soziale-TeilhabeLangzeitarbeitslose in Arbeit vermitteln – das ist das Ziel des Programms „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Nur rund 100 Jobcenter bundesweit können an dieses Programm teilnehmen – darunter das Jobcenter Lippe. Nun erfolgte die Förderzusage aus Berlin.

„Lippe musste sich um die Teilnahme mit einem eigenen Konzept bewerben und trat gegen viele interessierte Jobcenter an. Natürlich freut es mich sehr, dass das lippische Konzept erfolgreich war. Für die Region bedeutet das, dass rund 2,6 Millionen Euro zusätzlich für die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen fließen“, erklärt der neue Landrat des Kreises Dr. Axel Lehmann.

Der Arbeitsmarkt entwickelte sich in den vergangenen Jahren wieder positiv. Doch davon profitierten Langzeitarbeitslose wenig. Ihre Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt blieb schwierig und die Zahl der Betroffenen verringerte sich kaum. Als Reaktion darauf legte Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles im Herbst 2014 ein Konzept zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit vor. Das nun gestartete Programm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ ist Teil dieses Konzepts. Damit werden bundesweit rund 10.000 Arbeitsaufnahmen gefördert, 60 Plätze davon entfallen auf das Jobcenter Lippe.

Die Zielgruppe von „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ hat das Bundesministerium klar vorgegeben: Arbeitslosengeld-II-Empfänger, die länger als vier Jahre Leistungen des Jobcenters beziehen, über 35 Jahre alt sind und entweder wegen gesundheitlicher Einschränkungen bisher nicht ins Erwerbsleben integriert werden konnten oder mit minderjährigen Kindern in einer Bedarfsgemeinschaft leben. Mit dem Programm können Firmen, die eine Person aus dieser Zielgruppe einstellen, bis zu 100 Prozent des Lohnes über drei Jahre erstattet werden. „Bedingung dabei ist, dass die Personen für Arbeiten eingestellt werden, die zusätzlich, wettbewerbsneutral und im öffentlichen Interesse sind. Wir sind gerade dabei, gemeinsam mit gemeinnützigen Beschäftigungsträgern im Kreis Vorschläge zu erarbeiten, wo diese Stellen entstehen sollen“, berichtet Jobcenter-Vorstand Henning Matthes über den Stand der Umsetzung.

Doch in dem Konzept, mit dem das Jobcenter Lippe in Berlin überzeugte, wurde nicht nur die Förderung der Beschäftigung in den Vordergrund gestellt. „Aus langjähriger Erfahrung wissen wir, dass eine rein finanzielle Unterstützung nicht ausreicht für eine erfolgreiche Eingliederung nach langer Arbeitslosigkeit“, so Matthes. „Daher haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir Kunden im Vorfeld einer Arbeitsaufnahme unterstützen und weiter begleiten können. Hierfür werden wir den Beschäftigten einen Jobcoach zur Seite stellen. Er unterstützt sie in allen Belangen und arbeitet gemeinsam mit ihnen an einer Anschlussperspektive für die Zeit nach der geförderten Beschäftigung.“

Unterstützt wird das Jobcenter dabei vom Kreis Lippe mit seinen verschiedenen Beratungsangeboten und der Netzwerk Lippe gGmbH als gemeinnützige Beschäftigungsförderungsgesellschaft des Kreises. „Wie überall gibt es auch im Kreis Lippe eine Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit. Betroffene, die in diesen Kreislauf aus langer Arbeitslosigkeit, steigender Ferne zum Arbeitsmarkt und wachsender Demotivation geraten, finden nur sehr schwer einen Weg heraus. Mit der Teilnahme am Programm ‚Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt‘ können wir den Betroffenen eine wichtige und notwendige Unterstützung zur Förderung und Sicherung von beruflicher Teilhabe bieten“, fasst Hennig Matthes zusammen.

BU: 2,6 Millionen Euro zusätzlich für die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen – (v.l.) Henning Matthes, Thomas Koebe-Helbich, zuständig für die Umsetzung des Bundesprogramms beim Jobcenter Lippe, und Landrat Dr. Axel Lehmann freuen sich über Zusage aus Berlin.


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