Am 11. März 2016 trafen sich die Mitglieder des Stadtsportverbands Blomberg e. V. um 19:30 Uhr in der Gaststätte „bei Heini“ in der Neuen Torstraße. Im Namen des Vorstandes begrüßte Andreas Schelp, für dessen Posten als Vorsitzender im kommenden Jahr übrigens ein Nachfolger/ Nachfolgerin gefunden werden muss, herzlich alle Anwesenden und übergab das Wort im Anschluss an Bürgermeister Klaus Geise. Dieser übermittelte die Grüße von Rat und Verwaltung und bedankte sich herzlich für die geleistete Arbeit beim neu gebildeten Vorstand des Stadtsportverbands.
Er bedankte sich aber auch bei den Vereinen für u. a. die Pflege der Sportanlagen, ein weiterer Einsatz neben dem eigentlichen Sport. Sein dritter Dank galt all denen, die sich im Allgemeinen ehrenamtlich in ihren Sportvereinen engagieren – unzählige Stunden würden hier geleistet, das könne man gar nicht oft genug unterstreichen. Auch bekräftigte er, das sich das Verhältnis der Stadt Blomberg zum Sport auch in den letzten 12 Monaten nicht geändert habe. Er würde es sehr begrüßen, wenn sich „der Sport“ noch mehr in „Richtung Flüchtlinge und Sport“ aufmachen würde und dadurch auch weiterhin einen Beitrag für Integration leisten würde.
Der Vorsitzende des Kreissportbund Lippe war ebenfalls als Gast geladen und hielt eine Art Kurzvortrag zum Theme „Flüchtlinge und Sport in Lippe“ mit Blick auch über die Grenzen Lippes hinaus. Zudem erwähnte er eine Fördermöglichkeit für Vereine, die einen Betrag in Höhe von 500,- Euro für diesen Bereich anfragen können. „Das ist nicht viel, aber an manchen Stellen kann es eventuell doch helfen.“ 445 Vereine sind in Lippe aktuell im Sport organisiert. Im Hinblick auf die Hallennutzung als Unterkunft für Flüchtlinge sprach der Vorsitzende für Lippe von einer sehr guten Situation. „Es ist Aufgabe der Politik dafür zu sorgen, dass wenn es zur Hallennutzung dafür kommt, diese immer nur zeitlich begrenzt erfolgen soll.“
Auf der Mitgliederversammlung des Stadtsportverbands Blomberg e. V. werden traditionell auch die Sportler des Jahres bekannt gegeben. Auch in diesem Jahr wieder ein spannender Moment. Als Sportler des Jahres wurde Andre Lesmann vom SV Cappel gewählt. In der Ansprache durch Schelp hieß es sinngemäß:
„Seit Kindesbeinen an, spielte er in allen Jugendmannschaften Fußball beim SVC und übernahm dann schnell Verantwortung in der Seniorenmannschaft, in der er bis zu seiner Knieverletzung erfolgreich spielte. Ab 1999 übernahm er als Schriftführer und Pressewart Verantwortung im Vorstand, seit 2005 ist Lesmann Jugendobmann und hat die fast komplett am Boden liegende Jugendarbeit im SVC mit unglaublich viel Einsatz und Enthusiasmus neu belebt.
Er konnte durch seine freundliche und verbindliche Art viele Betreuer und Trainer zur Jugendarbeit motivieren. Andre Lesmann war nicht nur Jugendobmann und Abteilungsleiter, er hat auch immer eine, manchmal auch zwei, Jugendmannschaften selbst betreut und trainiert. Gerade die Jugendarbeit im SV Cappel hat er in der letzten Jahren sehr geprägt und war immer verlässlicher Ansprechpartner für alle Vereinsbelange – eben ein Kümmerer wie man ihn nur sehr selten antrifft.
Andre hat die Fußballmeisterschaften der Grundschulen mit ins Leben gerufen und war/ist immer auf der Suche nach Möglichkeiten Kinder und Jugendliche für den Vereinssport zu begeistern. Bei den Nachbarvereinen hat sich Andre Lesmann einen sehr guten Namen gemacht, auch dort ist er als verlässlicher und freundschaftlicher Ansprechpartner zur Stelle.
