Wer bei dem Wort „Heimatministerium“ der „Heimat“ wegen geschichtsneurotische Allergieausbrüche bekommt, der sollte mal seine Neurosensammlung gründlich abstauben.
Heimat, das ist ein vorzügliches Menschenrecht, noch vor dem Asylrecht. Denn wer in seiner Heimat ungestört sein und leben darf, der bedarf eben nicht des Asyls.
Wer das Recht auf „eine Heimat haben“ negiert und diskriminiert, indem er schon das Wort „Heimat“ kriminalisieren will, indem er es mit Nazi-Reminiszenzen behängt, der fördert und wirbt für, vielleicht gedankenlos, Heimatlosigkeit, Abwanderung, Vertreibung, wie sie der weltweite Wirtschaftswachstumswahnsinn so erfolgreich verursacht:
Durch „Freiheit“ des Handels, durch globale Machtspiele, durch Rohstoffkriege, durch „Erschließung“ von Rohstoffen (systemkonform für „Vertreibung der ansässigen Bevölkerung“), durch Ausbeutung von Arbeitskraft, Hungerlöhne, durch Auspowerung der Böden, den Entzug und Export von Ernteerträgen für die maßlose Fleischproduktion, für die Energiewirtschaft. Eben Wachstum as usual.
Hauptsache, UNS ( wem, bitte?) geht’s gut. Bitte nicht glauben, dass das nur irgendwo ganz weit weg geschieht. Gleich vor unserer Haustür, um uns herum, in unserem Land,auch durch unser eigenes Tun oder Lassen werden Luft und Boden contaminiert, Landschaften und Ortschaften weggebaggert, Ackerflächen erodiert, Lebensmittel vernichtet, Tag für Tag.
Tag für Tag wird weltweit Heimat vernichtet, und nun wollen sie manche auch noch sprachlich ausradieren. Wem nutzt das?
Also da wüsst ich anderes, konstruktiveres, als die Sprache zu totalitarisieren.
Kritik an den Zuständen, arbeiten an Bewusstseins- und Systemänderung tut Not, grade auch in Hinsicht auf die Industrie 4.0 und Landwirtschaft 4.0, deren Einführung, zum Wohle der Wirtschaft und des Kapitals und natürlich bestbezahlter Arbeitsplätze, von Politik, Forschung und Lehre bedenkenlos forciert wird. Ohne, bislang jedenfalls nicht erkennbar, über den Umgang mit den globalen Folgen nachzudenken. Folgen, die sich noch auftürmen auf die schon immer deutlicher werdenden Folgen der aktuellen Wachstumswirtschaft. Vielleicht eine Aufgabe für ein Heimatministerium.
Es ist Zeit zum Nachdenken, für andere Handlungsansätze. Sprachverbote, wie früher mal üblich, helfen da nicht wirklich. Denn aus Sprachverboten folgern Denkverbote, und daraus das doch uns allen so bekannte NICHT-Handeln, die gesellschaftliche Lähmung des WeiterSo. Und dabei brauchen wir doch auch dringend ein Denken 4.0.
Walter Beumer
32825 Blomberg
Wir (Blomberg Voices) erkären ausdrücklich, dass der oben angezeigte Artikel nicht umbedingt der Meinung von Blomberg Voices entspricht. Es ist ein Lesebrief den wir, ungekürzt und ungeschönt, veröffentlicht haben.
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