicht ganz so weit, doch die Regulierungen betreffen bereits den Handel mit E-Zigaretten und Liquids sowie deren Beschaffung. Als Begründung werden gesundheitliche Argumente angeführt. Da traditionelle Zigaretten in all diesen Ländern aber weiterhin erlaubt sind, teilweise sogar ohne Rauchverbot in geschlossenen Räumen wie Bars oder Restaurants, sehen Kritiker das Gesundheitsargument als nicht glaubwürdig. Vielmehr wird über den Einfluss der Tabak-Lobby spekuliert, da deren Motiv relativ offensichtlich ist.

 

Dampfer in Deutschland müssen um solch rigorose Gesetze zunächst keine Gedanken zu machen. Da die Tabakunternehmen inzwischen selbst auf den Zug aufgesprungen sind und eigene E-Produkte herstellen, ist zu vermuten, dass die Gesetzgebung dem Markt so schnell keine weiteren Steine in den Weg legt, da es um Investitionen in Milliardenhöhe geht. Die Bedenken des Gesundheitswesens rücken angesichts dieser Umstände schnell an die zweite Stelle. Hersteller sehen sich also mit wachsender Konkurrenz konfrontiert, doch so lange auch die Kundschaft weiter wächst, ist der Markt für alle Teilnehmer groß genug.

 

Bild: ©istock.com/Rocky89


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