Winkelmann2Am gestrigen Abend verabschiedete Klaus Geise in seiner Funktion als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Stadtsparkasse Blomberg Lippe den langjährigen Vorstandsvorsitzenden Knut Winkelmann. Die herausragende Arbeit wusste Geise durch passende Worte zu würdigen. Aus diesem Anlass hier noch einmal das vollständige Interview aus der letzten Ausgabe der NelkenWelt:

Knut Winkelmann leitet die Geschicke der Stadtsparkasse Blomberg Lippe als Vorstandsmitglied bereits seit 1991, seit 2003 ist er Vorsitzender des Vorstandes. Nun übergibt der gebürtige Mindener ab dem 1.10.2014 an Kerstin Jöntgen. Für unsere Redaktion Anlass genug, das Engagement des angehenden Pensionärs mit einem Artikel zu würdigen. Winkelmann, der seine Ausbildung zum Bankkaufmann 1966 begonnen hatte, durchlief nicht nur viele Stationen in der Sparkassenorganisation, sondern beteiligte sich in seiner Wahlheimat Blomberg auch aktiv und sozial engagiert am Alltagsleben der Nelkenstadt.

Neben seiner Tätigkeit als Sachbearbeiter bei der Stadtsparkasse Mönchengladbach absolvierte er 1972 erfolgreich das Studium zum Sparkassenbetriebswirt, bevor er sich seit 1978 auch staatlich geprüfter Betriebswirt nennen darf. Von 1979 bis 1990 fungierte Knut Winkelmann in verschiedenen leitenden Funktionen bei der Sparkasse Mülheim a.d. Ruhr (Auslandsgeschäft, Bankabteilung und Abteilungsdirektor Marktbereich Hauptstelle) und war zudem als Dozent im innerbetrieblichen Unterricht und an der Sparkassenakademie Düsseldorf tätig. Im Jahr 2002 erwarb er an der European Business School Oestrich-Winkel eine weitere Qualifikation als Finanzökonom im Bereich „Financial Planning“.

In der Sparkasse Blomberg Lippe hat Macher Winkelmann nicht nur die internen Abläufe verbessert und „sein“ Haus modernisiert, sondern auch weitere Meilensteine setzen können. „Entwicklungskonzept zu einer Vertriebs-Sparkasse“, „Aufbau eines Immobilien-Vermittlungsbüro’s“, „Lippischen Immobilia ; erstmals in Verbindung mit einer Gewerbeschau“, „Installierung der neuen Organisationseinheit Unternehmens-Steuerung“, „Anstoß zur Durchführung der Ausbildungsmesse“, „Aufbau der S-Versicherungsagentur“, „Auszeichnung mit dem DSGV-Vertriebs-Award 1.Voraus“ und „Start des Produktverkaufs im Internet“ um nur einige zu nennen.

Aber auch über das Kreditinstitut hinaus war Knut Winkelmann immer sehr aktiv. Über 13 Jahre war er Beiratsmitglied bei Blomberg Marketing e.V. und seit 2007 ist er Mitglied im Stiftungskuratorium der „Bürgerstiftung Zukunft Blomberg“.

Seinen Wissensdurst stillte der Sparkassendirektor jedoch auch im Privatleben. Seit 1959 aktiver Fußballer, machte er 1999 den „Vereinsmanager A“ an der DSB Akademie des Sports in Berlin, 2004 die DFB-A-Trainerlizenz (DFB-Sportschule in Hennef) und 2011 den „Fußballmanager“ am IST-Studieninstitut in Düsseldorf. Auch abseits vom Fussball-Sport schulte sich Winkelmann und machte 2006 den Pilates-Trainer an der DTB-Akademie in Schloss Hamm-Oberwerries und in diesem Jahr den Life-Kinetik-Trainer in München-Ebenhausen.

Sein Wissen gab er gerne weiter. So trainierte er seit 1994 verschiedene Fußballmannschaften oder fungierte als Übungsleiter „Sport zum Wohlfühlen“ im BSV (seit 1998). Vorstandfunktionen füllte er nicht nur im Finanzbereich aus, sondern auch als 2. Vors. des Stadtsportverbandes Blomberg (1994-2004) oder als 1. Vors. des Blomberger Sportvereins (1994-2008). Seit 2012 ist Winkelmann zudem auch als Fussball-Schiedsrichter unterwegs. Der Familienvater zweier erwachsener Kinder blickt somit auf beeindruckende 48,5 Berufsjahre und zusammengerechnet 80 Jahre ehrenamtliches Engagement in den genannten verschiedenen Aufgaben zurück. Doch was bringt nun die Zukunft? Wir baten zum Interview:

Herr Winkelmann, Ihr Lebenslauf ist beeindruckend. Können Sie ein berufliches Highlight nennen?

