Damit junge Menschen von Kindesbeinen an fit werden als Verbraucher, gehören nicht nur der Umgang mit Geld, Konsumvorlieben oder das Haushalten mit eigenen Ressourcen in der realen Welt mit auf den Stundenplan. „Junge Konsumenten sollten sich jedoch auch in der digitalen Welt ohne Nachteile bewegen können. Deshalb müssen die Risiken, die dort lauern, dringend in den Bildungsangeboten für Kinder und Jugendliche thematisiert werden“, erklärt Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, anlässlich des Weltverbrauchertages am 15. März. Mit einem breiten und auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zugeschnittenen Angebot, das über die Kostenfallen und Datenmissbrauch im Internet informiert, versucht die Verbraucherzentrale NRW, Verbraucherbildung in den verschiedenen Lernorten in Nordrhein-Westfalen fest zu verankern. „Schülerinnen und Schüler können nicht früh genug damit anfangen, Verbraucherrechte kennen zu lernen, Einblick in die Spielregeln der realen wie der digitalen Märkte zu gewinnen und sich auch mit sozialen, ökologischen und gesundheitlichen Aspekten von Kauf- und Konsumgewohnheiten auseinanderzusetzen“, erklärt Schuldzinski.
Mit einem überbordenden, verführerischen und allseits verfügbaren Warenangebot werden Kinder und Jugendliche nicht nur in Läden, sondern auch in der von ihnen bevorzugten digitalen Parallelwelt zum Konsum angehalten. Produkte, mit denen sie im Netz passgenau umworben werden, bezahlen sie oft teuer nicht nur in Euro und Cent, sondern auch mit der Preisgabe von zu viel persönlichen Daten. „Der perfekte Umgang mit Smartphones, Tablets und Apps, die ihnen einen grenzenlosen Zugang zur schillernden Warenwelt verschaffen, befähigt junge Leute jedoch nicht automatisch dazu, kompetente Konsumenten zu sein. Immer mehr junge Verbraucher tappen übers Internet und bei ihrem übrigen Konsum in Kosten- und Schuldenfallen, aus denen sie sich aus eigener Kraft oftmals kaum befreien können“, warnt der NRW-Verbraucherzentralenchef.
Mit den digitalen Entwicklungen und deren Tücken können Elternhäuser und Schulen kaum Schritt halten. „An dieser Stelle kommt die Verbraucherzentrale NRW mit ihren Bildungsangeboten als anbieterunabhängige und auf dem Gebiet des privaten Wirtschaftens versierte Partnerin mit ins Spiel. Unsere geschulten Verbraucherberaterinnen und -berater helfen mit speziellen Unterrichtseinheiten, die klaffende Lücke zwischen Lernbedarf und noch fehlenden schulischen Lernangeboten zu schließen“, betont Schuldzinski. Die auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ausgerichtete Bildungsarbeit unterstützt das Vorhaben der NRW-Landesregierung, die Verbraucherbildung zu fördern.
Wie lauernde Kostenfallen im Internet geschickt umsurft werden können, individuelle Daten besser geschützt werden können und der Download von Musik und Filmen kein teures rechtliches Nachspiel hat – dies ist Wissen, dass jungen Usern neben dem klassischen Verbrauchereinmaleins vermittelt wird, damit sie sich nicht nur technisch versiert, sondern auch rechtlich gewappnet in der digitalen Welt zurechtkommen: Landesweit vermitteln die Mitarbeiter der Verbraucherberatungen vor Ort Kindern und Jugendlichen aller Schulformen ab der 7. Klasse das notwendige Rüstzeug für ein fittes Verbraucherdasein in der realen und digitalen Welt. Allein in diesem Jahr ist die Durchführung von 400 Unterrichtseinheiten zur Verbraucherbildung geplant. Ergänzt werden die vom Bundesverbraucherministerium finanzierten Module durch zahlreiche weitere Bildungsangebote der Verbraucherzentrale NRW unter anderem zu den Themen Nachhaltigkeit, Ernährung und Energie.
Seit 1983 wird jedes Jahr am Weltverbrauchertag (15. März) öffentlich auf aktuelle Themen zur Verbesserung des Verbraucherschutzes aufmerksam gemacht.
Pressemeldung Verbraucherzentrale NRW