Der lippische Kreistag lehnt die Durchführung der Erkundung und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Gasvorkommen mittels sogenannter „Fracking“-Verfahren ab: So hatte sich das Gremium in Form einer einstimmig verabschiedeten Resolution auf Bestrebung des Landrates und der Kreisverwaltung im Dezember 2013 deutlich positioniert. „Mit mir wird es auch weiterhin kein `Fracking´ in Lippe geben“, stellt Lippes Landrat Friedel Heuwinkel jetzt noch einmal deutlich klar.
Hintergrund: Aktuell wird auf Bundesebene ein Gesetzesentwurf zur „Änderung wasser- und naturschutzrechtlicher Vorschriften zur Untersagung und zur Risikominimierung bei den Verfahren der Fracking-Technologie“ beraten. „Diese Bestrebungen ändern aber nichts an meiner grundsätzlichen Haltung. Ich nehme die Energiewende ernst und halte sie für unerlässlich. Unsere Bestrebungen hierzu werden in Lippe mit breiter politischer Mehrheit getragen, was unter anderem durch die Auszeichnung als europäische Klimaschutzkommune mit dem European Energy Award gewürdigt wurde. Ein ‚Ja‘ zum `Fracking´ würde den eingeschlagenen Weg konterkarieren“, erklärt Friedel Heuwinkel und verweist zudem auf die Resolution des Kreistags.
Darin wurde festgehalten, dass die Haltung gegenüber dem Verfahren nur dann erneut überprüft werden solle, wenn „sich die Voraussetzungen für die Genehmigung und Durchführung derartiger Vorhaben aufgrund geänderter technischer Rahmenbedingungen und neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse ändern“. „Und eine solche Entwicklung ist aus meiner Sicht eben nicht erkennbar. Solange Gefahren für das Grundwasser nicht sicher ausgeschlossen werden können, werde ich als Landrat das `Fracking´ also auch weiterhin ablehnen und stattdessen den Ausbau der erneuerbaren Energien im Kreisgebiet forcieren“, stellt Friedel Heuwinkel klar.
Dabei werde man sich auch nicht durch die Großkonzerne unter Druck setzen lassen, die sich das Kreisgebiet, wie in den Medien berichtet, bis 2017 für Probebohrungen aufgeteilt hätten, so Lippes Landrat abschließend.
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