Am 16. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga traf der TBV Lemgo Lippe auf den SC DHfK Leipzig. Wie im Vorfeld angekündigt, sahen die Zuschauer eine äußerst span-nende und ausgeglichene Partie zwischen zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Nach einer besonders spannenden Schlussphase und der Möglichkeit zum doppelten Punktgewinn für die Lemgoer, ging die Partie am Ende mit 22:22 Unentschieden aus. Auch in dieser Woche war Tim Hornke mit insgesamt fünf Treffern der beste Lemgoer Torschütze.

 

Nachdem Tim Suton in der vergangenen Woche noch nicht zum Einsatz kam, griff der junge Rückraumspieler gegen Leipzig wieder von Anfang an aktiv ins Spielgeschehen ein, jedoch musste TBV-Trainer Florian Kehrmann gegen die Leipziger gleich auf zwei seiner drei Mittelblockspieler verzichten. Christian Klimek und Jonathan Carlsbogård mussten kurzfristig krankheitsbedingt absagen und konnten die Reise nach Leipzig nicht mit antreten.

 

Da das Team HandbALL zeitgleich in der dritten Liga spielte, reisten die Lipper mit insgesamt nur zwölf Spielern zum Auswärtsspiel. So musste Kehrmann in seiner Abwehr etwas umstellen und ging mit Piotr Wyszomirski im Tor, Patrick Zieker, Tim Suton, Andrej Kogut, Donát Bartók, Tim Hornke und Christoph Theuerkauf in die Partie. In der Abwehr kam der Wechsel zwischen Donát Bartók und Fabian van Olphen. Der TBV verlor in seinem ersten Angriff den Ball, wodurch die Gastgeber zunächst mit 1:0 in Führung gehen konnten.

 

Die Lipper legten jedoch direkt per Siebenmeter nach und glichen zum 1:1 aus. In der Abwehr stellte Kehrmann eine 5:1-Deckung mit Zieker auf der Spitze gegen den Leipziger Angriff. Nachdem der TBV zunächst ein paar Minuten brauchte, um ins Spiel zu kommen, konnte in der neunten Minute zum ersten Mal durch Suton mit 2:3 die Führung übernommen werden. Im Anschluss stand auch die Lemgoer Abwehr immer besser und konnte die Pässe der Leipziger unterbinden.

 

In der dreizehnten Minute wechselte Kehrmann auf der Halbrechtsposition Ebner für Bartók ein. Nachdem van Olphen eine Zweiminutenstrafe erhielt, konnte der TBV trotz Unterzahl in der 15. Minute durch Zie-ker den 5:6-Führungstreffer erzielen. In den folgenden Minuten gestaltete sich das Spiel weiterhin äußerst ausgeglichen und die Leipziger übernahmen nach 23 gespielten Minuten erneut mit 9:8 die Führung. Anschließend nahm Kehrmann seine erste Auszeit und appellierte an seine Mannschaft, im Angriff mehr in die Tiefe zu gehen und bis zum Ende durchzuziehen.

 

Gleichzeitig stellte er die Abwehr auf eine 6:0-Abwehr um. Kogut setzte sich durch, scheiterte jedoch an Putera im gegnerischen Tor. Die Gastgeber nutzten die Chance und erhöhten fünf Minuten vor der Halbzeit auf 10:8. Nach dem erneuten Gegentreffer übernahm Johannesson im Lemgoer Tor, aber konnte auch das nächste Tor der Gastgeber nicht verhindern, wodurch sich die Gastgeber zum ersten Mal in der Partie mit drei Toren absetzen konnten.

 

Anschließend konnte Hornke nach seinem vergebenen Siebenmeter per Nachwurf zum 11:9 verkürzen. Bei der Möglichkeit zum 11:10 zu verkürzen, scheiterte Hornke erneut im Siebenmeterduell gegen Putera. In den folgenden zwei Minuten konnten beide Mannschaften den Ball nicht mehr im gegnerischen Tor unterbringen und die Teams trennten sich zur Halbzeit mit 11:9 aus Sicht der Gastgeber. Der TBV kam gut aus der Kabine und konnte den ersten Ball der Leipziger abwehren und im Gegenzug durch Zieker den 11:10 Anschlusstreffer erzielen.

