Es war ihr ein Herzenswunsch sich von den Leserinnen und Lesern zu verabschieden, Ihrer Bitte dies tun zu dürfen, können wir natürlich nur gerne entsprechen. Johanna war eine zuverlässige Mitarbeiterin, die wir zwar nur ungern gehen lassen, der wir aber auch herzlich alles erdenklich Gute für ihr Studium wünschen. Mit ihrem Abschiedsbrief an die LeserInnen und natürlich an all jene, die sie während ihrer Zeit bei Blomberg Medien kenengelernt hat, überraschte uns als Redaktion dann aber doch – auch dafür vielen Dank – doch lesen Sie selbst:

 

Am Nebenjob wachsen

 

Kaum ein Schüler mag Schulpraktika- Pflicht sind sie trotzdem in der Mittel- und Oberstufe und sie können einen nicht nur im Berufswunsch weiterhelfen, sondern ab und zu auch einen Nebenjob verschaffen. So war das auch bei mir. Als ich mich im Frühjahr 2014 bei Blomberg-Voices als Praktikantin bewarb, tat ich dies besonders wegen meiner Affinität zum Deutschunterricht. Artikel schreiben hat mir schon immer Spaß gemacht. Nachdem ich mich zwei Wochen relativ geschickt angestellt habe, wurde mir ein Nebenjob angeboten: Zwei Wochenenden im Monat sollte ich Termine wahrnehmen und die Berichte schreiben, Fotos machen und den Posteingang regeln.

 

Ich nahm den Job an, der meine Persönlichkeit maßgeblich mit formen sollte.

 

Kaum einer spricht gerne mit fremden Menschen, besonders ich hatte große Probleme über die Jahre damit entwickelt, eloquent, deutlich und selbstbewusst mit Fremden zu sprechen. Durch den gerade errungenen Nebenjob, der mir damals das Abitur finanzieren sollte, war ich also nun damit konfrontiert, mir diese Fähigkeit aneignen zu müssen. Während meiner Schulzeit, lernte ich vor allem eins: Fragen stellen! Fragen formulieren und stellen, um an Wissen und Informationen zu kommen, die man benötigt, sollte niemals ein Problem darstellen. Es gibt keine dummen Fragen, nur sehr unhöfliche Menschen, die diese dumm beantworten, weil sie denken, dass sie über einem stehen. Also fing ich an zu fragen. Erst zaghaft, dann immer mehr- und ich bekam die Informationen für die Berichte immer besser zusammen.

 

Die angenehmste Zeit im Nebenjob als freie Journalistin fing an, als ich ca. 1,5 Jahre tätig war. Die jährlichen Veranstaltungen wiederholten sich schließlich, und man hatte die Chance, die Berichte des Vorjahrs, die man noch sehr unwissend verfasst hatte, sehr viel besser und ausführlicher zu gestalten. Das war ein Erfolgserlebnis. Auch gelang es, Ansprechpartner zu finden und man freute sich, auch das ein oder andere lobende Wort zu hören.

 

Nicht nur hat dieser Job mir geholfen, aus meinem Schneckenhaus zu kommen, sondern auch mein Selbstbewusstsein und meine Selbstdisziplin gestärkt. An diesem Punkt hören die Erfahrungen aber lange nicht auf: Schließlich ist auch Teil des Jobs, Fotos zu machen. Als jemand, der gerne fotografiert, lernte ich nach und nach einen besseren Blick auf die Motive zu haben, gute Motive zu finden und im richtigen Winkel festzuhalten.

 

Auch meinem Hobby, die Kunst, kam der Nebenjob zu Gute. Als recht junger Mensch hatte ich vorher die Kunstmauer nie besucht. Heute ist sie fester Bestandteil der Jahresplanung.

 

Und überhaupt: Erst wenn man sich alle Termine wirklich mal ansieht (Blomberg24.de) wird einem klar, dass Blomberg kein verschlafenes Nest ist: Neben den großen Events, Ausstellungen im Martiniturm, regelmäßigen Konzerten in den Kirchen, bei Weinhandlung Plat und in der alten Meierei, sowie bei Katja`s Spätschicht, den Integrationsveranstaltungen im JUZ, Sommerfesten, Kinderfesten, Jubiläen, Tagen der Offenen Tür, Boßelturnieren, Chorauftritten, Schützenfestprogrammen, Fuß- und Handballspielen, Dartturnieren, Weinverkostungen, dem Vereinsleben und Karnevalsveranstaltungen gab es viele kunterbunte Events in- und um Blomberg herum, deren Besuch absolut lohnenswert ist.

 

Auch eher mäßig frequentierte Veranstaltungen zeigten, wie viel Liebe in die Planung geflossen ist und wie sehr die Besucher ihre, meist traditionellen Feste schätzten. Die Dörfer werden durch fleißige Vereine (Die übrigens immer Nachwuchs suchen!) am Leben gehalten.

 

Alles in allem kann man sagen, dass es eine Lehrreiche Zeit war. Ich habe zwar auf einige private Aktivitäten verzichten müssen, aber meistens konnte ich alles unter einen Hut bringen und gleichzeitig an meiner Persönlichkeit arbeiten. Die Arbeit hat mir viel Spaß gemacht, es ist schade, dass ich Studiums bedingt nun Blomberg Voices bis aufs Weitere verlassen muss. Ich hoffe, dass mein Nachfolger genau sie viel Spaß hat und auf die gleichen netten Menschen trifft, wie ich.

 

Vielen Dank an alle Menschen, die ich in meiner Zeit bei Blomberg Medien kennenlernen durfte, es war mir eine große Freude.

 

Ihre/ Eure Johanna Tyssen


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