Jeder hat sie einmal, manchmal kommt sie ganz plötzlich, manchmal schleicht sie sich langsam in den Alltag ein: Die Krise. Ob persönliche Probleme oder Krisen in der Familie, es gibt Situationen, in denen der Einzelne an seine Grenzen stößt. In solchen Fällen hilft die Familien-, Ehe-, Kinder- und Jugendberatung des Kreises Lippe – und das schon seit 60 Jahren. Zum runden Geburtstag lud die Familienberatung nun Vertreter aus Politik, Jugendhilfe und Beratungsstellen sowie Vertreter aus Städten und Gemeinden in das Gemeindezentrum St. Johann in Lemgo ein.
„Mit 60 Jahren ist die Familienberatung des Kreises Lippe kein bisschen alt, im Gegenteil: Sie hat sich immer wieder flexibel den gesellschaftlichen Veränderungen angepasst, individuelle Angebote entwickelt und blieb damit immer neu und nah an jungen Menschen und ihren Eltern. Die Familienberatung ist damit eine unverzichtbare Institution, um die Familien im Kreis in allen Lebenslagen zu unterstützen“, lobte Landrat Dr. Axel Lehmann bei der Jubiläumsveranstaltung. Die Familienberatung des Kreises Lippe unterhält neben den drei Hauptstandorten in Bad Salzuflen, Detmold und Lemgo weitere fünf Außenbüros in Lage, Oerlinghausen, Augustdorf, Kalletal und Extertal. „Mit unseren Standorten sind wir immer nah an den lippischen Familien. Denn unsere Beratungsteams sollen vor allem eines sein: ein verlässlicher Partner für die Hilfesuchenden“, erklärte Irmgard Weishaupt, Leiterin des Fachgebiets Beratung des Kreises Lippe.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der Vortrag „Das kann ja heiter werden – Humor in der Beratung“. Das Besondere: Während Referentin Martina Houben über neuropsychologische Grundlagen der Heiterkeit sprach und erklärte, dass es der Überraschungsmoment ist, der uns über einen Witz lachen lässt, übersetzte Schauspielerin Susanne Tiggemann simultan – in Pantomime. Die erfrischende Idee sorgte für einige Lacher im Publikum und bewies anschaulich, dass Beratung nicht immer eine bitterernste Sache sein muss. „Humor ist das Schutzschild gegen Angst und Kummer“, sagte Moderatorin Mareike Brinkmeyer. Begleitet wurde das Jubiläum außerdem durch einen „Gallery Walk“: In einer interaktiven Ausstellung präsentierten die Mitarbeiter der Familienberatung die Methoden der Beratungsarbeit im Wandel der Zeit. Eines der vielen Exponate war der sogenannte „Sceno-Kasten“: In den 50er- und 60er- Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden Kinder aufgefordert, damit ein Bild zu bauen. Das fertige Szenario wurde tiefenpsychologisch gedeutet und das Kind auf Basis dieser Deutung einer Behandlung zugeführt. „Aber die Methoden in der Beratung unterliegen einem ständigen Wandel“, betonte Weishaupt. „Den Sceno-Kasten nutzen wir schon lange nicht mehr, heute stehen die familiären Beziehungen und die wechselseitige Beeinflussung sowie die möglichen Lösungsschritte im Fokus.“ Und wie die Beratung wohl in der Zukunft aussieht? „Das Aufwachsen mit digitalen Welten, die Vielfalt der Familienformen und -kulturen sowie die Teilhabe aller Familien am gesellschaftlichen Leben sind die Herausforderungen der Zukunft“, vermutet der Teamleiter der Beratungsstelle, Dirk Pankok.
Pressemeldung Kreis Lippe
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