Er lebt Musik. Er liebt Comedy. Bei keiner Begegnung mit ihm habe ich nicht gelacht. Jetzt will er es wieder wissen und die Massen zum Lachen und Staunen bringen. Wie kann das gelingen? Die Geschichte eines Künstlers, der die Bühne zu seinem zu Hause machen will.
Der Blomberger Julian Altenberend will seine Musik- und Comedyshow „An Evening with Julian Altenberend and Friends“ am 30. September 2017 zum zweiten Mal präsentieren. Es ist Juni und die Vorbereitungen beginnen. Mit einem strahlenden Gesicht begrüßt Julian seine Freunde, von da an nur noch „die Crew“ genannt. Bestens vorbereitet, mit einer Präsentation und zahlreichen Vorüberlegungen, steht Julian vor der Crew. Immer wieder: Lautes Gelächter, weil er amüsante Fotos zeigt, um seine Freunde zu unterhalten. Am Ende steht der Entwurf eines Masterplans. Vierzehn Menschen arbeiten von da an unermüdlich für den Spaß am Showabend.
Im Juli sind wir in Berlin unterwegs. Wir wollen Fotoaufnahmen machen und den Masterplan besprechen. Es sind fabelhafte Sommertage in der Hauptstadt. Julian blickt ernst in die Kamera. Schritt für Schritt geht er auf sie zu. Eine U-Bahn fährt ein. Der Blomberger setzt sein bestes Lächeln auf – klick – und ein perfektes Foto entsteht. „Oh, das sieht perfekt aus! Guck dir das an!”, ruft er freudestrahlend. Julian hat einen besonderen Fotoblick. „Lange einstudiert”, sagt er zwinkernd.
Als Julian das erste Mal ins Improvisationstheater geht, steht das Stück „Dame ist Trumpf!” auf dem Spielplan. Das wirkt so passend: Nach seinem Abitur entschied sich Julian für einen Freiwilligendienst an seiner Schule – als Mädchen für Alles. Beim Impro-Abend stehet die Gruppe „Los Raketos” auf der Bühne. Entzückt meint der Schelm im Publikum sitzend: „Wow! Die haben ziemlich viel Feuer.” Schon in der Pause meint Julian etwas schüchtern, beinahe ehrfürchtig: „Die spielen das wahnsinnig gut. Und das alles ohne Drehbuch. Ob das bei meiner Show auch so heiter wird?”
Wir sind zurück in Lippe und es sind nur noch 24 Tage bis zur Show. Die Vorfreude, aber auch die Aufregung steigt an. Mein Handy vibriert. Eine Nachricht von Julian. „Die Plakate sind da!” steht dort. Ich mache Feierabend, steige ins Auto und fahre zu Julian. „Die Plakate sind bei Lilith”, ruft er, während er in einer Schublade kramt. „Wir haben keine Schokolade mehr!”, sagt er entsetzt. Er brauche Schokolade für das Organisationstalent Lilli, meint er. Wir müssen bei einem Supermarkt vorbeifahren. „Du weißt ja: Ich mag es nicht, mit leeren Händen vor der Tür zu stehen. „Danke sagen” muss sein.” Während der Fahrt beantwortet er die Fragen seiner Crew, die unentwegt bei ihm eingehen. Zum Spaß tippe ich die Bremse kurz an – und bringe ihn völlig aus dem Konzept. Die Sprachnachricht entgleitet. Wir brechen in schallendes Gelächter aus, kriegen uns kaum wieder ein.
Julian erblickt die selbstgestalteten Plakate: Seine Augen glänzen. Sein Name in großen schwarzen Lettern auf türkisem Grund. Dazwischen sein Gesicht. Das Warten hat sich gelohnt. Bei einem Glas Wasser führt der junge Musiker seine Gedanken aus: Die Plakate sollen im gesamten lippischen Südosten aushängen. Eine Liste liegt vor uns. Beinahe jedes Geschäft in Blomberg steht darauf. „Es gibt nie zu viel Werbung,” spricht er und hebt den Zeigefinder. Die Kampagne wird auf Facebook begleitet, T-Shirts werden bedruckt, ein Videotrailer wird gedreht.
Dorina, eine junge Frau mit einer wunderbar zarten Stimme, zeigt uns ein Video von Julian, das beim Dreh des Trailers entstand. Was ist zu sehen? Ein Mann, im nassen T-Shirt, mit steinerner Miene, hebt seinen gesenkten Kopf, das Licht wird heller. Der Kopf hebt sich und ein zartes Grinsen zeichnet sich in Julians Gesicht ab. Ende. Dorina kichert und Lilith meint trocken: “Das ist Julian!”
Für die Show notiert er sich seit Monaten lustige Anekdoten. Stunde um Stunde probt er seine neuen Lieder. Seine Gedanken kreisen permanent um die Show. Ein Mensch und eine Mission. Vierzehn Menschen und ein Vorbereitungs-Masterplan. Am Tag der Show: Sechs Gruppen auf der Bühne und ein Ziel: Ein unvergesslicher Abend.
Sehen Sie am besten selbst, ob das Vorhaben, die Gäste in der Aula am Schulzentrum zum Lachen und Staunen zu bringen, gelingt. Tickets gibt es im Vorverkauf für 5 Euro in Blomberg bei Döner Kebab, Papierkram oder am Hermann-Vöchting-Gymnasium sowie in Schieder bei Lehmann. An der Abendkasse kostet ein Ticket 8 Euro. Einlass ist am 30. September 2017 um 18:30 Uhr, Beginn um 19 Uhr.
Text und Bild: Dominic Behde
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