VerbraucherzentraleDrei kleine Pralinen verführen extra eingewickelt in folienverschweißter Hochglanzschachtel zum Kauf. Bio-Bananen, Äpfel und Birnen – also Früchte mit harter Schale machen nach Meinung von Händlern mehr her in Folie verpackt. Den Mini-MP3-Player finden Kunden meist im überdimensionierten Versandkarton unter reichlich Füllmaterial. Gesichtskosmetika und Zahnpasta gibt es häufig nicht nur in Tiegel oder Tube, sondern auch noch von einer Schachtel verhüllt. – Unnötige und aufwändige Verpackungen haben ihren Preis: Einerseits gaukeln sie Kunden mehr und besonders exquisiten Inhalt vor. Andererseits müllen sie die Abfalltonnen schnell zu und müssen – passend zum jeweiligen – Material entsorgt werden. „Überflüssige Verpackungen sollen vermieden werden. Auch 25 Jahre nach Einführung der Verpackungsordnung ist dies leider ein hehres Ziel“, mahnt die Verbraucherzentrale NRW anlässlich der Europäischen Woche der Abfallvermeidung, die vom 19. bis 27. November europaweit mit vielfältigen Aktionen auf ihr Motto „Verpackungsabfälle vermeiden: weniger ist mehr“ hinweist. Die Verbraucherzentrale NRW gibt einige Tipps, wie sich unnötiger Abfallärger beim Einkaufen daheim und unterwegs vermeiden lässt:

• Abfallarm ist spitze: Bei vielen Produkten gibt es Alternativen mit wenig oder ganz ohne Verpackung. Gerade Obst und Gemüse im Adamskostüm sind eine gute Wahl zur Müllvermeidung. Auch Reis, Nudeln und Hülsenfrüchte muss man nicht doppelt verpackt – in Tüte und Karton – kaufen. Sogenannte Unverpackt-Läden bieten verpackungsfreie Waren als besonderes Geschäftsmodell im Einzelhandel an. Bislang müssen interessierte Kunden die wenigen Anbieter unter dem Stichwort „unverpackt“ im Internet suchen.

• Was ins Auge fällt, dafür zahlt der Kunde: Kosmetika und Süßigkeiten in verführerischen Verpackungen locken zum Kauf. Prunkvolle Outfits fordern jedoch auch meist einen teureren Preis. Wer den Betrag von schön Verpacktem mit derselben Menge mit einer Standardverpackung des begehrten Produkts vergleicht, erfährt, was das aufwändige Drumherum wirklich kostet.

• Überflüssige Verpackungen im Laden lassen: Gibt es den gewünschten Artikel mit einer Verpackung umhüllt, kann das Produkt nach dem Bezahlen ausgepackt und im Laden entsorgt werden. Der Handel ist zur Rücknahme von Verpackungen verpflichtet. Dadurch wird der Abfallberg zu Hause ein wenig abgebaut.

• Hersteller arbeiten mit Verpackungstricks: Sichtfenster werden gerne im gut befüllten Bereich eines Produkts auf der Verpackung angebracht. Oberhalb des Sichtfensters beginnt oft der Luftraum. Aushöhlungen im Deckel oder Boden lassen eine Verpackung größer erscheinen und gaukeln mehr Inhalt vor. Um beim Öffnen nicht unliebsam überrascht zu werden, sollte man die Verpackung auch von oben und von unten betrachten.

• Mehrweg spart Müll: Kunststoff-Flaschen, die nach Gebrauch erneut befüllt werden, sind aufgrund ihres geringeren Materialgewichts beim Transport ökologisch die bessere Wahl im Vergleich zu den Mehrweg-Verpackungen aus Glas. Werden Getränke und Joghurt jedoch regional abgefüllt, sind auch Glasverpackungen empfehlenswert. Wer Wasser aus der Leitung trinkt, kann jegliches Verpackungsmaterial und auch Getränkegeld sparen. Für Wegwerf-Verpackungen gilt: Einweg-Varianten aus Kunststoff sind in der Herstellung energiesparender als Behälter aus Glas oder Metall. Bei Kunststoff-Verpackungen sind Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE) aus ökologischer Sicht die beste Wahl.

Während der Europäischen Woche der Abfallvermeidung warten die Umweltberatungen der Verbraucherzentrale NRW mit einer Vielzahl an Aktionen auf. Näheres und Erreichbarkeit der nächsten Umweltberatung finden Ratsuchende im Internet unter www.verbraucherzentrale.nrw/umweltberatung. Weitere Informationen zu unnötigen Verpackungen gibt’s online unter www.verbraucherzentrale.nrw/verpackungsaerger.

Pressemeldung Verbraucherzentrale NRW


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