Er hat die JSG Hügelland mit den Vereinen aus Belle, Brüntrup, Cappel, Istrup und Reelkirchen mit ins Leben gerufen und hat so dafür Sorge getragen, dass auch weiterhin auf den Ortsteilen Jugendfußball gespielt werden kann und die kleinen Ortsvereine eine Perspektive haben. Der SV Cappel bedankt sich bei Andre Lesmann ganz herzlich für seinen riesigen und außergewöhnlichen Einsatz.“
Das Votum für die Sportlerin des Jahres fiel auf Jule Braig vom TC Herrentrup, die sich bereits mit ihren jungen Jahren über zahlreiche Erfolge freuen darf:
U9 Junior Tour 2015 1. Platz Bezirksmeisterin
Lippische Meisterschaft 1. Platz
U9 Bambini OWL Cup 2. Platz
Jüngsten Turnier Viertelfinale
WTV Orange Cup 2015 1. Platz Westfalenmeisterin
Auch für Sie hat es auf der Versammlung sehr viel Beifall gegeben.
Mit Toni, Anke, Luca und Fabio, wurde die Familie Cucchiara von BW Istrup in Abwesenheit zur sportlichsten Familie des Jahres gewählt. An dieser Stelle rufen wir gerne nochmals einen von uns am 1. Februar 2012 verfassten Bericht über das Ehrenamt ins Gedächtnis, diesen finden unsere Leser am Ende des Artikels, vorangestellt noch weitere Ehrungen wie folgt:
Einen Wanderpokal konnte sich die Grundschule Großenmarpe sichern, gleich 73% der SchülerInnen hatten das Sportabzeichen abgelegt. Der SV Cappel durfte sich gleich über zwei Wanderpokale freuen. 12 % der Erwachsenen und 76 % der Kinder legten das Sportabzeichen in 2015 ab.
Weitere Ehrungen im Hinblick auf das abgelegte „Sportabzeichen mit Zahl“ nahm Richard Sbrisny wie folgt vor:
10 Jahre
Malik Schacht – SV Cappel
Marlen Flörkemeier – TV Blomberg
20 Jahre
Carolin Tiemann-Meyer – TV Großenmarpe
25 Jahre
Rainer Milinski – SC Donop
30 Jahre
Christa Schürkmann – TV Großenmarpe
35 Jahre
Jörg Trachte – TV Großenmarpe
Lohnt sich Ehrenamt noch? Christian Rogos und Toni Cucchiara sagen ja.
Der 2. Vorsitzende und Fußballobmann Christian Rogos vom TUS BW Istrup und Toni Cucchiara Jugendobmann vom SW Brüntrup sind das Führungsduo der Jugendspielgemeinschaft der SG Istrup-Brüntrup. Christian Rogos ist stark engagiert, seit vielen Jahren als Trainer und im Vorstand des TUS BW Istrup. Toni Cucchiara ist eine tragende Säule beim SW Brüntrup. Die beiden organisieren in diesem Jahr wieder das Freundschaftsturnier was über Lippes Grenzen hinaus bekannt ist. Hier spielen E und F Jugendmannschaften im Alter von 6-8 und 8-10 Jahren. Es kommen ca. 14 E Jugend Mannschaften und auch 14 F Jugendmannschaften zu dem Turnier. An dem Wochenende übernachten über 400 Kinder in Istrup in Zelten. Morgens erhalten alle ein Frühstück in der Turnhalle, hergerichtet von annähernd 30 fleißigen Turnier-Helfern.
Auf die Frage ob die Familie da nicht zu kurz kommt sagte Christian: „Die Familie steht hinter mir, ohne die würde das nicht gehen und man muss auch schon fußballbekloppt sein um das alles zu machen. Das die ganze Familie hinter ihm steht sieht man schon daran das seine Tochter die Schilder malte die die einzelnen Mannschaften beim ersten Freundschaftsturnier beim Einzug der Mannschaften nutzten. Aber das ganze gibt einem auch was, wenn man auf anderen Turnieren erscheint und sofort mit dem Worten begrüßt wird: „Guck mal die Istruper.“, das ist schön ein schönes Gefühl, wissen die beiden zu berichten.
