Diskutierten munter (v.l.n.r.): Laura Mühlenmeier (Moderatorin), Bastian Simon Bröckling, Sophia Pape, Dr. Henning Martens, Mara Wedertz (Moderatorin), Simon Rakowski und Vivien David (Oberstufenschülerin). Foto: IHK Lippe.

„Industrie? Was soll das!“ Mit dieser Frage setzten sich vor kurzem die Oberstufenschüler am Hermann-Vöchting-Gymnasium (HVG) in Blomberg auseinander. Die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) hatte zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, in der sich Unternehmensvertreter mit Schülern austauschten. Das Projekt ist Bestandteil der Standortkampagne der IHK Lippe. „Wir wollen mit euch ins Geschäft kommen“, kam IHK-Präsident Volker Steinbach bei der Eröffnung der Diskussion gleich auf den Punkt. „Unsere Region braucht gut ausgebildete Leute.“

 

Dass in Sachen Wirtschaft Aufklärung nötig ist, belegt eine Umfrage am HVG Blomberg. 80 Prozent der Schüler assoziieren mit dem Begriff Industrie das Ruhrgebiet, Umweltverschmutzung und eintönige Jobs. Nur sieben Prozent sehen Lippe als Industriestandort an. Fast der Hälfte ist es wichtig, später einen Job zu haben, der Spaß macht. Dass auch Lippe Spaß machen und gute Jobs bieten kann, verdeutlichten die Unternehmensvertreter auf dem Podium.

 

Bastian Simon Bröckling zum Beispiel, der das ortsansässige Unternehmen Phoenix Contact vertrat. „Wir bilden allein zwölf verschiedene Berufe aus“, warb der stellvertretende Abteilungsleiter für Ausbildung und Studium. Am Ende erfolgreich arbeiten zu können, das hänge übrigens nicht allein am Abschluss, wie auch Dr. Henning Martens von den SynFlex Elektro GmbH aus Blomberg bestätigte.

 

„Auch ohne Studium können Sie im Unternehmen alles erreichen“, warb der Jurist für eine duale Ausbildung nach dem Abi. Diesen Weg hat übrigens Sophia Pape von der Firma Oskar Lehmann in Blomberg eingeschlagen. Nach dem Abi absolvierte sie eine Lehre bei OL – und hat es bis heute nicht bereut. „Ich wollte nach der Schule erstmal was Praktisches machen und auch Geld verdienen“, machte die gelernte Industriekauffrau deutlich.

 

Apropos Geld: auch die Verdienstmöglichkeiten spielten für die Schüler eine Rolle. Bis zu 10.000 Euro monatlich dürfen es gern sein, so die Wünsche. Und zumindest einige sind auch bereit, dafür etwas zu tun, z. B. über ein duales Studium. Die Doppelbelastung Studium/Ausbildung inkl. Lernen am Wochenende schreckt Simon Rakowski nicht. „Das hört sich nach Druck an“, bemerkte der Oberstufenschüler und erntete tosenden Applaus für seine Aussage: „Aber wenn durchziehen, dann richtig!“

 


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