Im Gelände rund um Blomberg haben die Johanniter Kristian Hilmert (rechts) und Andreas Skalecki den neuen „Offroad-KTW“ schon getestet.

Im Gelände rund um Blomberg haben die Johanniter Kristian Hilmert (rechts) und Andreas Skalecki den neuen „Offroad-KTW“ schon getestet.

Blomberg. Schweres Gelände ist jetzt für die Johanniter bei Sanitätseinsätzen kein Thema mehr. Sie haben einen Unimog zum Krankentransportwagen (KTW) umgerüstet und können damit auch abseits gut ausgebauter Straßen und Wege schnell Erste Hilfe leisten.

 

Der Unimog ist nach Angaben der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) einer der wenigen geländegängige Krankentransportwagen in Lippe. Und sein erster echter Einsatz in dieser Funktion steht schon kurz bevor: der Blomberger Vier-Abende-Marsch vom 9. bis zum 12. Juni. Sanitätsdienste wie dieser sind denn auch das Haupteinsatzfeld des Unimogs. Überall, wo die JUH mit ihren Helfern große Veranstaltungen im  Gelände absichert, kann das Fahrzeug künftig zum Einsatz kommen – bei Bedarf auch jenseits der lippischen Kreisgrenzen.

 

Der Unimog hat bereits 28 Jahre auf dem Buckel. In seinem „ersten Leben“ diente er der Landesverteidigung. Die Bundeswehr hat ihn nun dem JUH-Regionalverband Lippe-Höxter gespendet. Dafür ist Vorstand Matthias Schröder dankbar. Trotzdem war der „Offroad-KTW“ nicht kostenlos zu haben. „Wir mussten ihn natürlich umrüsten und um lackieren. Außerdem braucht er an Bord eine komplette Erste-Hilfe-Ausstattung. All das haben wir aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert“, erläutert Schröder. Für den Umbau vom Armeefahrzeug zum KTW packten dann die Johanniter selbst an: Trage und Blaulicht montieren, Elektrik überprüfen, Innenverkleidung und Halterungen anbringen, ein neuer Fahrzeugboden – alles in allem rund 160 Arbeitsstunden, schätzt Kristian Hilmert, Leiter Zentrale Dienste beim Regionalverband Lippe-Höxter.

 

Geschwindigkeitsrekorde sind von dem Unimog nicht zu erwarten. Bei 75 Stundenkilometern ist Schluss. Aber mit den 130 PS kommt die Zwei-Mann-Besatzung jetzt praktisch überall hin. Auch Bachläufe bis zu einer Wassertiefe von 1,20 Metern sind für den KTW mit den großen Rädern kein Problem. Trotzdem hoffen die Johanniter, dass er seine Geländegängigkeit nur selten im Ernstfall unter Beweis stellen muss.


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