Ein Dozent unterrichtete mich im Rahmen des „SSK-Betriebswirts“ in Sachen Auslandsgeschäft. Einen Bereich, den ich damals mit dem Hockey-Sport gleichsetzen würde – da geht auch kaum keiner hin (schmunzelt). Ich habe hier unbewußt den richtigen Weg eingeschlagen. In den 70er Jahren boomte das Export-Geschäft und ich war im kommerziellen Auslandsgeschäft ein gefragter Mitarbeiter. Durch dieses eigentliche Nischengeschäft wurde mir nach und nach mehr Verantwortung für das gesamte Geschäft der Im- und Export-Geschäftskunden übertragen.

Können Sie die Entwicklung der Sparkasse Blomberg in wenigen Worten skizzieren?

WIR haben in allen Bereichen immer auf Qualität gesetzt. Kundenberatung, Transaktionsgeschäft, Mitarbeiterfortbildung, Wohlfühlen des Kunden in unseren Räumen um nur einige Punkte zu nennen. Wir versuchen (im Team) immer etwas anders als andere Kreditinstitute zu sein. Etwas ideenreicher und kreativer – ich glaube, dass ist uns bislang ganz gut gelungen.

Reinhard Quante hat einmal über Sie gesagt: „Morgens der Erste, am Abend der Letzte, unglaublich wie viel dieser Mensch arbeitet.“ Woher nehmen Sie die Energie?

Ich war schon immer Frühaufsteher, ein neuer Tag bietet neue Chancen die es zu nutzen gilt. Meine Arbeit hat mir immer Spaß bereitet, das ist der wesentliche Grund. Ein weiterer Aspekt sicherlich die nebenberufliche Tätigkeit im Sport, die den Kopf immer wieder frei gemacht hat.

Was würden Sie nachfolgenden Generationen beruflich raten?

Engagement in Vereinen und Gremien. Aus sozialen Gründen, aber auch um eine Antenne für Menschen und Kunden zu bekommen. Kunden bezahlen uns für unsere Leistungen, deshalb stehen deren Wünsche bei uns immer ganz oben.

Was bewegt Sie oder hat Sie privat bewegt?

Ich investiere viel Zeit in Freundschaften und Kontakte, auch abseits der Sparkasse. Diese überdauern mein berufliches Wirken und waren mir immer wichtig. In einem Mönchengladbacher Kegelverein bin ich z. B. seit 1972 Mitglied und versuche mindestens einmal im Quartal vor Ort zu sein.

In Sitzungen von Blomberg Marketing sind Sie uns durch kritisches Hinterfragen und „schmunzelnde“ Sticheleien aufgefallen. Oft war dies im Sinne der Sache zielführend. In welchen Gremien treffen wir einen Knut Winkelmann in Zukunft?

Es gab einige Anfragen als Trainer die ich bislang abgelehnt habe. Einen Masterplan habe ich mir hier noch nicht zurecht gelegt.

Seit 23 Jahren sind Sie Blomberger, bleibt das so?

Wir fühlen uns in Blomberg zu Hause, der Stadt verbunden – ein Umzug ist nicht geplant. Gerade dem Blomberger Vereinsleben werde ich natürlich erhalten bleiben.

Wie verbringen Sie künftig Ihren Alltag?

Zunächst gönne ich mir eine „kurze“ Auszeit und werde nach einem neuen, gemeinsamen Tages-Rhythmus in der Familie suchen. Den Aufgaben „Opa/Vater/Ehemann“, kann ich mich nun hoffentlich etwas mehr widmen. Ich suche aber auch für mich selbst nach einer neuen Aufgabe bzw. Tätigkeit „mit Bewegung“.

Welcher Art könnten die dann sein?

Die Ausbildung zum Life-Kinetik-Trainer offeriert mir neue Möglichkeiten. Es geht um Bewegung kombiniert mit Konzentration. Natürlich nutze ich das um mich selbst fit zu halten, könnte mir jedoch auch vorstellen Kurse, zum Beispiel an Schulen oder Vereinen, zu geben.

Ein Schlusswort?

Ich wünsche mir für Blomberg im Ganzen ein wenig mehr Dialog zwischen Gremien, Vereinen, Geschäftsleuten und den Bürgern. Es sollte einen „Fahrplan“ geben, der zukunftsorientiert ausgelegt, öffentlich nachvollziehbar und messbar ist. Blomberg braucht „Leben“.

Mit Knut Winkelmann geht ein Sparkassendirektor, der sich seiner sozialen Verantwortung, auch über das Geschäftliche hinaus, stets bewusst gewesen ist. Ein Mann, für den hinter den Zahlen immer auch Begegnungen mit Menschen gesteckt haben. Wir bedanken uns für dieses Gespräch und wünschen Ihnen alles Gute für die private Zukunft.


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