 

Auch Johannesson kam wieder gut ins Spiel und hielt den nächsten Ball der Leipziger. Der Lemgoer Angriff schaltete schnell um und so gelang zweieinhalb Minuten nach dem Wiederanpfiff der Ausgleich. Durch den Ausgleich sah sich DHfK-Trainer Andre Haber gezwungen seine nächste Auszeit zu nehmen. Der TBV ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen und spielte weiterhin konsequent in der Abwehr und van Olphen konnte mit einem Wurf auf das leere Tor die Lipper mit 11:12 in Führung werfen.

 

Der TBV bekam die Möglichkeit in doppelter Überzahl zu spielen, da zwei Leipziger Spieler auf der Bank Platz nehmen mussten, jedoch nutzten die Lipper die Überzahlsituation nicht voll aus und die Anzeigetafel zeigte nach 36 Minuten 13:13 an. Anschließend kassierte auch Tim Suton nach einem Foul an Binder ebenfalls eine Zweiminutenstrafe. Die Leipziger nutzten die Überzahl und übernahmen erneut die Führung.

 

Kurz darauf zog auch Kehrmann seine nächste Auszeit und forderte seine Mannschaft auf wieder konzentrierter in der Abwehr zu agieren und Würfe aus dem Rückraum zu provozieren. Besprochenes wurde umgesetzt und Johannesson parierte erneut stark im Tor. Auch im Angriff wurde weiterhin ruhig bis zur Lücke gespielt, wodurch der nächste Siebenmeter rausgeholt werden konnte, den Theuerkauf sicher zum 15:15 verwandelte.

 

Das Spiel gestaltete sich weiterhin äußerst ausgeglichen und der TBV schaffte es immer wieder auszugleichen, jedoch nicht die Führung zu übernehmen. Acht Minuten vor dem Ende konnte die TBV-Abwehr erneut den Ball erobern und durch Zieker zum 19:19 ausgleichen. In der Schlussphase wurde es noch einmal richtig spannend. Nachdem die Gastgeber erneut mit 21:20 die Führung übernahmen, holten die Lipper den nächsten Siebenmeter heraus.

 

Zieker trat im Duell gegen Villadsen an und traf. Beim Stand von 22:21 eroberte die Lemgoer Abwehr den nächsten Ball und Zieker glich im Tempogegenstoß erneut aus. 65 Sekunden vor dem Ende nahm Haber seine letzte Auszeit und gab die letzten Anweisungen für den Angriff, jedoch überzeugte die starke Lemgoer Abwehr und setzte die Gastgeber so sehr unter Druck, dass Weber den Ball verlor.

 

Zehn Sekunden vor dem Ende nahm auch Kehrmann seine letzte Auszeit und gab die Anweisung keinen Ball mehr auf das eigene zu bekommen. Baijens konnte sich noch einmal durchsetzen, vergab jedoch gegen Villadsen, bekam aber noch einen Freiwurf zugesprochen. Nach Ablauf der regulären Spielzeit trat Fabian van Olphen zum direkten Freiwurf an, leider verfehlte sein Wurf nur knapp das Tor. So konnte der TBV am Ende mit dem 22:22 einen Punkt aus Leipzig entführen.

 

Florian Kehrmann war nach dem Spiel stolz auf seine Mannschaft, die ohne die bei-den Mittelblockspieler Klimek und Carlsbogård auskommen mussten: „Wir haben heute, egal in welcher Abwehrformation, sehr leidenschaftlich gedeckt und uns nie abschütteln lassen. Am Ende können wir über diesen erkämpfen sehr stolz sein, da uns heute wichtige Spieler im Mittelblock gefehlt haben. Daher ziehe ich meinen Hut vor der Leistung meiner Mannschaft und hoffe, dass wir mit unserer aktuellen Leistung noch mehr Zuschauer in die Halle locken können.“

Johannesson, Wyszomirski; Hornke (5/1), Zieker (5/1), Suton (4), Bartók (2), Theu-erkauf (3/2), Kogut (1), van Olphen (1), Ebner (1), Baijens, Hübscher.


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