Beverungen/Blomberg. Angela Merkel besuchte Ostwestfalen-Lippe. Der 19-jährige Entertainer Julian Altenberend war mittendrin: Er gestaltete das Vorprogramm und unterhielt die mehr als 1000 Gäste in der ausverkauften Beverunger Stadthalle mit Musik und Comedy. Im Interview berichtet der Blomberger von seinen Erlebnissen.
Herr Altenberend, wie kam es zu diesem besonderen Arrangement?
Julian Altenberend: Vor einigen Wochen erreichte mich plötzlich ein Anruf aus Berlin: „Abgeordnetenbüro Christian Haase MdB“, sagte eine vertraute Stimme. Ob ich das Vorprogramm für einen Auftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel gestalten könne, fragte ein alter Freund, der nun im Deutschen Bundestag tätig ist. Er hatte sich an mich erinnert und bei der Planung ein gutes Wort für mich eingelegt.
Und dann haben Sie sich in die Planungen gestürzt?
Julian Altenberend: Um ehrlich zu sein: Ich habe zuerst gezögert. Denn die Einladung war kurzfristig. Ich bereite momentan meine Zukunft vor. Ich möchte Musik studieren und plane die nächste eigene Live-Show – das nimmt viel Zeit in Anspruch. Aber: Eine Absage war eigentlich nie eine Option – diese Chance wollte und musste ich nutzen.
Er hebt den Finger und schmunzelt, dann sagt er: Einige Tage vor der Veranstaltung rief mich unser Pianist an und erklärte, dass er krank sei. Mein Herzschlag beschleunigte sich auf 180. Das war ein riesiger Schock. Glücklicherweise konnten wir kurzfristig den Musikstudenten Max Jenkins gewinnen. Ein fingerfertiger Pianist, der mich mit seinem Können schwer beeindruckt hat.
Wie lief der Tag der Veranstaltung ab?
Julian Altenberend: Sie werden es nicht glauben: Aber zuallererst wurden meine Band und ich auf dem Hinweg geblitzt. Der Wachtmeister, der uns auf der Straße 30 Euro abknöpfte, zwinkerte uns dann später in der Stadthalle Beverungen schelmisch zu (grinst). Die Sicherheitsvorkehrungen in und um die Halle waren sagenhaft: Polizeihunde schnüffelten unsere Instrumente ab, um sicherzugehen, dass wir keinen Sprengstoff platziert hatten.
Wie war das Erlebnis auf der Bühne?
Julian Altenberend: Ich war natürlich nervös. Aber meine Band und ich nahmen sofort Fahrt auf. Wir spielten Songs wie „Sunny” und „We are the world”; das kam beim Publikum ausgezeichnet an. In einer solchen Umgebung Musik zu machen, ist ein besonderes Erlebnis. Das fühlt sich einfach gut an. Es war eine tolle Erfahrung.
Also geriet der Auftritt von Angela Merkel schon fast in den Hintergrund?
Julian Altenberend: (Schmunzelt) Im Anschluss hielt Angela Merkel eine sehr spannende Rede über die Landespolitik. Als sie in die Halle kam, hatte ich das Gefühl, bei einem Rockkonzert zu sein. Die Menschen machten Fotos und wollten unbedingt ihre Hand schütteln. So möchte ich auch mal begrüßt werden.
Sie sprachen Ihre eigene Show bereits an: Im vergangenen Sommer haben Sie in der „Alten Meierei” eine Comedy- und Musik-Show präsentiert. Wann gibt es die nächste Auflage von „An Evening with Julian Altenberend and Friends ” (Anm. d. Red. „Ein Abend mit Julian Altenberend und Freunden”)?
Julian Altenberend: Ich plane für den Spätsommer/Herbst eine Live-Show. Ich will mich mit meiner Band und meinen Freunden von allen Seiten präsentieren. Es soll für alle etwas dabei sein. Jeder soll mit einem Lächeln nach Hause gehen.
Wie meinen Sie das?
Julian Altenberend: Man sagt immer „Man kann nicht alle zufrieden stellen“, aber es ist fast schon mein Ziel diese Aussage zu entkräften und dafür zu sorgen, dass für jeden etwas dabei ist. Ich will bei jedem Event noch einen drauf legen. Sozusagen eine innovative Expansion im Bereich Comedy und Musik.
Worauf kann sich das Publikum freuen?
Julian Altenberend: Ich finde es langweilig nur Pop-Songs oder nur Rock-Songs darzubieten, deshalb versuche ich exotischere Musikstile oder alte Klassiker auf die Bühne zu bringen. Vielfältigkeit spielt eine große Rolle für mich. Dazu wird es geschliffene Witze und ansprechende Anekdoten aus meinem Leben geben.
Das Interview führte Dominic Behde.
Der Termin der Neuauflage der Musik- und Comedyshow „An Evening with Julian Altenberend and Friends” wird in einigen Wochen bekannt gegeben. „Keine Sorge, jeder Blomberger wird davon erfahren”, sagt er. Tickets wird es an zahlreichen Vorverkaufsstellen geben.
Persönlich:
Julian Altenberend ist 19 Jahre alt und hat im vergangenen Sommer sein Abitur am Hermann-Vöchting-Gymnasium Blomberg absolviert. Derzeit ist er dort als Bundesfreiwilligendiestleistender beschäftigt. Er träumt davon im Herbst ein Musikstudium aufzunehmen.
Pressemeldung Text Dominic Behde, Foto Thomas Kube
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