Die Mitglieder des Kulturausschusses des Landesverbandes Lippe bei ihrer Besichtigung der Malerstadt Schwalenberg. (Fotos: Landesverband Lippe)

Die Mitglieder des Kulturausschusses des Landesverbandes Lippe bei ihrer Besichtigung der Malerstadt Schwalenberg.
(Fotos: Landesverband Lippe)

Nach Blomberg, richtet nun auch Nachbarstadt Schwalenberg das Augenmerk künftig stärker auf den Bereich Touristik. Folgende Pressemeldung wurde unserer Redaktion zugesendet: Die Malerstadt Schwalenberg war Thema des Kulturausschusses des Landesverbandes Lippe: Die Abgeordneten informierten sich vor Ort über das Angebot, das die Kulturagentur des Landesverbandes Lippe dort in Kooperation mit der Stadt Schieder-Schwalenberg vorhält. Dr. Mayarí Granados, stellvertretende Direktorin der Kulturagentur, stellte dabei auch Ideen für die künftige Weiterentwicklung der Malerstadt Schwalenberg vor.

„Ich bin überzeugt, dass der Landesverband Lippe mit seinen Kulturangeboten noch mehr in die Fläche gehen sollte. Die Malerstadt Schwalenberg ist schon heute ein gelungenes Beispiel dafür, weil wir hier hochkarätige Kunst fernab der lippischen ‚Metropolen‘ Detmold und Lemgo bieten“, sagte Verbandsvorsteherin Anke Peithmann. „Schwalenberg ist ein wichtiger Bestandteil der regionalen Kulturpolitik des Landesverbandes Lippe. Unsere Aktivitäten vor Ort müssen wir stärker vernetzen, um auch mehr Besucherinnen und Besucher zu erreichen.“ Die Konzepte sollten auch ausdrücklich die Drittmittelförderung in den Focus nehmen.“ Besonders wichtig ist mir auch die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort.

Ein erster Schritt dazu kann der bestehende Kooperationsausschuss zwischen der Schwalenberger Politik und dem Landesverband Lippe sein. Die Kulturagentur ist gerade dabei, die erste Sitzung vorzubereiten.“ Granados erläuterte den Abgeordneten kurz die Historie und das aktuelle Angebot: „Wir knüpfen gemeinsam mit der Kommune seit 1978 an die Tradition der Künstlerkolonie Schwalenberg an. So bieten wir regelmäßige Kunstausstellungen mit Begleitprogramm in der Städtischen Galerie sowie im Robert Koepke Haus, führen jährlich die erfolgreiche Sommerakademie durch und veranstalten alle zwei Jahre die Kunstnacht.“

Zudem wird jedes Jahr ein Stipendium ausgeschrieben: „Ein junger Künstler oder eine junge Künstlerin arbeitet hier mehrere Monate und kommt mit Kunstinteressierten über Ateliergespräche und Ausstellungen in Kontakt.“ Für Schulklassen wurde zudem die Erlebnistour „Auf den Spuren der Künstlerkolonie“ entwickelt. Die Kulturagentur legt bei ihren Angeboten großen Wert auf Qualität: „Wir sind Mitglied bei der EuroArt – des internationalen Verbandes der Künstlerkolonien – und kooperieren z. B. mit Universitäten, Bildungseinrichtungen, dem SOS-Kinderdorf, dem Lippischen Heimatbund, mit Museen und Archiven für Künstlernachlässe“, betonte Granados. Ziel ihrer Arbeit und ihrer Kollegen in der Kulturagentur sowie der Stadt Schieder-Schwalenberg ist es, den historischen Ort mit seiner künstlerischen Tradition zu erhalten und zu stärken und die Malerstadt als touristische Marke zu etablieren und zu entwickeln:

„Wir möchten neue Besuchergruppen ansprechen mit Kulturangeboten, die in die Breite und aus den klassischen Kulturinstitutionen hinausgehen – und so die Besucherzahlen steigern.“ Bei den Ausstellungen in der Städtischen Galerie soll z. B. der Fokus auf hochkarätige Ausstellungen mit Bezug zu den historischen Künstlerkolonien sowie zur Kunst der klassischen Moderne gelegt werden, in Kooperation mit EuroArt, Museen und Universitäten sowie Künstlerarchiven. Im Robert Koepke Haus soll dagegen richtungsweisende zeitgenössische Kunst gezeigt werden. Die Erlebnistouren für Schüler sollen durch neue Angebote im Bereich kulturelle Bildung ergänzt werden. „Für das Stipendium sind eine Erweiterung der Jury sowie die Vergabe zweier Preise im Rahmen einer Ausstellung im Robert Koepke Haus angedacht, die Abschlussausstellung soll durch die Verlegung ins Robert Koepke Haus aufgewertet werden“, so Granados.

Die diesjährig stattfindende Kunstnacht wartet erstmals mit einem Kunstmarkt im Werkhaus mit regionaler Kunst auf, weitere übergreifende Kunstprojekte könnten mit Kooperationspartnern realisiert werden: „Wir planen z. B. 2016 ein Projekt mit dem SOS-Kinderdorf Schwalenberg und der Biologischen Station Schieder.“ Auch ein Bildhauersymposium auf internationalem Niveau sei denkbar.


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