Flüchtlingshilfe

(v.l.): Brigitte Henseleit und Ursula Bories, ehrenamtliche Heferinnen in der Kleiderkammer, Einrichtungsleiter Jochen Nadolski-Voigt, Landrat Friedel Heuwinkel, Bärbel Meyer und Madita Fischer

Pullover, Hosen, Schuhe oder Kinderspielzeug: Die großen Regale in der Kleiderkammer der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen für Asylsuchende in Oerlinghausen sind gut gefüllt. „Die Spendenbereitschaft ist sehr groß, doch leider haben wir beispielsweise sehr viel Männerbekleidung in großen Größen, benötigen aber eigentlich händeringend S oder M. Außerdem brauchen wir dringend Rucksäcke und Reisetaschen, die nur selten unter den Spenden sind“, erklärt Bärbel Meyer. Gemeinsam mit rund 20 weiteren ehrenamtlichen Helfern kümmert sie sich um das Sortieren und die Ausgabe der Kleidung und anderer Waren an die Flüchtlinge in der ehemaligen Hellweg-Klinik. „Leider bekommen wir auch oft Spenden, mit denen wir nichts anfangen können, zum Beispiel Abendkleider oder hochhackige Damenschuhe. Das Problem ist einfach, dass die Spender oft nicht wissen, was wirklich gerade fehlt und was vielleicht in einer anderen Einrichtung mehr gebraucht wird“, beschreibt Bärbel Meyer.

 

Um ehrenamtliches Engagement gezielt in die richtige Bahn zu lenken, Hilfsangebote dorthin zu vermitteln, wo sie händeringend gesucht werden und Spendenangebote zu bündeln, hat das Ehrenamtsbüro des Kreises jetzt im Internet eine Spendenbörse eingerichtet. „Hier können sich die Flüchtlingseinrichtungen eintragen und ihr Gesuch einstellen. So wollen wir erreichen, dass Hilfe auch wirklich dort ankommt, wo sie benötigt wird. Die Plattform ist aber nicht nur in puncto Flüchtlingshilfe gestaltet, sondern für alle Vereine, Ehrenamtlichen oder sonstige Organisationen in Lippe da, um so ein starkes Hilfsnetzwerk aufzubauen“, erläutert Madita Fischer, Leiterin des Ehrenamtsbüros. Gemeinsam mit Landrat Friedel Heuwinkel war sie jetzt in Oerlinghausen zu Besuch, um sich mit den Ehrenamtlern und Mitarbeitern der Johanniter Unfallhilfe, Betreiber der Einrichtung, auszutauschen. „Was hier vor Ort für die Menschen geleistet wird, das verdient höchsten Respekt. Speziell die Ehrenamtlichen investieren ein großes Maß an Zeit und Arbeitskraft, was nicht selbstverständlich ist. Deshalb müssen wir als Kreis gemeinsam mit allen Akteuren dafür sorgen, dass sowohl die Hilfsangebote als auch die Hilfsgesuche bestmöglich gebündelt und koordiniert werden“, bedankte sich Landrat Friedel Heuwinkel bei den Damen der Kleiderkammer. Im Gepäck hatte er außerdem mehrere große Kisten mit Kleider- und Spielzeugspenden, die die Mitarbeiter der Kreisverwaltung in den vergangenen Tagen gesammelt hatten. „Wir haben im Schnitt rund 620 Flüchtlinge hier bei uns in der Einrichtung, die aber nur jeweils zehn bis vierzehn Tage bleiben und dann auf die Städte und Gemeinden verteilt werden. Dies bedeutet, dass innerhalb nur einer Woche teilweise 150 Menschen neue Kleider erhalten, ein riesiger logistischer Aufwand. Deshalb ist die Arbeit der Ehrenamtlichen hier für uns eine große Hilfe und wenn es gelingt, die Spenden besser auf die tatsächlichen Bedarfe anzupassen, wäre allen Beteiligten sehr geholfen“, fasst Matthias Schröder, Regionalvorstand der Johanniter Unfallhilfe, zusammen.

 

Wer sich an der Spendenbörse des Ehrenamtsbüros beteiligen möchte, findet auf der Startseite des Internetauftritts der Kreisverwaltung, www.kreis-lippe.de, einen direkten Link. Dort gibt es auch kompakte Informationen zum Thema Flüchtlingshilfe. Für Fragen rund ums Thema steht Madita Fischer unter Tel.: 05231/625000 oder madita.fischer@kreis-lippe.de gerne zur Verfügung. Übrigens: Die einheitliche Behördennummer 115 ist ebenfalls zu Flüchtlingsthemen erreichbar. Sie ist von Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr erreichbar, wird zum Ortstarif angeboten und ist damit gegebenenfalls auch in einer Handy-Flatrate bereits enthalten.

Pressemeldung Kreis Lippe


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