Foto:HSG Blomberg-Lippe

Nachdem das Bundesligateam der HSG Blomberg Lippe bereits vor zwei Wochen der Klassenerhalt perfekt machen konnte, sollte die heutige Reise zum letzten Auswärtsspiel zum VfL Oldenburg führen. Auf der Vereinsseite vermeldete Coach André Fuhr, dass er ein schweres Spiel erwarten würde, will der Gastgeber seinem Trainer Leszek Krowicki, für den es nach zwölf erfolgreichen Jahren das letzte Heimspiel sein wird, doch einen würdigen Abschied bescheren. Deshalb geht das Team der Nelkenstadt dennoch nicht ängstlich in die Partie, konnte man das Hinspiel mit 31:25 doch recht deutlich gewinnen. Historisch gesehen hat dann aber doch der gastgebende Verein die Nase vorn. In den 26 Aufeinandertreffen ging die Mannschaft aus Oldenburg 14 mal als Sieger vom Platz, Blomberg nur neun mal bei drei Unentschieden.

 

Lobende Worte gab es übrigens gleich zu Beginn des Spiels von den beiden Kommentatoren des Live-Streams im Netz: „Blomberg ist bekannt für eine gute Ausbildung der Spielerinnen und André Fuhr schafft es immer wieder junge Spielerinnen erfolgreich in den Kader zu integrieren.“ Das nur nebenbei bemerkt, die ersten Minuten der Begegnung gestalteten sich offen, ein Schlagabtausch der Tore bis hin zum 4:4 in Minute 8, kurz zuvor hatte es eine gelbe Karte für ein Textilvergehen durch Gordana Mitrovic gegeben, dann die Führung für die HSG durch einen von Mitrovic verwandelten 7m. Melanie Veith widerum vereitelte einen 7m, Inger Smits scheiterte und die HSG baute die Führung auf ein 8:4 in Spielminute 12 aus. Bis zu diesem Zeitpunkt machte Blomberg einen sehr konzentrierten Eindruck und stand sicher in der Abwehr. Oldenburg wirkte im Spiel nach vorn eher ideenlos und verzweifelte an der guten Deckung.

 

Ein gehaltener 7m, ein traumhaftes „Dreher-Tor“ von außen und ein Fehlpass brachten den VfL Oldenburg wieder ins Spiel, folgerichtig nahm Fuhr in der 18. Minute beim Stand von 8:7 aus Blomberger Sicht eine Auszeit. (Für tolle Einlagen während der Pausen sorgten übrigens die Cheerleader aus Oldenburg, eventuell wäre das auch eine Bereicherung für die Spiele in der Halle an der Ulmenallee?) Das Tor der Oldenburgerinnen schien dann lange wie zugenagelt, Blomberg konnte über einen Zeitraum von über elf Minuten trotz 7m keinen weiteren Treffer erzielen und Oldenburg sich im Gegenzug eine Führung von 10:8 erarbeiten. Dieser „Bann“ schien erst durch einen verwandelten 7m von Silje Brons Petersen durchbrochen, neuer Spielstand 10:9 für den Gastgeber.

 

Die Umstellung in der Abwehr der Oldenburgerinnen durch Trainer Leszek Krowicki zeigte jedoch weiterhin Wirkung und der VfL war im Angriff nach schwacher Anfangsphase nun ins Spiel gekommen. Kurz vor Ende der Begegnung eine 13:10 Führung, die Blomberg bis zum Pausenpfiff auch nicht ganz einstellen konnte, kann 30 Minuten ging es mit einem 14:13 in die Kabinen.

 

Mit dem Wiederanpfiff konnte Blomberg direkt den Ausgleich durch Franziska Müller erzielen, doch Oldenburg konnte sich immer wieder mit einem oder zwei Zählern absetzen, dann jedoch der erneute Ausgleich nahe der 38. Spielminute zum 19:19 – der VfL-Coach nahm umgehend eine Auszeit. Wer vor dem Spiel eine ausgeglichene Partie prognostiziert hatte irrte nicht, bis zur 44. Spielminute blieb es weiter spannend beim Stand von 23:23. Allerdings wirkte das Spiel der Oldenburgerinnen etwas freier und die erzielten Treffer wirkten leichter erspielt als bei der HSG. Ein Zustand der dem Gastgeber dann auch die verdiente 26:23 Führung einbrachte. Ballverlust auf Blomberger Seite – die 4-Tore-Führung bahnte sich an? Nein. Beherzt stibitzte Franziska Müller einen Ball und nutze ihre Laufstärke direkt für einen erfolgreichen Konter, neuer Spielstand nur noch 26:24.

 

 

Der Gastgeber wirkte nun etwas wacher und die Torwürfe wirkten auch entschlossener als beim Team aus der Nelkenstadt, Fuhr reagierte beim Spielstand von 29:25 (52:06 Min.) und nahm erneut eine Auszeit. Leider ohne Erfolg, Oldenburg wollte sich die Führung nicht nur nicht mehr nehmen lassen, sie taten es auch nicht. Gerade Julia Wenzel machte ein tolles Spiel und vergrößerte durch zwei Tore in Folge den Abstand, so stand es in der 57. Minute 33:26 und beim Endstand von 36:28 wurde die Begegnung nach 60 Minuten abgepfiffen. Wenngleich André Fuhr gerne mindestens einen Punkt in die Nelkenstadt entführt hätte, so wird es seinem geschätzten Kollegen Leszek Krowicki diesen würdigen Abschied vermutlich gönnen.

 

Für Blomberg trafen am heutigen Spieltag: Petersen (7), Müller (6), Stolle, Cardoso de Castro (je 4), Mitrovic (3), Rüffieux (2), Gera, Huber (je 1)

 


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