Vereine aus Papenrecht, Dortmund und Berlin nehmen in jedem Jahr teil. Und auch unsere Jugendmannschaften fährt zu den Turnieren der befreundeten Mannschaften, nach Berlin fährt man bereits seit sieben Jahren mit privaten PKWs und Bullis, zu den Freundschaftsbesuchen nach Papenrecht im Bus. Auch der Besuch eines Bundesligaspieles fiel schon, als echtes Highlught für die Kleinen, in den Organisationsbereich der beiden Strategen. Natürlich kann man den Zeitaufwand sehr schwer einschätzen und irgendwann ist man auch ausgebrannt, aber dann zieht der eine den anderen wieder hoch so Toni Cucchiara. Natürlich fragt man sich ab und an, warum mache ich das. Und dann sieht man in die Kinderaugen und weiß es wieder. Wir hatten früher ja auch Betreuer die für uns da waren und das wollen wir zurück geben.
Die Entwicklung im Ehrenamt ist leider nicht so gut. Bedingt durch Schichtarbeit und veränderte Arbeitsbedingungen können viele es nicht mehr ausüben oder ihnen fehlt einfach die Kraft. Schön wäre es wenn man die Arbeiten auf mehr Leute verteilen könnte. Manchmal kommt man sich aber auch vor wie eine Abladestelle für Kinder. Es gibt Eltern die ihre Kinder wirklich nur abliefern und nicht mal für ein freundliches Wort aussteigen.
Christian Rogos und Toni Cucchiara geht es gar nicht so sehr um den Respekt vor den sich engagierenden Ehrenamtlern, es geht um die Wertschätzung der Kinder, um das was diese leisten auch mit zu erleben, gemeinsam. Eventuell würde dann seitens der Eltern auch die Begeisterung für das Vereinsleben wachsen und auch sie würden sich einbringen. Wenn viele Leute etwas leisten wird es für den einzelnen nicht zu viel. Durch den mangelnden Nachwuchs im Jugendbereich musste man sich 1999 zu einer Spielgemeinschaft im Jugendbereich durchringen. 2008 wurde dann auch im Seniorenbereich die Spielgemeinschaft mit Brüntrup gegründet. Das war lange überfällig weil nach der A-Jugend die Mannschaften immer auseinander vielen, und so wurde auseinander gerissen was lange im Jugendbereich zusammengewachsen war.
Der erste Erfolg ließ nicht lange auf sich warten und so kam passend zum Heimatfest letztes Jahr der Aufstieg. Volker Ahrens hatte sie von der A-Jugend zu den Senioren geführt. Da konnte man sehen was es wert ist die Jugend zu fördern. Es macht einen schon stolz wenn man von einigen als väterlicher Freund gesehen wird und die Kinder lobende Worte für ihre Trainer finden, schwärmen die beiden Ehrenamtler. Die Entwicklung der Ganztagsschule sehen die beiden kritisch. Wenn die Kinder bis 16:00 Uhr zur Schule gehen und teilweise erst 16:45 Uhr zu Hause sind, dann bricht den Vereinen einiges weg. Dabei ist das Vereinsleben auch für die soziale Entwicklung, ja sogar den späteren Lebensweg von entscheidender Bedeutung.
Es gilt als bewiesen, dass Menschen mit Vereinsbindung bei einem Umzug in eine andere Stadt, eventuell durch ein Studium bedingt, viel schneller Anschluss finden und sich in Ihrem neuen Umfeld schneller sicher bewegen. In erster Linie geht es dem Duo jedoch darum das die Kinder Spaß haben, das ist besonders wichtig in den ersten Jahren. Der Erfolgsgedanke kommt erst später. Wie lange man das ganze noch schafft wissen beide nicht so genau. Leider werden ja alle älter und die Motivation des Nachwuchs sich im Verein einzubringen bleibt leider meist hinter den Erwartungen zurück. Aber solange alle Betreuer und Obleute hinter uns stehen und uns unterstützen wird es funktionieren.
Für dieses Jahr ist eine Helfer-/ Betreuerparty geplant zu dem auch der Anhang mitkommen darf. Letztlich müssen auch die Familien „eine Menge wegstecken damit wir für den Verein Leistung erbringen können“. Es ist den beiden ganz wichtig zu verdeutlichen, dass wenn auch die beiden nun hier in der Redaktion sitzen, ohne unser gesamtes „Organisationsteam“, die Leute im Rücken, würde gar nichts gehen. „Wir sitzen also nur stellvertretend für viele weitere hier.“, äußern beide bescheiden. Anmerkung der Redaktion: „Auch wenn an einem intakten Vereinsleben immer viele beteiligt sind und auch die vielen Kleinigkeiten zum Gesamtbild beitragen, man wird schon wissen warum man euch vorgeschlagen hat.
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